News Bild 50-jähriges Jubiläum in Heiliger Geist Regensburg

50-jähriges Jubiläum in Heiliger Geist Regensburg

Frischer Wind in Heiliger Geist

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„Ah, ich sehe – der Zachäus ist schon aufgehängt“, erklärte Bischof Rudolf schmunzelnd bei seiner Ankunft in der Pfarrei Heiliger Geist im Regensburger Nordosten am vergangenen Sonntag beim Anblick der gehissten Fahnen. Aus seiner oberbayerischen Heimat könne er sich noch gut an die Frage des Pfarrers am Kirchweihsonntag an den Mesner erinnern, ob er den Zachäus -  die rote-weiße-Fahne - am Kirchturm aufgehängt hätte.

 

Pfarrei trotzte allen Schwierigkeiten

„Gerne bin ich der Einladung zum 50-jährigen Jubiläum gefolgt“, erklärte der Oberhirte nach dem feierlichen Einzug in der festlich geschmückten Kirche. Genau vor 50 Jahren – am 17.10.1971 –   erfolgte die Grundsteinlegung der Pfarrkirche, bevor sie im Mai des darauffolgenden Jahres von Bischof Graber eingeweiht wurde. Seitdem hatte es die Gemeinde nicht immer leicht. War die Kirche doch für eine deutlich größere Anzahl an Gläubigen gebaut worden. Schließlich war man fest davon ausgegangen, dass die Fläche des heutigen Gewerbeparks auch Wohnfläche werden sollte. Die Corona-Pandemie habe es nicht einfacher gemacht. Deshalb war es dem Bischof ein persönliches Anliegen, mit seinem Kommen ein positives Signal zu setzen. Umso mehr habe er sich gefreut, erklärte er in seiner Begrüßung, dass er jüngst mit Pfarrer Hartmut Constien einen tatkräftigen, jungen Pfarrer habe schicken können.

Darf sich Jesus selbst zu Zachäus einladen?

In der Predigt knüpfte Bischof Rudolf mit der Episode der Zachäus-Fahne aus seiner Kindheit an das Evangelium des Zöllners Zachäus an. „Jesus hat sich selbst bei Zachäus eingeladen – eigentlich schreibt man doch eine Einladung?“, fragte er in die Runde. Doch ja – Jesus dürfe sich selbst einladen. Er sei jedem Menschen von der Schöpfung an so verbunden, dass er nie einem Menschen ganz fremd sein könne. „Jeder Mensch ist ein Abbild Gottes und ist deshalb auf ihn hin gerichtet.“ Zudem sei Gott auch in jedem Menschen durch das Gewissen da. In ihm höre er eine Stimme, die ihm sage, was gut und was schlecht ist. Diese Stimme habe sich auch in Zachäus gerührt, als er Jesus traf. Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Als Kollaborateur der Römer habe er aus Geldgier zu viele Gebühren verlangt. Aus schlechtem Gewissen habe er das Bedürfnis diese Schuld wiedergutzumachen. Von der Emmausgeschichte her, in der Jesus vom zuerst unerkannten Gast zum Gastgeber und sogar zur Speise wird, erläuterte der Bischof: „Jesus ist immer - selbst wenn er vermeintlich als Gast einkehrt - der eigentliche Gastgeber. Weil er sich selbst gibt und damit das Heil schenkt.

„Gemeinde als lebendige Steine dieses Hauses“

Und das, was am Ortsrand von Jericho Zachäus passiert war, passiere auch in der Pfarrei Heiliger Geist. Hier verschenke sich Jesus als Brot des Lebens. „Sind wir dankbar, dass wir dieses Gotteshaus haben“, so der Oberhirte. Und an die Gemeinde gewandt fügte er an: „Sie alle, die Sie gekommen sind, sind die lebendigen Steine dieses Hauses.“ Es sei ihm ein wichtiges Anliegen zu danken, dass die Gemeinde diese Berufung angenommen habe. Es sei viel wert, dass die Gläubigen gerade in der vergangenen schwierigen Corona-Zeit und der häufigen Pfarrer-Wechsel das Gemeindeleben aufrecht gehalten hätten. Jeder einzelne Dienst sei dazu wertvoll – sei es der Ordnungsdienst, die Ministranten, die Kirchenmusik oder der Blumenschmuck. Besonders hob der Bischof auch die gute Zusammenarbeit zur Pfarrei Sankt Michael in Keilberg, mit der seit 2015 eine Pfarreiengemeinschaft besteht, hervor. Nach dem feierlichen Auszug erwartete den Bischof eine Überraschung auf dem Kirchplatz. Bei herrlichem Herbstwetter sangen gut 30 Kindergartenkinder dem Oberhirten begeistert ein Lied – wofür er einem jeden persönlich ein Erinnerungsbild überreichte. Die afrikanische Gemeinde, die ebenfalls in Heiliger Geist zuhause ist, führte zudem einen Tanz auf. Passender und lebendiger hätte der Besuch des Bischofs nicht enden können.



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