15.000 Gläubige in Altötting: Lebendigkeit der Fußwallfahrten im Bistum Regensburg: Papst Benedikt XVI. dankt den Pilgern für ihr „großartiges Zeugnis der pilgernden Kirche“
Auch in Punkto Pilgern gibt es in der Diözese Regensburg eine reiche und lebendige Tradition. Am diesjährigen Pfingstwochende pilgerten rund 15.000 Gläubige aus dem ganzen Bistum Regensburg in den Wallfahrtsort Altötting. Allein an der traditionsreichen „Regensburger Fußwallfahrt“, an der viele Pilger aus dem nördlichen Teil des Bistums teilnehmen, beteiligten sich in diesem Jahr erneut rund 9500 Katholiken. Gut die Hälfte darunter war bereits am Donnerstagvormittag in Regensburg gestartet. Weitere Tausende Katholiken kamen an diesem Wochenende auch aus Straubing und Riedenburg und zahlreichen weiteren Orten im Bistum zu dem Wallfahrtsort.
Die Verantwortlichen des Bistums messen der alljährlichen Wallfahrt große Bedeutung bei. Bischof Gerhard Ludwig Müller nahm im zehnten Jahr zum zehnten Mal an der Wallfahrt teil. Er segnete die Fußwallfahrer mehrfach auf ihrem Weg. Kurz nach dem Abmarsch hatte Weihbischof Reinhard Pappenberger die Tausenden von Gläubigen gesegnet. 111 Kilometer später dann, am Samstagvormittag beim Einzug auf dem Kapellplatz in Altötting, begrüßte Bischof Gerhard Ludwig die 9500 Teilnehmer. Die Mehrheit der Pilger war seit Donnerstagvormittag ab Regensburg unterwegs gewesen. Im Herzen des Wallfahrtsortes grüßten die Pilger die Schwarze Madonna von Altötting, die neben dem Regensburger Bischof aufgebaut war. Zum Läuten der Glocken zogen die Gläubigen, viele darunter erschöpft aber froh, in einem mehrere Kilometer langen Zug ins Herz der größten Wallfahrtsstätte in Deutschland ein. Vielen der Wallfahrer kamen beim Anblick der Madonna die Tränen.
Im Anschluss feierte der Regensburger Bischof mit tausenden Gläubigen in der mit 7000 Gläubigen völlig überfüllten St. Anna-Basilika neben dem Kapellplatz ein Pontifikalamt. In seiner Predigt sprach der Bischof über den „langen Zug der durch die Zeiten pilgernden Kirche“. Er habe an Pfingsten begonnen und dauere bis zur Wiederkunft Christi am Ende der Zeiten. Bischof Gerhard Ludwig erklärte: „Es lohnt sich, etwas für das eigene Seelenheil zu tun.“ Die Seele aber sei das Unvergängliche im Menschen, wo Gott zu jedem Menschen du gesagt habe. Der Regensburger Bischof forderte die Pilger auf, „nicht verloren zu gehen, sondern den Weg immer mutig weiterzugehen, den Jesus Christus vorangegangen ist“. Dagegen aber seien der Zweifel und die Ängste im Glauben wie „Flöhe im Fell, die abzuschütteln sind“. Bischof Gerhard Ludwig rief dazu auf, ähnlich den in diesen Tagen erlebten physischen Anstrengungen die Anstrengungen des Lebens auf sich zu nehmen: „Wir werden sehen, dass das nicht umsonst ist.“ Vor allem aber gelte es, sich an Maria, dem Urbild unseres Glaubens, zu orientieren. Im Auftrag von Papst Benedikt XVI. dankte der Bischof den Tausenden von Pilgern „für ihr großartiges Zeugnis der pilgernden Kirche“. Die Gläubigen dankten dem Heiligen Vater mit langanhaltendem Applaus für diesen persönlichen Gruß.
Pilgerpfarrer Hannes Lorenz dankte dem Bischof für seine langjährige und regelmäßige Begleitung der Regensburger Fußwallfahrt. Den diesjährigen Goldenen Pilgerstab erhielt der langjährige Sakristan der Basilika, Bruder Vinzenz. Gedankt wurde auch Pfarrer August Lindner, dem Geistlichen Ehrenbeirat der Wallfahrt, für sein jahrzehntelanges Engagement. Beim Standkonzert der Aitracher Jugendkapelle des Musikvereins Mengkofen, das nach dem Ende des Pontifikalamtes auf den Stufen der Basilika gegeben wurde, übernahm der Bischof das Dirigieren des Bayerischen Defiliermarsches und sorgte für eine harmonische Musik, was von den zahlreichen Zuhörern und Zuhörerinnen mit dankbarem Applaus bedacht wurde.