„Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft. […] Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (V. 30 – 31). Indem Jesus diese beiden Worte, die Gott an sein Volk gerichtet hatte, auswählte und zusammenstellte, lehrte er ein für alle Mal, dass die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten untrennbar sind, mehr noch: sie tragen einander. Auch wenn sie aufeinanderfolgend angeordnet sind, sind sie die zwei Seiten einer einzigen Medaille: Wenn sie beide zusammen gelebt werden, sind sie die wahre Stärke des Gläubigen! Gott lieben heißt, aus ihm und für ihn zu leben, für das, was er ist, und für das, was er tut. Und unser Gott ist uneingeschränkte Gabe, er ist Vergebung ohne Grenzen, er ist Beziehung, die fördert und wachsen lässt. Gott zu lieben bedeutet daher, jeden Tag unsere Energien einzusetzen, um seine Mitarbeiter zu sein, indem wir unserem Nächsten ohne Vorbehalte dienen, unbegrenzt vergeben und Beziehungen der Gemeinschaft und der Brüderlichkeit pflegen. – Papst Franziskus in Angelus, 4. November 2018
Evangelium vom Tage
Markus 12, 28b – 34
In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr und es gibt keinen anderen außer ihm und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.
Tageslesung
Buch Hosea 14, 2 – 10
So spricht der Herr: Kehr um, Israel, zum Herrn, deinem Gott! Denn du bist zu Fall gekommen durch deine Schuld. Nehmt Worte der Reue mit euch, kehrt um zum Herrn und sagt zu ihm: Nimm alle Schuld hinweg und nimm an, was gut ist: Anstelle von Stieren bringen wir dir unsere Lippen dar. Assur kann uns nicht retten, wir wollen nicht mehr auf Pferden reiten und zum Machwerk unserer Hände sagen wir nie mehr: Unser Gott. Denn nur bei dir findet ein Waisenkind Erbarmen. So spricht der Herr: Ich will ihre Untreue heilen und sie aus freiem Willen wieder lieben. Denn mein Zorn hat sich von Israel abgewandt. Ich werde für Israel da sein wie der Tau, damit es sprosst wie die Lotusblüte und seine Wurzeln schlägt wie der Líbanon. Seine Zweige sollen sich ausbreiten, sodass seine Pracht wie die des Ölbaums wird und sein Duft wie der des Libanon. Die in seinem Schatten wohnen, bauen wieder Getreide an und sie sprossen wie der Weinstock, dessen Wein so berühmt ist wie der Wein vom Libanon. Efraim, was habe ich noch mit den Götzen zu tun? Ich, ja, ich habe ihm geantwortet und achte auf ihn: Ich bin wie der grünende Wacholder, an mir findest du reiche Frucht. Wer weise ist, begreife dies alles, wer klug ist, erkenne es. Ja, die Wege des Herrn sind gerade; die Gerechten gehen auf ihnen, die Treulosen aber kommen auf ihnen zu Fall.
Text: Vatican News
(sig)