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150 Jahre Hochschule für katholische Kirchenmusik & Musikpädagogik Regensburg

„Die Perle in der Bayerischen Hochschullandschaft“

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Regensburg, 28. Juni 2024

Die Hochschule für katholische Kirchenmusik & Musikpädagogik (HfKM) Regensburg feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen. Sie ist weltweit eines der führenden Institutionen ihrer Art. Staatsminister Hans Zehetmair bezeichnete die Regensburger Musikhochschule als „Perle in der Bayerischen Hochschullandschaft“.

Die heutige Musikhochschule wurde 1874 als weltweit erste katholische Kirchenmusikschule im Zuge der kirchenmusikalischen Reformbewegungen des 19. Jahrhunderts gegründet und hatte von Anfang an über den deutschen Sprachraum hinaus internationale Bedeutung. Nach Jahrzehnten als Fachakademie für katholische Kirchenmusik und Musikerziehung wurde die Schule 2001 in den Rang einer Musikhochschule erhoben und ist seither auch die einzige Ausbildungsstätte ihrer Art in ganz Ostbayern.

Ihren Schwerpunkt sieht die Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg seit jeher in einer liturgisch-pastoralen sowie pädagogischen Ausrichtung in der Ausbildung angehender Kirchenmusiker und Musiklehrern. In den Fächern Kirchenmusik, Gesangspädagogik, Chorleitung, Instrumentalpädagogik sowie in reinen instrumentalen Studiengängen können Bachelor- und Masterabschlüsse erworben werden. Eine kooperative Partnerschaft mit der Universität Regensburg ermöglicht außerdem die Ausbildung für das Lehramt Musik an Gymnasien.

Eine Oase in der Regensburger Innenstadt

Zuhause ist die Musikhochschule im ehemaligen Kloster St. Mang im Regensburger Ortsteil Stadtamhof, in Sichtweite des Doms St. Peter auf der anderen Seite der Donau und direkt am Fuß der Steinernen Brücke. Sie ist Wirkungsstätte für rund 90 haupt- und nebenamtlich Lehrende in Musikpraxis, Wissenschaft und Forschung sowie Studienort für über 250 Studierende aus verschiedensten Ländern. Nach einer 2008 abgeschlossenen Generalsanierung des historischen Gebäudes gehört sie allein mit ihrer aus 14 Orgeln verschiedenster Stilepochen bestehender Orgellandschaft zu einer der am besten ausgestatteten Musikhochschule.

Daneben besitzt sie eine umfangreiche Musikbibliothek, zahlreiche Übungszimmer mit Klavier, Hörsäle, Probenräume für Ensembles, einen Konzertsaal, ein Foyer mit Innenhof und die Studienkirche St. Andreas, die den Studierenden für ihre musikalischen Aktivitäten von frühmorgens bis spätabends zur Verfügung stehen.

Die HfKM bietet verschiedenste Möglichkeiten für praktische Erfahrungen an, wie z. B. Praktika, Auslandssemester, Freiwilligenarbeit, Ausbildung zum Glockensachverständigen, Tutorien, Mitarbeit bei Forschungsprojekten, bei den „Tagen Alter Musik“ oder bei den „Tagen Neuer Musik“, um den Studierenden die Möglichkeit zu geben, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in einem realen Umfeld anzuwenden.

Einzigartige Studiengänge und Frühförderung

In ihrer Verbindung von künstlerischer, künstlerisch-pädagogischer und kirchenmusikalischer Ausbildung und der direkten Kooperation mit dem Studiengang für Schulmusik an der Universität Regensburg ist die HfKM in Bayern und weit über europäischen Grenzen hinaus einzigartig. Mit der Möglichkeit der parallelen oder sukzessiven Kombination von Studiengängen in Kirchenmusik, Musikpädagogik und Schulmusik ist das Studium an der HfKM zu einem höchst anerkannten Weg bei der Kombination von Bachelor- und Masterabschlüssen mit einem bayerischen Staatsexamen geworden.

