
SIMON UND THADDÄUS: Heilige Missionare

Die Apostel Simon und Thaddäus verkündeten das Evangelium und mussten dafür sterben.
Der heilige Simon wird im Lukasevangelium auch der „Zelot“ genannt. Dies ist ein Hinweis darauf, dass der Apostel zumindest in seinem früheren Leben Mitglied einer bestimmten politischen Bewegung war: Die Zeloten hatten die Absicht, mittels Gewalt die römischen Besatzer aus dem Land zu treiben und so ihre Fremdherrschaft zu beenden. Im Neuen Testament spielt der Heilige keine große Bedeutung: Er findet seinen Platz nur in den unterschiedlichen Listen der Apostel. Zitate oder weitere Angaben zu seiner Person sucht man vergeblich.
Judas Thaddäus teilt ein ähnliches Schicksal. Auch er findet keine große Erwähnung abseits der Aufzählung der zwölf Apostel. Alleine der Evangelist Johannes nennt ein einziges Zitat von ihm im Rahmen der sogenannten „Abschiedsreden“ Jesu: Jesus spricht ein letztes Mal vor seinem Tod, direkt nach dem Abendmahl, zu seinen Jüngern. Jesus belehrt die Apostel über sein Verhältnis zum Vater, über sein Wesen und über sein Schicksal. Da fragt Judas Thaddäus: „Herr, wie kommt es, dass du dich nur uns offenbaren willst und nicht der Welt?“ (Johannes 14,22) Das sollte sein einziger größerer Auftritt bleiben. Der im Neuen Testament enthaltene „Judasbrief“ stammt vermutlich nicht von ihm.
Missionare in Mesopotamien, Syrien und Persien
Die Kirche feiert diese beiden eher unbekannten Apostel gemeinsam an einem Tag. Der Grund dafür ist die christliche Heiligenlegende, die den Weg dieser beiden Männer miteinander verknüpft. Zusammen sollen Simon und Thaddäus das Evangelium in Syrien, dann in Mesopotamien verkündet haben. In Persien sollen sie dem Feldhauptmann des Königs von Babylon begegnet sein. Sie prophezeiten ihm, er werde im Krieg siegen und Frieden herbeiführen. Beides geschah. Man führte die beiden zu König Xerxes, im Glauben, sie seien nicht Menschen, sondern Götter. Am Hof des Xerxes angekommen, begannen sie unzählige Menschen zu taufen.