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Abschied von Abt emeritus Emmeram Geser

Auf dem Weg des Friedens

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Mit einem feierlichen Requiem, dem Bischof Rudolf Voderholzer vorstand, wurde am Dienstag in der Benediktinerabtei Metten Abschied genommen von Abt emeritus Emmeram Geser OSB. Er war am vierten Adventssonntag, dem 19. Dezember 2021 im Alter von 83 Jahren im Kloster Mallersdorf verstorben. Nur einen Tag vorher war das 50. Jubiläum seiner Abtbenediktion. Abt Wolfgang Maria Hagl erinnerte daran, dass Geser 18 Jahre Abt mit vollem Herzen war, dabei aber auch so manches Kreuz tragen musste. Sein Dank galt den Mallersdorfer Schwestern, die ihm in den letzten Jahren „Heimat und Mütterlichkeit“ gaben. Der besondere Gruß galt der großen Familie von Abt emeritus Geser, den zwei Brüdern, den Neffen und Nichten, deren Leben der Onkel mit großem Interesse und viel Freude begleitet hat. Seitens der Kommunalpolitik waren Staatsminister Bernd Sibler, Landrat Christian Bernreiter und Bürgermeister Andreas Moser unter den Trauergästen. Aber auch ehemalige Klassenkameraden und viele Schüler nahmen Abschied.

Geschult und geformt durch das II. Vatikanische Konzil

Bischof Rudolf erinnerte zu Beginn des Requiems an die Vita des Verstorbenen. Abt emeritus Emmeram wurde am 22. Oktober 1938 als Rudolf Geser in Regensburg geboren. Früh verlor er seine Eltern. Seine Gymnasialzeit verbrachte er von 1949 bis 1958 im Mettener Gymnasium und trat 1958 in die Benediktinerabtei ein, um im Oktober 1959 seine Ewige Profess abzulegen. Am 20. Dezember 1964 wurde er zum Priester geweiht. Von 1959 bis 1965 studierte er Theologie in Rom und Salzburg. Bereits mit 33 Jahren wurde er zum Abt gewählt und am 18. Dezember 1971 fand die feierliche Abtbenediktion durch Bischof Dr. Rudolf Graber statt. „Geschult und geformt durch das II. Vatikanische Konzil brachte sich Abt Emmeram auf vielfältige Weise ein“ betonte Bischof Rudolf. Nach 18 Jahren an der Spitze der Abtei waren für ihn seine Kraftreserven aufgebraucht und er schrieb sein Rücktrittsgesuch, das 1989 angenommen wurde. Von 1971 bis 2001 war er mit Begeisterung und großer Beliebtheit Lehrer am Gymnasium. Für die Diözese Regensburg war er von 1974 bis 2000 Vorsitzender der AGOM, Mitglied des Priesterrates und lange Zeit als Firmspender unterwegs. Ab 2001 war er Seelsorger im Mutterhaus der Mallersdorfer Schwestern. „Nicht nur die Benediktinerabtei Metten, auch die bayerischen Benediktiner, die Mallersdorfer Schwestern und auch die Diözese Regensburg sind ihm zu großem Dank verpflichtet“ betonte Bischof Rudolf abschließend.   

Weg in das Reich des Lichtes und des Friedens

Während des Requiems stand der Sarg mit Abt emeritus Emmeram Geser vor dem Altar der weihnachtlich geschmückten Pfarr- und Klosterkirche. Und darauf ging auch Bischof Rudolf in seiner Predigt ein. Direkt vor dem Sarg stand die Krippe mit dem neugeborenen Kind, über dessen Geburt man sich gerade jetzt in der Weihnachtsoktav freut. Andererseits werde der Tod eines hochgeschätzten Mitbruders beklagt. Neben der Krippe die Bahre, neben der Wiege der Sarg. Bei tieferer Betrachtung zeige sich, dass schon die Krippe auf den bevorstehenden Heilstod dieses Kindes vorausweise: So arm und nackt wie Jesus in der Krippe liegt, wird er am Kreuz für uns sein Leben hingeben. Die Hirten bringen schon das Lamm, das auf den Gottesknecht hinweist und die drei Weisen aus dem Morgenlang bringen die Myrrhe für das kommende Begräbnis des „Königs und Gottessohnes“. Bischof Rudolf sprach bei diesen Veranschaulichungen von der Soteriologie, der Erlösungslehre von Weihnachten, die in der Theologie der Kirchenväter zum Ausdruck kommt. „Es war diese Theologie der Kirchenväter, der Abt Emmerams große Liebe als Theologe und Philologe galt“ betonte der Bischof und erinnerte an die Auslegung der Heiligen Schrift in der Gestalt der Predigt.

