News Bild Abtsbenediktion von Petrus-Adrian Lerchenmüller im Kloster Windberg
Abtsbenediktion von Petrus-Adrian Lerchenmüller im Kloster Windberg

Benevolentia - in geschwisterlicher Liebe zugetan

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Windberg, 13. Januar 2023

Es war ein ganz besonderer Tag am Samstagvormittag: Bischof Rudolf überreichte an Abt Petrus-Adrian Lerchenmüller in der Pfarr- und Klosterkirche Windberg (Landkreis Straubing-Bogen) mit der Ordensregel des Heiligen Augustinus, dem Ring, dem Hirtenstab und der Mitra die Insignien seines neuen Amtes. Der 46jährige war am 15. Oktober 2023 zum 48. Abt des Prämonstratenserordens von Windberg und Roggenburg als Nachfolger von Abt emeritus Hermann Josef Kugler gewählt worden. Nun erfolgte die feierliche Benediktion.

Der feierliche Gottesdienst wurde unter Teilnahme des gesamten Konvents, zahlreicher Äbte, Äbtissinnen, Pröbste, Ordensoberen, Mitschwestern und Mitbrüder,  politischen Funktionären, Freunden, sowie Vereinen und Pfarrangehörigen aus dem bisherigen Wirkungskreis Steingaden und der neuen Pfarrei Windberg gefeiert.

 

Benevolentia - in geschwisterlicher Liebe zugetan

Ein langer Kirchenzug führte die Geistlichkeit, pastorale Mitarbeiter und Ministranten durch die Ortschaft zur Kirche. Dort fand Prior P. Martin Müller herzliche Worte der Begrüßung und dankte für die Verbundenheit, die Geschwisterlichkeit und Freundschaft mit dem Orden. Abt Petrus-Adrian, geboren im schwäbisch-allgäuerischen Scheidegg (Landkreis Lindau am Bodensee), hat hier in Windberg seine Profess abgelegt, 2006 die Priesterweihe empfangen und Primiz gefeiert. Nach seiner Zeit als Jugendseelsorger an der Jugendbildungsstätte Windberg war er 12 Jahre Pfarrer im oberbayerischen Steingaden und Prem. Nun gelte ihm der Dank für die Übernahme des verantwortungsvollen Amtes zum Dienst an der Gemeinschaft und gleichzeitig das Versprechen, ihn zu unterstützen und die Klöster in eine hoffentlich gute Zukunft zu führen. Der Wahlspruch „Benevolentia - in geschwisterlicher Liebe zugetan" sei Aufgabe für ihn und für die Gemeinschaft gleichermaßen.

 

Wegweiser sein wie der Stern von Bethlehem

Anschließend oblag es Prior P. Martin Müller, die Vorstellung des Erwählten vorzunehmen, die rechtmäßige Wahl zu bezeugen und Bischof Rudolf Voderholzer um die Benediktion zu bitten. In seiner Predigt blickte der Diözesanbischof darauf, dass diese Benediktion „umgeben von 400 Sternen, welche die Windberger Kirche zieren“, gefeiert wird. Er erinnerte an die „Stella Maris“, die Königin der Sterne und Kirchenpatronin, die Gottesmutter, aber auch an die Gründung des Prämonstratenserordens am Weihnachtsfest 1121, gewissermaßen unter dem Stern von Bethlehem vor 902 Jahren. Er wünschte dem neuen Abt, dass er wie dieser Stern für die Hirten und Weisen war, ein Wegweiser für die Menschen sein kann. Den Abtstab ziere das Konventswappen mit der Verkündigung an Maria. Und ihr Ja-Wort, ihre Annahme der Zuneigung Gottes, ihr Vorbild und ihre Fürsprache mögen dem neuen Abt Halt und Stütze sein. Inhaltsreich sei der kurze Wahlspruch „Benevolentia - in geschwisterlicher Liebe zugetan“, das Zuneigung, Wohlwollen, Gnade enthalte. Dies weiterzugeben, immer wieder Brücken aufeinander zu zubauen, sei eine wichtige Aufgabe, so wie es auch in der Lesung beim Brief des Apostels Paulus an die Römer zum Ausdruck komme. „Mehr helfen als herrschen“ komme später beim Segensgebet vor und Abt Petrus-Adrian solle daran denken - wenn er vielleicht auch manchmal einem Mitbruder „den Kopf waschen muss“, dass der Herr den Jüngern erst die Füße gewaschen habe. Letztlich werde auch der Namenspatron, der Selige Petrus-Adrian ihm helfen und beistehen, wenn es in den Stürmen unserer Tage gelte, standzuhalten und die Geister zu unterscheiden, so der Bischof. 

