News Bild 599. Pfingstritt in Bad Kötzting: Ca. 900 Reiter und 40.000 Gläubige legen Zeugnis für die Lebendigkeit des Glaubens im Bistum Regensburg ab

599. Pfingstritt in Bad Kötzting: Ca. 900 Reiter und 40.000 Gläubige legen Zeugnis für die Lebendigkeit des Glaubens im Bistum Regensburg ab

Home / News

(pdr) Die Teilnahme von ca. 900 Reitern mit ihren Rössern am 599. Kötztinger Pfingstritt haben die Wallfahrt, eine der größten berittenen Prozessionen Europas, am Pfingstmontag einmal mehr zu einem eindrucksvollen Zeugnis des Glaubens im Bistum Regensburg werden lassen. Erneut säumten rund 40.000 Gläubige die Wege, auf denen sich der Zug betend vorwärts bewegte. Unter den Gläubigen befanden sich sehr viele Eltern mit ihren Kindern. Am Vormittag setzte sich die Reiterprozession von St. Veit in Bad Kötzting in die Richtung von St. Nikolaus Steinbühl in Bewegung. Viermal wurde auf dem sieben Kilometer langen Weg Station gemacht, das Evangelium verlesen und gebetet. Der Regensburger Bischof hat den berühmten Ritt 2004 zu einer eucharistischen Prozession erhoben und seither daran teilgenommen. Der Ritt ist Kernstück und Höhepunkt der Festwoche. Er zeigt, dass im Bistum Regensburg die kirchliche Botschaft und die Tradition der Menschen zusammengehören.

Der Regensburger Oberhirte führte auf dem Pferd das Allerheiligste Altarsakrament in einer Monstranz mit sich. In Steinbühl erwartete die über 900 Reiterwallfahrer auch heuer wieder eine große Menschenmenge. In St. Nikolaus zelebrierte der Bischof die Reitermesse als Pontifikalamt. Er erklärte, manche Menschen sprächen von einer Krise der Kirche in Deutschland. Sie empfehlen als „Therapie“, die Kirche solle sich in kleine Zellen zurückziehen. „Manche sagen, dass die Volkskirche unzeitgemäß ist. Das ist eine falsche Diagnose und auch eine falsche Therapie, die zum Ende führt. Die Kirche kann nur eine Kirche im Volk und eine Kirche des Volkes sein und nicht die Kirche einer kleinen religiösen Elite", erklärte der Bischof. Christus sei für alle gestorben, nicht nur für eine kleine Gruppe von Menschen. Der Bischof appellierte an die Gläubigen, sich nicht entmutigen zu lassen und nicht auf die negativen Stimmen zu hören. „Wir hören auf die Stimme des guten Hirten, der uns den Weg zum Heil zeigt", so der Bischof.

Der Pfingstritt geht zurück auf ein Gelöbnis aus dem Jahr 1412. In Steinbühl lag ein Mann im Sterben und bat um die Sakramente. Der Kötztinger Pfarrer fürchtete sich davor, die sieben Kilometer nach Steinbühl ohne Schutz zu reiten. Kötztinger Burschen gaben ihm ihr Geleit. Nach der glücklichen Rückkehr wurde gelobt, diesen Ritt jährlich zu wiederholen. Im kommenden Jahr feiert der Pfingstritt das Jubiläum seines Bestehens seit 600 Jahren – auch dies soll ein Zeichen des lebendigen Glaubens im Bistum Regensburg werden.



Nachrichten