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Adveniat-Delegationsreise nach Mexiko

Der Gewalt entgegenwirken

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Essen / Regensburg, 7. März 2025.

„Mexiko leidet noch immer unter einer unkontrollierten Welle der Gewalt.“ Das stellt der Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks, Adveniat Pater Martin Maier SJ, im Anschluss an die Delegationsreise nach Mexiko mit dem Vorsitzenden der Unterkommission der Deutschen Bischofskonferenz für Adveniat, Bischof Franz-Josef Overbeck und Weihbischof Rolf Steinhäuser aus dem Erzbistum Köln fest.

Es gibt nach Pater Maiers Angaben ganze Gebiete, die von kriminellen Banden und Kartellen kontrolliert werden und in denen der Staat sein Gewaltmonopol verloren habe. Ein Schwerpunkt des Programms war deshalb der Besuch der Friedens- und Menschenrechtsorganisation Serapaz und des Menschenrechtszentrums Fray Bartolomé de Las Casas (FrayBa). „Die Friedens- und Menschenrechtsarbeit der Adveniat-Projektpartner vor Ort in Mexiko ist nach wie vor bitter notwendig“, so Pater Maier. Darauf habe auch der deutsche Botschafter in Mexiko, Dr. Clemens von Goetze, hingewiesen.

Bewegt von den Berichten über Hunderttausende, die in Mexiko verschwunden sind, aber auch von der immensen Zahl an Ermordeten, zeigt sich Adveniat-Bischof Franz-Josef Overbeck: „Im krassen Gegensatz dazu steht die Freundlichkeit und Herzlichkeit, mit der uns ganz besonders die indigenen Menschen in der Region Chiapas im Süden des Landes begegnet sind.“ Das gelte auch für die Rolle der Kirche in Mexiko: Einerseits die nach wie vor weit verbreitet Volksfrömmigkeit, wie sie beim Gottesdienst am Marien-Wallfahrtsort der in ganz Lateinamerika verehrten Jungfrau von Guadalupe erlebbar wurde. Andererseits müsse das Verhältnis von Staat und Kirche in Mexiko immer wieder neu ausgehandelt werden.

Beeindruckt zeigt sich der Kölner Weihbischof Steinhäuser vom gemeinsamen mehrstündigen Gottesdienst mit den indigenen Gemeinschaften in der Stadt Bachajón. „Da wurde weltkirchliche Gemeinschaft hautnah erlebbar. Denn die Feier mit Prozession war katholisch und hat gleichzeitig damit ernstgemacht, dass die Indigenen aus Chiapas die Tradition und Kultur ihrer Völker in der Liturgie mit einbringen und erleben können.“ Die Menschen hätten die Delegation spüren lassen, dass sie sich über den Besuch aus Deutschland freuen. Dass diese Solidarität angesichts der enormen Mordquote und der immensen Anzahl von Verschwundenen notwendig ist, steht für den Kölner Weihbischof außer Frage.

Die Adveniat-Delegation besuchte auch den Ort, an dem Padre Marcelo Pérez im Oktober 2024 ermordet worden war. Der Priester kämpfte für die indigene Bevölkerungsgruppe der Tzotzil, der er selbst angehörte, und organisierte Friedensmärsche. Als Mediator verhandelte Pérez zu Lebzeiten mit Kartellen, Bürgerwehren und staatlichen Autoritäten, um ein Ende der Gewalt zu erreichen. „In den Gottesdiensten in der Region wurde erlebbar, wie sehr er von der indigenen Bevölkerungsmehrheit in Chiapas verehrt und damit auch das Andenken an ihn lebendig gehalten wird“, so Pater Maier.

Adveniat,das Lateinamerika-Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland, steht für kirchliches Engagement an den Rändern der Gesellschaft und an der Seite der Armen. Getragen wird diese Arbeit von vielen Spenderinnen und Spendern – vor allem auch in der alljährlichen Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember. Adveniat finanziert sich zu 95 Prozent aus Spenden. Die Hilfe wirkt: Im vergangenen Jahr konnten 1.200 Projekte mit rund 31 Millionen Euro gefördert werden, die genau dort ansetzen, wo die Hilfe am meisten benötigt wird: an der Basis, direkt bei den Menschen vor Ort.

Text: Adveniat

(sig)

Weitere Infos

Unser Bild: Adveniat-Bischof Franz-Josef Overbeck, Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Martin Maier und Weihbischof Rolf Steinhäuser, Köln (hintere Reihe dritter, vierte und fünfter von links), Mitarbeiter der mexikanischen Friedens- und Menschenrechtsorganisation Separaz.



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