5.000 Euro der Stiftung „Für junge Menschen“ kommen Kindern aus St. Vincent zugute
Imkern als Therapie
Regensburg, 8. Oktober 2024
Mit insgesamt sechs Bienenvölkern geht das Projekt „Therapeutisches Imkern“ der Kinder- und Jugendhilfe St. Vincent an den Start. Die vielseitige Arbeit mit den Bienen übernehmen Kinder und Jugendliche aus St. Vincent. Die Idee dazu hatte Abteilungsleiter Michael Hösl und dank der Unterstützung der kjf-nahen Stiftung „Für junge Menschen“ und einiger Paten geht es nun an den Start.
Imkern als pädagogische Arbeit
„Die Arbeit mit den Bienen eignet sich hervorragend für unsere pädagogische Arbeit. Die künftigen Imker bauen eine Beziehung zum Bienenvolk auf, das gibt ihnen Vertrauen zu den Tieren und sie empfinden sie nicht mehr als gefährlich“, erklärt Michael Hösl. Diese Erfahrung stärke das Selbstbewusstsein der Kinder. Damit das Projekt an den Start gehen konnte, hat sich die kjf-nahe Stiftung „Für junge Menschen“ mit 5.000 Euro engagiert. Deren Vorsitzende Ingeborg Gerlach und Vorstandsmitglied Wolfgang Berg freuen sich über das naturnahe Angebot: „Uns liegen die Vincent-Kinder am Herzen. Es ist eine super Sache für die jungen Leute, weil sie ganz nahe an der Natur sind. Die Kinder und Jugendlichen können viel dabei lernen. Nicht zuletzt Ruhe und Gelassenheit in Situationen, die sie besonders fordern“, so Ingeborg Gerlach.
Das Projekt erfährt viel Zuspruch von Unterstützern
Social Sponsoring Experte Armin Wolf hat darüber hinaus sechs Patinnen und Paten für das Therapeutische Imkern gefunden. VKKK-Geschäftsführerin Alexandra Wildner und ihre Kollegin Sandy Cleghorn, Helfende Hände. Zukunft für Kinder und Jugendliche e. V., vertreten durch Stefan Zeilhofer, und die Eisbären Regenburg, vertreten durch Christian Sommerer, sowie KJF-Referentin für Recruiting Annika Jehl und KJF-Pressereferent Sebastian Schmid sind beim offiziellen Start des Projekts gerne mit dabei. Sie unterstützen als Paten mit einem kleinen finanziellen Beitrag die Projektarbeit. Für die Umsetzung verantwortlich und Begleiter der Kinder ist Thomas Weigert, der als Hobby-Imker viel Erfahrung mitbringt und das Projekt bereits begeistert anging.
KJF-Direktor Michael Eibl und die Gesamtleiterin von St. Vincent Daniela Wanderer freuen sich über Sozialbürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein und deren Unterstützung. Sie ist beim offiziellen Projektstart im Garten von Haus Hemma gerne dabei: „Das Schöne hier ist, dass man den Auftrag, Menschen zu helfen, hier mit dem Auftrag, Bienen zu retten, verbindet. Und ich habe mir eben erklären lassen, wie heilsam es ist, mit den Bienenvölkern zu arbeiten. Ich glaube, dass es sehr faszinierend ist und ein schöner Ansatz, der auch unser Stadtklima bereichert. Ein herzliches Dankeschön allen, die sich hier engagieren“, so die Sozialbürgermeisterin. Im Projekt wurden zwei Bienenvölker in der Außenwohngruppe von St. Vincent in der Donaustauferstraße und vier Völker im Haus Hemma installiert. Regina Tuschl, Einrichtungsleiterin von Haus Hemma, freut sich über die fleißigen Bienen im Garten. Sie hat sich gerne bereit erklärt, die Bienenvölker aufzunehmen. Sie brütet schon an weiteren Ideen zur Mitwirkung bei der Vermarktung des Honigs und der Unterstützung der Kinder.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen viel über die Natur, die Tiere und sich selbst
KJF-Direktor Michael Eibl bedankte sich herzlich bei allen Unterstützern und überreichte den Paten Urkunden. Wie wichtig die Arbeit mit den Bienen ist, unterstrich Daniela Wanderer: „Die Arbeit mit Bienen ist äußerst vielseitig, da man sich um den ‘Bien‘ kümmert – das gesamte Bienenvolk. Ziel ist es, dieses bestmöglich durch die verschiedenen Jahreszeiten zu begleiten. Neben fundiertem Wissen erfordert diese Tätigkeit auch ein feines Gespür für die Tiere. Man muss den Bienen mit Neugierde und innerer Ruhe begegnen, was einem selbst zu mehr Gelassenheit verhilft und den meditativen Charakter der Arbeit mit den Insekten verdeutlicht.“
Die Kinder und Jugendlichen – sie sind nicht selten hochbelastet – lernen im Umgang mit den Bienen, dass bedächtiges und ruhiges Arbeiten angesagt ist. Denn dies vermeidet Stiche. Abteilungsleiter Michael Hösl will mit dem Projekt das Interesse der Kinder an der Natur und an Tieren wecken. Sie können den Lebenszyklus der Bienen und deren Aufgaben im Bienenvolk kennenlernen und erhalten Einblicke in die saisonalen Aufgaben eines Imkers. „Die erfolgreiche Arbeit mit den Bienen fördert eine positive Selbstwahrnehmung“, so Hösl.
Aktuell ziehen sich die Bienen in die Wintertraube zurück, daher gibt es derzeit wenig zu tun. Es ist jedoch wichtig, regelmäßig zu überprüfen, ob die Bienen ausreichend Futter für den Winter haben. Falls nötig, wird zugefüttert. Im Dezember erfolgt die Behandlung der Bienen mit Oxalsäure gegen die Varroamilbe. Ab März beginnt dann das neue Imkerjahr.
Text und Fotos: Christine Allgeyer
(MW)