15 Jahre Perspektiven schaffen – LAG Integrationsfachdienste Bayern feiert Jubiläum
„Ein ifd ist ein Tropfen auf dem heißen Stein“ – die Worte des Vorsitzenden der LAG ifd Johannes Magin machen es deutlich: Um Schwerbehinderten eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt zu geben, ist Zusammenarbeit und breite Vernetzung nötig. Deshalb gibt es seit nunmehr 15 Jahren die Landesarbeitsgemeinschaft der Integrationsfachdienste Bayern e.V. Auch in Regensburg ist der ifd vertreten, Träger ist die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg. Grund genug, das Jubiläum am vergangenen Donnerstag im Rahmen einer großen Festveranstaltung zu zelebrieren.
Die Integrationsfachdienste bieten ihre Leistungen seit 15 Jahren flächendeckend in ganz Bayern an. Ziel ist es nicht nur, Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt einzugliedern und deren Arbeitsplätze zu sichern, sondern auch, den Unternehmen Unterstützung bei der Einstellung solcher Personen zu bieten. Dabei steht immer der Mensch im Vordergrund. „Wir setzen am einzelnen Menschen an und begleiten ihn entsprechend seiner Motivation“, so Magin. Die Arbeit sei eine Vertrauenssache, deshalb sei immer der gleiche Mitarbeiter sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber zuständig.
Ein Begriff trat bei der Festveranstaltung besonders hervor: Inklusion. Klaus Beier, Geschäftsführer der Arbeitslosenversicherung der Regionaldirektion Bayern, betonte: „Inklusion heißt, dass Menschen teilhaben können am Leben“. Denn das ist trotz der guten Arbeitsmarktsituation in Bayern für Schwerbehinderte immer noch ein Problem. Die Zahlen verdeutlichen, dass Vorurteile allgegenwärtig sind. Gerade mal ein Prozent schaffen ohne Unterstützung den Sprung ins Berufsleben. Dabei schlummert in ihnen großes Potenzial. Schwerbehinderte seien oft gut qualifizierte Arbeitskräfte, die auf dem Arbeitsmarkt benötigt werden. Hier müsse ein gesellschaftliches Umdenken stattfinden.
Produktivität und Schwerbehinderteneigenschaft seien kein Gegensatz, betonte Günter Lange, Leiter der Regionalstelle Oberpfalz des Zentrums Bayern Familie und Soziales. „Es ist keine Last, Schwerbehinderte zu beschäftigen, sondern eine Chance.“ Dass das funktioniert, zeigt die Arbeit der ifd Bayern. Im letzten Jahr waren rund 2000 Personen in Betreuung, etwa die Hälfte davon wurde erfolgreich in den Arbeitsmarkt integriert. Am individualisierten, personenbezogenen Programm soll in Zukunft weitergearbeitet und der Bewusstseinswandel vorangetrieben werden – damit in den nächsten 15 Jahren weiterhin Menschen von der Arbeit der Integrationsfachdienste profitieren können.