Auch die Gebete der zurückliegenden Tage ließ Bischof Rudolf Revue passieren im Blick auf die Gedankenwelt der Kirchenväter, deren Texte zu vermitteln und zu erschließen ein Arbeitsschwerpunkt und großes Interesse von Abt Emmeram waren. Unter seiner Federführung entstand, herausgegeben von der Liturgischen Kommission der Salzburger Äbtekonferenz, das Homiliar zum Monastischen Stundenbuch. Bischof Rudolf nannte es ein sehr verdienstvolles Werk. Er selbst sei Abt Emmeram erst nach seinem Amtsantritt in Regensburg im Jahr 2013 beim Patronatsfest der Mallersdorfer Schwestern begegnet. Und er erinnere sich gut, wie außerordentlich interessiert er sich zeigte an den Predigten des Theologen, Kardinals und Papstes Joseph Ratzinger/Papst Benedikts XVI., den gedruckten, die er alle kannte. Aber auch die bislang ungedruckten und gesammelten Schriften interessierten ihn. „Ich spürte seine Leidenschaft, gute, geistliche, nahrhafte Texte zu sammeln und auf diese Weise seinen Brüdern und auch den Schwestern zu helfen und dem Aufbau der Kirche zu dienen“ resümierte der Bischof. Als Vermächtnis von Abt Emmeram nannte Bischof Rudolf „den wahren Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils, den er von innen her erfasst und von dem er sich hatte prägen lassen, zu kennen, zu studieren und für die Zukunft wirksam zu machen“. Hier hielt Bischof Rudolf auch ein starkes Plädoyer für eine Erneuerung für die Zeit und die Kirche aus den Quellen der Heiligen Schrift, der Kirchenväter und der Liturgie. Abschließend ging er noch auf den Wahlspruch „in viam pacis“ (auf dem Weg des Friedens) von Abt Emmeram ein, die letzten Worte des Lobpreises des Zacharias bei der Geburt von Johannes dem Täufer. Der junge Abt hatte darin den Frieden, die Pax im Blick als Charakteristikum des Benediktinertums. „Heute, da sein irdischer Lebensweg vollendet ist, beten wir für ihn, dass der Herr, der ihn in seine Nachfolge gerufen hat, aus der Finsternis und dem Schatten des Todes befreie und ihn jetzt führe auf den Weg in das Reich des Lichtes und des Friedens. Amen“ schloß Bischof Rudolf seine Predigt.

Zahlreiche Äbte feierten mit

Die Eucharistie feierte Bischof Rudolf am Altar mit zahlreichen Priestern, darunter Abt Wolfgang M. Hagl und die Mitbrüder des Konvents von Metten, Abtpräses Markus Eller aus Scheyern, Abt Marianus Bieber aus Niederaltaich, Abt Barnabas Bögle aus Ettal, Abt Thomas Freihart aus Weltenburg, Abt em. Christian Schütz aus Schweiklberg, Superior Gottfried Dachauer aus Mallersdorf, P. Subprior Thomas Stellwag-Carion aus Admont und Dekan Magnus König aus Freyung.  Im Anschluss fand Abt emeritus Emmeram Geser OSB seine letzte Ruhestätte im rechten Seitenschiff der Kirche. Abt Wolfgang M. Hagl sprach dabei die Gebete für die Begräbnisfeier.



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