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800 Gläubige beten um die Seligsprechung von Bernhard Lehner

„Kirche braucht heilige Menschen mehr denn je“

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Herrngiersdorf, 8. September 2024

Rund 800 Gläubige kamen am vergangenen Sonntag nach Herrngiersdorf, um für die Seligsprechung des ehrwürdigen Diener Gottes, Bernhard Lehner, in einem Open-Air-Gottesdienst vor dem Feuerwehrhaus zu beten. In diesem Jahr jährte sich am 24. Januar der Todestag von Bernhard Lehner zum 80. Male. Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann aus Würzburg betonte in seiner ermutigenden Festpredigt am Beispiel von Bernhard Lehner: „Wir brauchen in dieser Krise der Kirche von heute heilige Menschen mehr denn je, als Helfer und Fürsprecher, die wieder glaubwürdig sind und für Jesus begeistern!“

Pfarrer Monsignore Johannes Hofmann von der Pfarreiengemeinschaft Langquaid – Sandsbach – Semerskirchen brachte in seiner Begrüßung seine Freude zum Ausdruck, dass Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann aus Würzburg als Festprediger und Hauptzelebrant für die Seligsprechung des ehrwürdigen Diener Gottes Bernhard Lehner gekommen war.  Als weitere mitfeiernde Konzelebranten begrüßte er Domkapitular Clemens Bieber aus Würzburg, den Leiter der Abteilung für Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Domvikar Georg Schwager aus Regenburg, Pfarrvikar Winfried Larisch und Pater Abraham aus Aufhausen sowie Vizepostulator Diakon Norbert Steger, die Ordensschwestern, die 1. Bürgermeisterin Ida Hirthammer sowie die Abordnungen der mitfeiernden Vereine. Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann betonte, dass die Gläubigen mit diesem Gottesdienst gleichsam eine Jakobsleiter bauen, denn was hier unter uns geschieht, berührt Himmel und Erde. Dazu helfen uns auch die Seligen und Heiligen. 

 

Auch Kinder können Heilige sein

Am Beispiel der Seherkinder von Fatima, der siebenjährige Francesco, die zehn Jahre alte Jacinta und die elfjährige Luciadie 2017 bzw. 2024 heiliggesprochen wurden und den 2006 im Alter von 15 Jahren verstorbenen Carlo Acutis, der 2020 in Assisi seliggesprochen wurde und dessen Heiligsprechung bevorsteht, können wir sehen, dass ganz normale Menschen und hier sogar Kinder heiliggesprochen wurden. Auch der kleine Bernhard Lehner, dem wir heute besonders gedenken, ist auf dem besten Wege selig- und heiliggesprochen zu werden, so Bischof em. Hofmann. An die einzelnen Stationen seines Lebensweges mit der Geburt am 4. Januar 1930 bis hin zu seinem beeindruckenden Sterben am 24. Januar 1944 erinnernd, beschrieb er die tiefe Verwurzelung Bernhards im Glauben. Der fröhliche, bei allen beliebte Bub aus dem Bischöflichen Knabenseminar in Obermünster verfuhr nach dem Grundsatz: „Im Beten der Frömmste, im Studieren der Fleißigste und im Spielen der Fröhlichste!“ Die Menschen in der schweren Nachkriegszeit vertrauten diesem Kind als Fürsprecher bei Gott, so dass schon 1950 durch Bischof Dr. Michael Buchberger der Seligsprechungsprozess eingeleitet wurde. Papst Benedikt XVI. verlieh 2011 Bernhard Lehner den heroischen Tugendgrad, so dass er als „ehrwürdiger Diener Gottes“ bezeichnet und angerufen werden darf.

 

Wir alle sind zur Heiligkeit aufgerufen

Wir, so der Bischof, brauchen heute heilige Menschen mehr denn je, die uns in der Krise in der die Kirche heute geraten ist, als Helfer und Fürsprecher in der wachsenden Taubheit des Glaubens helfend beistehen. Der Bischof formulierte: „So sehr auch unsere Kirche durch das Versagen einzelner an Glaubwürdigkeit und Vertrauen verloren hat, so sehr brauchen wir wieder Menschen die glaubwürdig sind und für Jesus begeistern! Nicht die Abwendung von der Kirche ist die Lösung, sondern das Gegenteil – verstärktes Engagement und Ausstrahlen einer froh gelebten Weisung Jesu!“ Daher sind alle aufgerufen, Heilige zu werden, denn Heilige sind nicht nur die, die heiliggesprochen werden, sondern alle die das Lebensziel bei Gott erreicht haben – „Packen wir’s an“ – ermunterte Bischof Friedhelm zum Abschluss seiner Predigt.

 

Die Feier des Messopfers

Bischof em. Hofmann zelebrierte in Konzelebration mit Domkapitular Clemens Bieber aus Würzburg, Regionaldekan Monsignore Johannes Hofmann, Domvikar Georg Schwager, Pfarrvikar Winfried Larisch und Pater Abraham das Messopfer. Musikalisch gestaltet wurde der Festgottesdienst durch den Kirchenchor der Pfarrei Semerskirchen unter der Leitung von Andreas Karg. Zum Abschluss des Gottesdienstes bedankte sich Monsignore Johannes Hofmann mit sehr herzlichen Worten bei Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann für seine Worte der Ermutigung und bei allen, die zu diesem schönen Gottesdienst und dessen Vorbereitung beigetragen haben. Bischof Friedhelm richtete zum Ende noch besonders herzliche Dankesworte an die Ministrantinnen und Ministranten sowie an den Chor für ihren Beitrag zu dieser erhebenden Feier.

 

Die Nachmittagsandacht am Grab in der Martinskirche

Zur Nachmittagsandacht fanden sich zahlreiche treue Bernhardverehrer ein.  Der Leiter der Abteilung für Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Domvikar Georg Schwager, rief zum anhaltenden Gebet für die Seligsprechung von Bernhard Lehner auf und bat entsprechende Gebetserhörungen an seine Fachabteilung im Bistum Regensburg zu melden. Renate Schmidbauer an der Orgel hatte mit Solisten diese Andacht am Grab von Bernhard Lehner musikalisch gestaltet.

Text und Foto: Martin Haltmayer
(jas)



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