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44. Malteser Wallfahrt mit Kranken und Behinderten – Bischof Voderholzer wirbt für Sonntagsschutz

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Über 1.500 Pilger haben am 19. Juli an der 44. „Malteser Kranken- und Behindertenwallfahrt“ nach Altötting teilgenommen; aus sieben bayerischen Diözesen, aus Österreich, aus der Schweiz und aus Liechtenstein kamen die Gläubigen. In seiner Predigt beim Pontifikalamt in der St. Anna Basilika warb der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer für den Sonntagsschutz.

 

„Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus“, zitierte  Bischof Voderholzer mehrmals Worte Jesu aus dem Tagesevangelium (Mk 6,30-34) und erklärte: Als die Apostel von ihrer ersten Missions- und Verkündigungsreise zurückkamen, habe Jesus seinen Jüngern erst einmal ein wenig Ruhe gegönnt. „Hier erweist sich Jesus als guter Hirte, der auf die Seinen schaut und sie nicht ausnutzt“, erklärte Bischof Voderholzer. Außerdem: „Hier greift Jesus Worte seines Vaters, des Schöpfergottes, auf, der selbst am siebten Tag geruht hat, und somit der menschlichen Kultur das Geschenk des Ruhetages gemacht hat.“ Mit Blick auf das dritte Gebot appellierte der Bischof an die Gottesdienstbesucher:

„Halten wir zusammen, damit der Sonntag der Sonntag bleiben kann“; damit der Sonntag geschützt bleibe, und „ökonomische Interessen ihn nicht weiter aushöhlen“. Denn: Die wichtigste Ruhe sei das Ausruhen beim Herrn während des Gottesdienstes, bei dem Teilnehmer erleben dürfen: „Wer glaubt ist nicht allein.“ Ausdrücklich dankte Bischof Voderholzer auch dem Präsidenten des Zentralkomitees der Katholiken (ZdK) Alois Glück für das gemeinsame Bemühen um den Sonntagsschutz – Glück war heuer mit den Maltesern nach Altötting gepilgert und nahm auch am Gottesdienst teil.

„Jesus ist die Ruhe und der Friede in Person“, betonte Bischof Voderholzer außerdem. „Wir dürfen sicher sein: Er geht mit uns, auch in den schweren Zeiten des Alltags“, erklärte er mit Verweis auf das Evangelium nach Matthäus: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.“ (Mt 11, 28) Mit Blick auf das Tagesevangelium wies Bischof Voderholzer darauf hin, dass Jesus selbst auf Urlaub oder Stunden der Ruhe verzichtet habe: „Jesus ist immer für die Menschen da“, stellte er fest.

 

Ausdrücklich unterschied Bischof Voderholzer die Sonntagsarbeit von der „Arbeit für den Sonntag“. Er dankte den zahlreichen Helfern des Malteser Hilfsdienstes, die den kranken und behinderten Pilgern die Wallfahrt nach Altötting ermöglichten. Auch Bischöfe, Priester und Diakone opferten ihren Ruhetag, „damit er für andere ein Tag der Ruhe sein kann“, stellte er fest. Mit mehreren Konzelebranten feierte Bischof Voderholzer die hl. Messe in der Basilika. Neben den zahlreichen Helfern waren zuvor auch Malteser-Ritter in ihren schwarzen Kukullen – darunter u.a. Prinz Karl zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzender des Malteser Hilfsdienstes und Vorsitzender der Geschäftsführung der Malteser Deutschland – sowie zahlreiche Fahnenabordnungen über den Kapellplatz zur Basilika gezogen.

Zu Beginn des Pontifikalamts hatten Wallfahrtsrektor Prälat Günther Mandl und sein Stellvertreter, Kapuzinerpater Norbert Schlenker, die Pilger begrüßt. Prälat Mandl betonte: „Maria ist die Mutter der Kranken und Sie hat Euch alle schon im Blick.“ Bischof Voderholzer richtete Grüße im Namen des Passauer Diözesanbischofs Stefan Oster und seines Vorgängers Bischof em. Wilhelm Schraml aus. Wallfahrtsorganisator Franz Josef Freiherr von der Heydte rief den Pilgern zu: „Wer glaubt, ist nicht allein. Dies ist eine Urerfahrung der Kirche, und dies ist auch unsere Erfahrung als Pilger heute und hier in Altötting.“

Mit einer Andacht am Nachmittag vor der Gnadenkapelle endete der Wallfahrtstag. Nach der Segnung der Andachtsgegenstände spendete Wallfahrtsrektor Mandl den Pilgersegen mit einer Kopie des Gnadenbildes. Die Malteserkapelle aus Mellrichstadt sorgte für die musikalische Gestaltung.

Text: Michael Glaß (<link http: www.liebfrauenbote.de external-link-new-window liebfrauenbote>Altöttinger Liebfrauenbote)

Fotos: Roswitha Dorfner (Altöttinger Liebfrauenbote)

 



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