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30+1 Jahre Stiftlandwerkstätten St. Elisabeth Mitterteich

„Der Mensch im Mittelpunkt“

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Mitterteich / Regensburg, 24. Juni 2024

Im vergangenen Jahr musste das 30. Jubiläum der Stiftlandwerkstätten St. Elisabeth verschoben werden – umso größer war jetzt die Freude, als die Feierlichkeiten nachgeholt wurden. Zahlreiche Besucher kamen in die Werkstätte, informierten sich über die Einrichtung und genossen das bunte Rahmenprogramm. Mit dabei waren Bürgermeister Stefan Grillmeier und Landrat Roland Grillmeier.

Domkapitular Michael Dreßel, der Vorsitzende der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V., zelebrierte den Festgottesdienst: „Die Würde des Menschen ist unantastbar, heißt es in unserem Grundgesetz. Als Christen stehen wir fest zu diesem Grundsatz, schützen das Grundgesetz und füllen es mit Leben, denn jeder Mensch ist Gottes Ebenbild und hat diese unveräußerliche Würde.“

Daraus leiteten sich auch die universellen Menschenrechte ab, darunter das Recht auf Arbeit. „Seit 30 Jahren setzt diese Werkstätte Menschenrechte um – das ist großartig und wertvoll“, so Domkapitular Michael Dreßel weiter. „Sie gibt den Menschen die Möglichkeit, ihre Talente einzubringen, denn jeder Mensch hat von Gott Talente bekommen.“

Maßgeschneiderte Arbeitsplätze

KJF-Direktor Michael Eibl blickte kurz zurück auf die Anfänge der Stiftlandwerkstätten: „Die KJF, die Politik und die gesamte Gesellschaft haben dieses Projekt gemeinsam ins Leben gerufen. Im Zentrum standen immer die Menschen, die hier arbeiten. Heute sind die Werkstätten ein Unternehmen geworden, das maßgeschneiderte Arbeitsplätze anbietet und Übergänge auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstützt. Um diese Übergänge zu erleichtern, gibt es seit 20 Jahren auch unseren Inklusionsbetrieb SIGMA.“

Eibl dankte den drei Einrichtungsleitern, die die Werkstätte seit ihrer Gründung stetig weiterentwickelt haben: Josef Fick leitete die Werkstätte von 1993 bis 2017. In dieser Zeit erlebte die Einrichtung ein sprunghaftes Wachstum mit mehreren Erweiterungen. Viele positive Entwicklungen gehen auf sein Engagement zurück.

2017 übernahm Dr. Karl Kick die Standortleitung und führte den Innovationskurs weiter fort, unter anderem implementierte er die Bildungsrahmenpläne für den Berufsbildungsbereich. „Dr. Kick hat auch aus einer wissenschaftlichen Perspektive gedacht und gehandelt, dadurch konnte er viele Visionen im sozialen Bereich umsetzen und Inklusion verwirklichen“, so Michael Eibl. Seit 2024 leitet Josef Waidhas die Stiftlandwerkstätten gemeinsam mit Geschäftsführerin Melanie Eibl.

Landrat Roland Grillmeier überbrachte stellvertretend auch die besten Wünsche des Bezirks und würdigte die Arbeit der Werkstätten: „Anfang der 1990er-Jahre mussten Menschen mit Behinderung in die Nachbarlandkreise ausweichen, wenn sie arbeiten wollten. Durch weitsichtige Entscheidungen und Engagement der Eltern ist in den Werkstätten ein Netzwerk des Zusammenhalts entstanden. Hier können Menschen ihren Weg finden und sich entwickeln.“

Dr. Karl Kick, KJF-Direktor Michael Eibl

KJF-Direktor Michael Eibl würdigte das Engagement des ehemaligen Standortleiters Dr. Karl Kick und überreichte ihm ein Präsent.

Bürgermeister Stefan Grillmeier schloss sich dem Lob an: „Als Stadtrat und Jugendbeauftragter habe ich die Werkstätte 22 Jahre lang begleitet: Hier steht der Mensch im Mittelpunkt. In der Stadt versuchen wir, ebenfalls mit gutem Beispiel als inklusiver Arbeitgeber voranzugehen und investieren viel in Inklusion und Barrierefreiheit.“

Meilensteine der Stiftlandwerkstätten

Ramona Aschenbrenner, Frauenbeauftragte, und Stefan Rösch, Vorsitzender des Werkstattrats, stellten den Gästen einzelne Meilensteinen aus der Geschichte der Stiftlandwerkstätten vor: 1993 nahmen 37 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Dienst auf – in den Abteilungen Küche, Wäscherei, Metall und Montage. 1994 wurde der Werkstattrat gegründet und die Förderstätte in den Räumen der Werkstätte eröffnet. 2005 wurde eine neue Förderstätte errichtet, es entstanden 18 Plätze für Menschen mit Schwerst- und Mehrfachbehinderung.

2012 wurde die Betreuervertretung ins Leben gerufen – seitdem besteht eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen der Elternschaft und den Vertreterinnen und Vertretern der Werkstätte. 2013 wurde die Werkstätte um 45 Arbeitsplätze erweitert, davon profitierten alle Arbeitsbereiche. 2017 wurde erstmals eine Frauenbeauftragte gewählt, um die Rechte der Frauen sichtbarer zu machen. 2018 wurde die Förderstätte mit einem Neu- und Erweiterungsbau vergrößert, um weitere drei Gruppen auf 36 Plätze. Aktuell arbeiten in der Werkstätte 220 Menschen mit Behinderung, davon 30 in der Förderstätte.

Text: Sebastian Schmid

(sig)



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