50 Jahre Frühförderstelle der KJF in Abensberg
Herz und Kompetenz für Kinder
Regensburg/Abensberg, 12. Juni 2024
Die Interdisziplinäre Frühförderstelle der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) der Diözese Regensburg für den Landkreis Kelheim gibt es seit 1974 – mit Hauptsitz in Abensberg und zwei Außenstellen in Kelheim und Mainburg. Ein hoch qualifiziertes, 25-köpfiges Team um Einrichtungsleiter Richard Ohrner bietet Kindern bei Entwicklungsverzögerungen, drohenden oder bereits festgestellten Behinderungen und ihren Familien von der Geburt bis zur Einschulung Hilfe und Unterstützung.
Die Frühförderstelle ist Teil der Einrichtung Magdalena • von Mensch zu Mensch, zu der auch das Integrative Montessori Kinderhaus und die Offene Behindertenarbeit gehören. Richard Ohrner ist sichtlich stolz auf sein Team: „Bei uns arbeiten Menschen, denen die Kinder und Familien am Herzen liegen. Für uns stehen die Kinder im Mittelpunkt – sie sind wunderbar und bezaubernd. Besonders die ersten Wochen, Monate, Jahre im Leben eines Kindes beeinflussen seine Entwicklung außerordentlich. Diese Entwicklung gut zu begleiten ist uns wichtig!“
Zur Jubiläumsfeier waren zahlreiche Gäste geladen. Domkapitular Michael Dreßel, erster Vorsitzender der KJF zelebrierte den Festgottesdienst und begrüßt alle Anwesenden. „Hier arbeiten Männer und Frauen, die ein offenes Herz haben. Menschen, die mit großer fachlicher Kompetenz für Kinder und ihre Familien einstehen und das Herz am rechten Fleck haben“, stellte er heraus. Es folgten Grußworte der Ehrengäste. MdL Petra Högl schätzt die Arbeit der Frühförderstelle: „Kinder sind unsere Zukunft! Die Interdisziplinäre Frühförderstelle in Abensberg bietet Starthilfen für ein erfülltes Leben mitten in unserer Gesellschaft. Hierfür danke ich dem gesamten Team von Magdalena und der Katholischen Jugendfürsorge für die wertvolle und wichtige Arbeit sowie das große Engagement. Herzlichen Glückwunsch zum 50-jährigen Jubiläum!“ Landrat Martin Neumeyer stellte heraus: „Die Hilfe und Unterstützung für Familien und Kinder stellt einen enormen sozialen Mehrwert dar – und das seit mittlerweile 50 Jahren. Ich freue mich zu diesem Jubiläum gratulieren zu dürfen und bin stolz, dass die Interdisziplinäre Frühförderstelle im Landkreis Kelheim beheimatet ist.“ Dr. Bernhard Resch, Bürgermeister der Stadt Abensberg schloss sich an: „Die Frühförderstelle Magdalena ist ein Ort des Fortschritts: für die Kinder und Familien sowie für die Gesellschaft. Abensberg gratuliert herzlichst zum 50sten Geburtstag und ist stolz und glücklich, eine derart wunderbare Einrichtung der KJF in der Stadt zu haben.“
KJF-Direktor Michael Eibl sowie Marion Huber-Schallner, Abensbergs dritte Bürgermeisterin und Integrations- und Behindertenbeauftragte, wendeten sich den Männern und Frauen der ersten Stunde der Frühförderung in Abensberg zu. Ein Familienfest mit vielen kreativen Spielstationen sowie das Mitmachkonzert von Rodscha und Tom rundeten die Jubiläumsfeierlichkeiten ab.
Mutige Pioniere machten den Anfang
„Mutige Pioniere haben sich vor 50 Jahren auf den Weg gemacht, für Familien mit einem behinderten Kind nach und nach die benötigten Förder- und Unterstützungsleistungen aufzubauen. Dazu gehörten in den 70ger Jahren die Förderzentren, später Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten sowie ein stetig wachsendes Wohnangebot. Am jeweiligen Bedarf orientiert, stand die KJF getreu ihrem Leitsatz immer an der Seite junger Menschen – ein Leben lang, so auch mit der Frühförderung!“, sagt KJF-Direktor Michael Eibl. Sie sei ein unverzichtbares und wertvolles Angebot: „Je früher die Hilfen einsetzen, desto wirkungsvoller sind sie. Ein spezialisiertes Team mit heilpädagogischen, psychologischen und therapeutischen Fachkräften stellt die Versorgung von Familien mit Kindern in der Region sicher. Ein herzliches Dankeschön für Ihre wertvolle Arbeit!“
Im Jahr 1974 war das Geburtsjahr der Frühförderstelle. Josef Obermeier, Leiter der Cabrini Schule der KJF in Offenstetten, gab Professor Dr. Hans Weiß, damals Psychologe an der Schule, den Auftrag kleine Kinder zu fördern. Er hatte im Studium Kontakt zu Professor Speck aus München, dem Urvater der Frühförderung, und wusste, was zu tun war. Hoch engagierte und begeisterte Menschen nahmen sich dieser Aufgabe an. Es folgten Meilensteine wie die Gründung der Cabrini Schule 1974, der Umzug in eigene Räume in Abensberg 1987, der Umzug in barrierefreie Räume in der Münstererstraße 2000 und die Schaffung von Außenstellen in Kelheim 2005 und in Mainburg 2010. „Ich danke allen, die in den letzten 50 Jahre am Wohl der Kinder und ihrer Familien mitgearbeitet haben. Wir haben viele Herausforderungen, wie etwa den Fachkräftemangel zu meistern, doch auch das wird uns gemeinsam gelingen. Wir werden weiterhin möglichst nah an den Familien und ihren Kindern sein,“ so Richard Ohrner.
Ein wichtiges, vielseitiges Angebot
Jährlich wenden sich rd. 170 Familien mit ihren Kindern an die Frühförderstelle; bei ca. 130 Kindern wird eine Diagnostik durchgeführt. Mittlerweile betreut das Team kontinuierlich durchschnittlich 250 Familien und Kinder. Sie besuchen diese Zuhause, im Kindergarten oder während spezieller Therapien vor Ort. Das Angebot ist differenziert und sehr individuell: Offene Beratung, Entwicklungsdiagnostik, Heilpädagogische Einzel- und Gruppenförderung, Spieltherapie, Entwicklungspsychologische Beratung, Eltern- und Interaktionsberatung, Elterngruppen, Psychomotorikgruppen, Vorschulfördergruppen, Spielgruppen, Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie. Ist ein Förderbedarf nachgewiesen, besteht Anspruch auf Finanzierung durch den Bezirk und die gesetzlichen Krankenkassen. Für die Eltern entstehen keine Kosten.
Text: Olga Arnstein / Christine Allgeyer
(SSC)