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Durch das Kirchenjahr

Versuchungen

  • 09.
    März
    2035
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… mit Benedikt

Erster Fastensonntag C – Lukas 4,1-13

„In jener Zeit 1kehrte Jesus, erfüllt vom Heiligen Geist, vom Jordan zurück. Er wurde vom Geist in der Wüste umhergeführt, 2vierzig Tage lang, und er wurde vom Teufel versucht. In jenen Tagen aß er nichts; als sie aber vorüber waren, hungerte ihn. 3Da sagte der Teufel zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl diesen Steinen, zu Brot zu werden. 4Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. 5Da führte ihn der Teufel hinauf und zeigte ihm in einem Augenblick alle Reiche des Erdkreises. 6Und er sagte zu ihm: All die Macht und Herrlichkeit dieser Reiche will ich dir geben; denn sie sind mir überlassen und ich gebe sie, wem ich will. 7Wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest, wird dir alles gehören. 8Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen. 9Darauf führte ihn der Teufel nach Jerusalem, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich von hier hinab; 10denn es steht geschrieben: Seinen Engel befiehlt er deinetwegen, dich zu behüten; 11und: Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. 12Da antwortete Jesus: Es ist gesagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen. 13Nach diesen Versuchungen ließ der Teufel bis zur bestimmten Zeit von ihm ab.“ – Lukas 4,1-13

Die Wüste war schon einmal zum Ort der Offenbarung Jesu geworden: Bei seiner Taufe im Jordan, mitten in der Wüste, beglaubigte eine aus dem Himmel kommende Stimme Jesus als den Sohn Gottes. Und beinahe scheint es, dass auch diese zweite Wüstenerfahrung vom Evangelium dieses Sonntags zu einer Offenbarung werden könnte. Der Teufel gibt konkrete Vorschläge. Und tatsächlich: Würde Jesus aus Steinen Brot machen, würde er sich vom Tempel stürzen und doch überleben, so müsste er doch als Sohn Gottes, als Messias gelten.

Jesus aber widersteht den Verlockungen des Satans. Er lässt sich nicht auf das Angebot materiellen Überflusses, Macht und Sicherheit ein. Er bleibt seiner Sendung treu. Und letztlich liegt darin die erneute Offenbarung Jesu in der Wüste: Er, der Sohn Gottes, besiegt den Satan und all seine Verlockungen ein erstes Mal. Lukas erwähnt schon, dass der Teufel nur „bis zur bestimmten Zeit“ von Jesus ablässt. Diese „bestimmte Zeit“ ist das Kreuz, das wiederum zu einem Offenbarungsort Jesu wird. Am Kreuz besiegt Jesus die Sünde der Welt und den Einfluss des Teufels erneut.

Nicht zufällig findet diese Versuchung Jesu in der Wüste statt. Für das Volk Israel ist die Wüste ein Ort der Gottesbegegnung. Auf ihrem langen Zug durch die Wüste erfahren sie Gott immer wieder als ihren Retter, der sie etwa vor dem Hungertod bewahrt, indem er Brot vom Himmel fallen lässt. Die Wüste wird aber auch zum Ort der Versuchung. Immer wieder murrt das Volk und wünscht sich in die Sklaverei zurück – dort nämlich hatten sie zumindest Fleisch zu essen, so sagen sie. Auch die Fastenzeit, die wir begehen, ist eine Art der Wüstenerfahrung. Dabei geht es besonders um die Unterscheidung der Geister: Jesus hatte das Ansinnen Satans erkannt, auch wenn dieser sein Ansinnen mit Bibelzitaten zu kaschieren versuchte. In den kommenden vierzig Tagen sollen wir uns neu ausrichten: Weg vom bisweilen schön kaschierten Übel, wieder hin und zurück zu Gott.

 

 

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