Bild Wer kann dann noch gerettet werden?

Durch das Kirchenjahr

Wer kann dann noch gerettet werden?

  • 13.
    Oktober
    2034
  • Uhrzeit
    23:26 Uhr
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… mit Benedikt

28. Sonntag im Jahreskreis B – Markus 10,17-27

„In jener Zeit 17lief ein Mann auf Jesus zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben? 18Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer dem einen Gott. 19Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen, du sollst keinen Raub begehen; ehre deinen Vater und deine Mutter! 20Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt. 21Da sah ihn Jesus an, umarmte ihn und sagte: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib es den Armen und du wirst einen Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach! 22Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen. 23Da sah Jesus seine Jünger an und sagte zu ihnen: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen! 24Die Jünger waren über seine Worte bestürzt. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen! 25Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. 26Sie aber gerieten über alle Maßen außer sich vor Schrecken und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden? 27Jesus sah sie an und sagte: Für Menschen ist das unmöglich, aber nicht für Gott; für Gott ist alles möglich.“ – Markus 10,17-27

Der Mann, der im Evangelium dieses Sonntags zu Jesus kommt, könnte fast schon als der ideale Mensch bezeichnet werden. Immer schon hat er die Gebote Gottes befolgt und gehalten. Er hat erkannt: Jesus ist der „gute Meister“; durch seinen Kniefall erkennt er seine Sendung und Vollmacht an. Doch es reicht nicht. Da der Mann nicht bereit ist, sein wohl gewaltiges Vermögen um Jesu und des Gottesreiches willen aufzugeben, verbaut er sich selbst den Weg der Nachfolge. Jesus muss ihn gar nicht wegschicken; der Mann „ging traurig weg“. Die Jünger sind entsetzt: Wenn nicht einmal dieser den Gesetzen Gottes treue Mensch gerettet werden kann: „Wer kann dann noch gerettet werden?“

 

Für Gott ist alles möglich

 

Man kann das Wort Jesu vom Reichen, dem es wie einem Kamel mit dem Nadelöhr gehe, auf zweierlei Weise verstehen. Vielleicht ist es eine kleine Anfrage daran, wie gesetzestreu der reiche Mann wirklich ist. Woher kommt denn das große Vermögen? Und mehr noch: Wieso hat der Mann das viele Geld nicht eingesetzt, um das Leid der Welt zu mindern, um den Armen davon zu geben? Aber selbst, wenn Jesus diesen Vorwurf nicht machen wollte, schließt sich der Mann scheinbar selbst vom Gottesreich aus. Bei der Wahl zwischen der Nachfolge Jesus und seinem Vermögen hat er sich für das Geld entscheiden. Er muss es gar nicht sagen; es genügt schon, dass er einfach traurig weggeht. Das viele Geld ist zur Last geworden.

Und doch wendet Jesus die Begegnung noch ins Positive. Er sagt ja nicht, für den Reichen sei das Himmelreich völlig unerreichbar. Denn, so Jesus, „für Gott ist alles möglich.“