Leonardo da Vinci, Das letzte Abendmahl

16. April 2025, Mittwoch in der sechsten Woche der Fastenzeit

Das Tagesevangelium


Der Mittwoch in der Karwoche wird auch der „Mittwoch des Verrats“ genannt, der Tag, an dem in der Kirche der Verrat des Judas betont wird. Judas verkauft den Meister. […] Und wie ging die Geschichte zu Ende? Der Teufel ist ein schlechter Zahlmeister: er ist kein zuverlässiger Zahler. Er verspricht dir alles, er lässt dich alles sehen und am Ende lässt er dich in deiner Verzweiflung allein, so dass du dich aufhängst.  […] Denken wir auch an den kleinen Judas, den jeder von uns in der Stunde der Entscheidung in sich trägt: der Stunde der Entscheidung zwischen Loyalität und Interesse. Jeder von uns ist fähig, zu verraten, zu verkaufen und im eigenen Interesse zu wählen. Jeder von uns hat die Möglichkeit, sich von der Liebe zum Geld oder zu Gütern oder zum zukünftigen Wohlstand verlocken zu lassen. „Judas, wo bist du?“ Aber diese Frage stelle ich jedem von uns: „Du, Judas, kleiner Judas, den ich in mir habe: Wo bist du?“Papst Franziskus, Frühmesse in Santa Marta, 8. April 2020

Evangelium vom Tag

Matthäus 26, 14 – 25

In jener Zeit ging einer der Zwölf namens Judas Iskariot zu den Hohepriestern und sagte: Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und sie boten ihm dreißig Silberstücke. Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern. Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote gingen die Jünger zu Jesus und fragten: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten? Er antwortete: Geht in die Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist da; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Paschamahl feiern. Die Jünger taten, wie Jesus ihnen aufgetragen hatte, und bereiteten das Paschamahl vor. Als es Abend wurde, begab er sich mit den zwölf Jüngern zu Tisch. Und während sie aßen, sprach er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich ausliefern. Da wurden sie sehr traurig und einer nach dem andern fragte ihn: Bin ich es etwa, Herr? Er antwortete: Der die Hand mit mir in die Schüssel eintunkt, wird mich ausliefern. Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn ausgeliefert wird! Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre. Da fragte Judas, der ihn auslieferte: Bin ich es etwa, Rabbi? Jesus antwortete: Du sagst es.

Tageslesung

Jesaja 50, 4 – 9a

Gott, der Herr, gab mir die Zunge von Schülern, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort. Jeden Morgen weckt er mein Ohr, damit ich höre, wie Schüler hören. Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück. Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und meine Wange denen, die mir den Bart ausrissen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel. Und Gott, der Herr, wird mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate. Er, der mich freispricht, ist nahe. Wer will mit mir streiten? Lasst uns zusammen vortreten! Wer ist mein Gegner im Rechtsstreit? Er trete zu mir heran. Siehe, Gott, der Herr, wird mir helfen. Wer kann mich für schuldig erklären?

Text: Vatican News

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