Neben den Angeboten der Frühförderung von Jungstudierenden öffnete seit dem Sommersemester 2019 die Hochschule ihr vielfältiges, öffentliches Angebot mit der Gründung einer eigenen Mädchenkantorei. Das gemeinschaftliche Singen soll die jungen Mädchen an das aktive Musizieren mit ihrer Stimme heranführen und das Angebot in den Schulen und Pfarreien mit einer profunden Ausbildung ergänzen. Mit Beginn des Wintersemesters 2019/20 wurde zudem das Ausbildungsangebot der HfKM um den Masterstudiengang „Neue geistliche Musik“ (NGM) erweitert. Mit dem neuen, deutschlandweit bisher einzigartigen Master- Studiengang NGM komplettiert die Hochschule ihr umfassendes Studienangebot um einen mittlerweile bedeutenden Bereich der kirchenmusikalischen Praxis. Damit reagiert die Hochschule auf die Entwicklung der letzten Jahrzehnte, die von der Kirchenmusik eine zunehmende Flexibilität im Repertoire und instrumentaler Ausstattung erfordert. Ziel ist es, die Fähigkeiten der Studierenden im Umgang mit den Stilelementen des Pop, Rock und Jazz und der zeitgenössischen Komposition zu intensivieren.

Internationale Kooperationen

Auch die Internationalität wird an der Hochschule auf mehreren Ebenen gepflegt. Die langjährige Zusammenarbeit mit dem Institut für Kirchenmusik und Musikerziehung der Theologischen Fakultät der Universität Oppeln (Opole) in Polen, dem Centro Cultural Félix Varela (CFV – eine Hochschule in kirchlicher Trägerschaft) in Havanna (Kuba), dem Pontificio Instituto di Musica sacra (PIMS) in Rom (Vatikan), die dauerhafte Affiliation mit dem St. Gregory House, Institute for Religious Music in Tokyo (Japan), die kürzlich begonnene Kooperation mit dem Institut für Theologie und Musikerziehung der Babeş-Bolyai-Universität in Cluj-Napoca (Rumänien) sowie die Partnerschaft mit dem Benediktinerkloster Waegwan (Südkorea) seien in diesem Zusammenhang exemplarisch erwähnt. Enge kirchenmusikalische Beziehungen bestehen darüber hinaus auch in den tschechischen, slowakischen, ungarischen, portugiesischen, türkischen und koreanischen Sprachraum. Die unterschiedlichen geographischen Herkunftsorte der Studierenden sowie ihre teilweise Verwurzelung in außereuropäischen Musiksystemen garantieren wechselseitige Inspirationen der verschiedenen musikalischen Kulturen und eröffnen auch neue Freiräume für experimentelle interkulturelle Ausdrucksformen. Somit überrascht es nicht, dass etwa ein Viertel aller Studierenden der HfKM aus dem Ausland kommt; seit der Errichtung der Hochschule im Jahr 2001 haben Studierende aus fünf Kontinenten (Europa, Asien, Amerika, Afrika, Australien) an der Regensburger Musikhochschule einen Bachelor- oder Master-Abschluss erworben.

Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr

Die Musikhochschule feiert ihr Jubiläum in einem Verbund aus drei unterschiedlichen Ereignissen. Voran steht das große Festkonzert am 5. Juli mit der Aufführung des „Te Deums“ von Hector Berlioz im Regensburger Dom unter der Leitung von Universitätsmusikdirektor Arn Goerke. Ihm folgt ein Sommerkonzert am 25. Juli an verschiedenen Orten in der Hochschule, das von den Studierenden selbst in vielfältigster Form gestaltet wird. Mit einer feierlichen Festakademie beschließt die Hochschulgemeinde ihr Jubeljahr dann am 30. November im eigenen Konzertsaal.

Text: Andreas Meixner/HfKM, Foto: Thomas Oberst (to)
Unser Titelbild zeigt: Rektor Prof. Franz Josef Stoiber, Universitätsmusikdirektor Arn Goerke, Prorektor Markus Rupprecht und Dr. Dieter Haberl, Dozent f. musikwissenschaftliche Fächer u. fachliche Leitung der HfKM-Bibliothek.

Weitere Infos

Der Studienbetrieb an der HfKM (Stand 10/2023)
An der HfKM Regensburg waren im Studienjahr 2023/24 22 hauptamtliche Professoren, Honorarprofessor/inn/en und Dozierende, 68 Lehrbeauftragte sowie 8 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung beschäftigt. Ihnen standen 141 Vollzeit-Studierende, 51 Studierende der Universität Regensburg für das Lehramt Musik an Gymnasien (Doppelfach und Fächerverbindung), 11 Gaststudierende, 25 Jungstudierende für Streich- und Tasteninstrumente sowie Gesang und 43 Jungstudierende in der Mädchenkantorei gegenüber. Die 90 Lehrenden hatten also 271 Studierende in Einzel- und Gruppenlehrveranstaltungen zu unterrichten, das entspricht einem hervorragenden Betreuungsverhältnis von ungefähr 1 zu 3.



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