 

Ring, Stab und Mitra

Ganz feierlich und still wurde es im vollbesetzten Gotteshaus, als Abt Petrus-Adrian sein mehrmaliges „Ich bin bereit sprach“. Dann folgte die Heiligenlitanei, bei der Abt Petrus-Adrian auf dem Boden lag und der Bischof und die versammelte Gemeinde kniete. Die Windberger und Roggenburger Klostergemeinschaft bildete einen Kreis um ihren neuen Abt als beim Segensgebet Bischof Rudolf den Segen und die Hilfe Gottes erbat. Nun erfolgte die Übergabe der Ordensregel des Heiligen Augustinus, nach dessen Regel die Gemeinschaft geleitet werden soll. Sie wurde vom jüngsten Mitglied des Konvents, Frater Korbinian gebracht. Die Übergabe der drei Insignien, der Pontifikalien, begann mit dem Abtsring, der als Zeichen der Treue getragen wird. Der Abtsstab symbolisiert das Zeichen des Hirtenamtes und die Mitra steht für die Würde des Amtes. Ein schönes Zeichen war dabei, dass den Ring und die Mitra die Bürgermeister des vorherigen Wirkungsortes Steingaden und Prem brachten, den Hirtenstab der Vorgänger im Amt Abt emeritus Hermann Josef Kugler.

 

Kirchenmusik vom Feinsten

Der nun folgenden Eucharistiefeier stand Bischof Rudolf vor, in Konzelebration mit Abt Petrus-Adrian, Prior P. Martin (Windberg), Prior P. Stefan Ulrich (Roggenburg), Abt emeritus Hermann Josef Kugler und Generalabt emeritus Thomas Handgrätinger unter der Assistenz von Diakon Andreas Dieterle. Musikalisch boten der Kirchenchor Steingaden, der Abteichor Windberg, das Bläserensemble Steingaden mit Kristina Kuzminskaite und Sebastian Obermeier an der Orgel unter der Leitung von Peter Hilger eine fulminante Aufführung der Missa Brevis in B von Ch. Tambling, dem Norbertuslied und verschiedenen Liedern aus dem Gottes Lob.                                                                 

Gemeinsam. Mit Gott. Bei den Menschen.

Am Ende des Gottesdienstes sprachen MdB Alois Rainer, MdL Josef Zellmeier, stellvertretende Landrätin Martha-Altweck-Glöbl, Bürgermeister Helmut Heimerl und der Vorsitzende des Freundeskreises Alfred Reisinger Grußworte. Ein herzliches „Vergelts Gott“ gab es vom neuen Abt Petrus-Adrian der an die spannende Zeit des Abschieds, des Aufbruchs und des Neubeginns erinnerte. Er möchte seinen Wahlspruch gerne im Miteinander gehen, sowohl in der Gemeinschaft als auch in der Pfarrgemeinde. „Nur im Miteinander können wir stark sein und damit dem Geist überzeugender Urchristen nachspüren“, sagte Abt Petrus Adrian und betonte: „Gemeinsam. Mit Gott. Bei den Menschen: Auf diesen drei Säulen des Prämonstratenser-Ordens bereit zu sein zu jedem guten Werk“.   So könne man gemeinsam in die Zukunft gehen - im Vertrauen, dass Gott mit uns gehe.

Auf mehrere Stockwerke und Räume verteilt, konnten die rund 500 Gäste das schmackhafte Essen aus der Klosterküche genießen, sich bei Kaffee und Kuchen austauschen und sich an manchen Begegnungen erfreuen. Am Spätnachmittag rundete eine Jugendvesper den denkwürdigen Tag in der Prämonstratenserabtei Windberg ab.

Text und Fotos: Irmgard Hilmer
(jas)



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