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Bischof Rudolf dankt Klarissen für ihr Gebet

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Zum bevorstehenden Namenspatrozinium der Heiligen Klara von Assisi kam Bischof Rudolf Voderholzer am Sonntag ins Kloster der Klarissen nach Dingolfing. In der Klosterkirche Sankt Klara entbot Pfarrer Martin Martlreiter von der der Stadtpfarrei Sankt Johannes Dingolfing dem Diözesanbischof auch im Namen der Schwesterngemeinschaft einen herzlichen Willkommensgruß. "Klösterliches Leben ist das Nervensystem des kirchlichen Lebens" sagte Martlreiter und blickte auf die 40jährige Geschichte des Ordens der Heiligen Klara von Assisi in Dingolfing zurück.

 

Bischof Rudolf drückte seine Dankbarkeit für die Klarissen und Franziskaner in Dingolfing aus. Gerne versuche er jetzt im Jahr des geweihten Lebens möglichst viele Ordensgemeinschaften zu besuchen. Dabei erinnerte er auch an den Wunsch von Papst Franziskus an die Orden, sich im Jahr des geweihten Lebens wieder neu auszurichten und auf den Gründer zu schauen. In seiner Predigt griff Bischof Rudolf die alttestamentliche Lesung mit dem Propheten Elija auf. Er sei in einer schwierigen Situation gewesen und ihm wurde "Brot vom Himmel" gegeben, um so gestärkt seinen Lebensweg weitergehen zu können. "Elija ist ein Vorbild des klösterlichen, des monastischen Lebens" betonte der Bischof und zeigte Beispiele, für die starke Verehrung von Elija "als Retter in der Not" zur Zeit Jesu.

 

"Diesen Ruf hat sich Elija als der aufrechte Verkünder, der Ansager für `Gottes Wille` erworben" resümierte Bischof Rudolf. Bereits sein Name sei Programm, denn er bedeute "Mein Gott ist Jahwe" und so sei auch das Leben von Elija gewesen. Der Bischof blickte auf Lebenssituationen von Elija und auf dessen Erfahrung "Wer auf Gott vertraut, den verlässt er nicht". Selbst im Schlaf erfuhr Elija die Lebensfürsorge Gottes, als das Himmelsbrot und frisches Wasser für ihn bereit standen und er so gestärkt 40 Tage bis zum Gottesberg Horeb ging. Als großes Vorbild von Elija in der monastischen Nachfolge schlug Bischof Rudolf die Brücke zu den Orden und Ordensgründern sowie zu den Heiligen in diesen Augusttagen. Den Klarissen, die in der Nachfolge der Heiligen Klara von Assisi stehen, dankte er für ihr Gebet.

"Damit leben Sie ihre Berufung in der Kirche" betonte der Bischof. Gerade in der heutigen Zeit, in der viele Menschen nicht mehr beten können oder nicht mehr beten wollen, sei es wichtig, dass es betende Ordensgemeinschaften gibt. Ort und Raum solle gefunden werden, wo andere Menschen mitbeten können. "Der Glaube an den lebendigen Gott soll nicht zwischen den Fingern zerrinnen" drückte der Regensburger Oberhirte seine Sorge aus. Sein Wunsch war, dass die Schwestern Wegweiser werden hin zum lebendigen Brot, zum Quell des Wassers, zum lebendigen Gott. So könne man Wegzehrung für den Lebensweg erhalten, gestärkt durchs Leben gehen und so zum Ewigen Leben gelangen. "Darauf dürfen wir uns freuen, dahin sind wir unterwegs" schloss Bischof Rudolf seine Predigt.

 

Gemeinsam mit Stadtpfarrer Martin Martlreiter, Pater Roman, Pater Mariusz und unter der Assistenz von Diakon Karlheinz Zrenner feierte Bischof Rudolf die Eucharistie am Altar, mit der versammelten Gemeinde im Gotteshaus und der Schwesterngemeinschaft im abgeschirmten Chorraum. Die Schwestern übernahmen von dort auch den Lektoren- und Kantorendienst. Am Ende des Gottesdienstes wurde vor der der Statue und den Reliquien der Heiligen Klara gebetet und gesungen. Nach dem Pontifikalgottesdienst setzte Bischof Rudolf seinen Pastoralbesuch im Kreise der Schwesterngemeinschaft fort.

 

Geschichte des Klosters

Das Kloster St. Klara wurde 1975 in Dingolfing an der Isar als Fortsetzung des Klosters St. Klara in Regensburg gegründet. Nach dem Geist des Hl. Franziskus  und der Hl. Klara bilden die Klarissen eine Familie und sind Schwestern  nicht nur dem Namen nach, sondern pflegen auch einen geschwisterlichen Umgang. Den Lebensunterhalt verdienen die Schwestern hauptsächlich mit der Herstellung und dem Verkauf von Kräuterdestillaten (Klarissen Segen aus der Natur und Klarissen Geist), die beide als Arzneispezialität anerkannt sind. Die Gemeinschaft besteht aus sieben Schwestern. Seit Januar 2014 ist Sr. Rafaela Lorkowska die Ordensoberin.

 

Der Orden der Klarissen gehört zu den kontemplativen Orden, deren wichtiges Element im Leben die Klausur ist: "die stellt in konkreter Hinsicht eine besondere Lebensform dar, um beim Herrn zu sein durch eine radikale Armut, die sich im Verzicht nicht nur auf Dinge, sondern auch auf den Raum, auf die Kontakte und auf so viele Güter der Schöpfung ausdrückt, an der Aufopferung Christi teilzunehmen und sich mit dem fruchtbaren Schweigen des Wortes am Kreuz zu vereinen" (Verbi Sponsa. I.3) Praktisch sieht es so aus: Die Klarissen in Dingolfing haben ein Klostergebäude mit Garten zu ihrer Verfügung. Das Klausurgebiet ist streng (um den Garten) abgegrenzt, aber auch im Gebäude selbst gibt es Räume, die nur für die Schwestern vorbehalten sind. In diesem abgeschlossenen Gebiet bleiben sie das ganze Leben. Den Ort der Stille verlassen sie nur,  wenn sie zum Arzt müssen oder eine wichtige Angelegenheit zu erledigen haben, die nur persönlich an Ort und Stelle geregelt werden kann. Man kann die Schwestern natürlich besuchen, außer in der Advent- und Fastenzeit.

 

Mit den Gästen treffen sich die Schwestern im Sprechzimmer und zur Übernachtung stehen Gästezimmer zur Verfügung. Die Klarissen können sich verschiedenen Arbeiten widmen, immer aber innerhalb der Klausur. Auch die Teilnahme an kirchlichen Veranstaltungen oder Ereignissen ist nicht selbstverständlich- es kann nur dann erlaubt werden, wenn dabei die Vorschriften der päpstlichen Klausur berücksichtigt und gehalten werden können.  Nach dem Geist des hl. Franziskus und der hl. Klara bilden die Schwestern eine Familie und sind Schwestern nicht nur dem Namen nach, sondern pflegen auch geschwisterlichen Umgang miteinander. Ein besonderer Ausdruck und ein Zeichen der schwesterlichen Gemeinschaft ist die gemeinsame Rekreation. Es ist die Zeit der Unterhaltung, des fröhlichen Zusammenseins und damit der unentbehrlichen Entspannung.



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