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Durch das Kirchenjahr

Rastlos

  • 14.
    Juli
    2035
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… mit Benedikt

15. Sonntag im Jahreskreis B – Markus 6,7-13

„In jener Zeit 7rief Jesus die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen die Vollmacht über die unreinen Geister 8und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, 9kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen. 10Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst! 11Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter und schüttelt den Staub von euren Füßen, ihnen zum Zeugnis. 12Und sie zogen aus und verkündeten die Umkehr. 13Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.“ – Markus 6,7-13

 

Jesus sendet seine Jünger aus, das Evangelium zu verkünden. Er tut es nicht, ohne ihnen auch ein genaues Regelwerk mit auf den Weg zu geben: Ärmlich sollen sie unterwegs sein; nicht einmal ein zweites Hemd zum Wechseln ist ihnen gestattet und erst recht kein eigenes Geld. Die zwölf Apostel ziehen in sechs Zweiergruppen los. Eine Anweisung Jesu mag aber verwundern: „Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst!“ Wäre es nicht viel sinnvoller, in mehreren Häusern zu Gast zu sein?

Einmal angenommen, die Jünger werden in einem Dorf sehr herzlich aufgenommen und angehört. Ihre Predigt hat Erfolg, sie können Wundertaten vollbringen – wäre es dann nicht deutlich sinnvoller, nicht nur in einem Haus einzukehren, sondern auch in andere Häuser zu gehen, um dort vom Evangelium Gottes zu sprechen? Das aber ist ihnen untersagt. Werden sie gar nicht aufgenommen, sollen sie das Dorf so schnell als möglich wieder verlassen. Werden sie aber aufgenommen, sollen sie in einem Haus bleiben.

Aufgabe für jeden Christen

 

Was seltsam klingt, enthält eine wichtige Botschaft für die Jünger: Sie sollen sich nicht zu lange an einem Ort aufhalten. Das Evangelium soll an möglichst viele Orte kommen. Jesus bedient sich seiner Jünger, um das zu erreichen. Diese Aufgabe betrifft aber nicht nur die historischen zwölf Apostel. Schon der Apostel Paulus wird der Gemeinde von Korinth sagen: „Wir sind also Gesandte an Christi statt und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen!“ (2 Kor 5,20) So baten auch die Apostel an Christi statt um die Versöhnung mit Gott, wenn sie in den Dörfern Israels die Umkehr verkündeten.

In der Kirche sind wir manchmal versucht, die Verkündigung des Evangeliums als alleinige Aufgabe von Diakonen, Priestern und Bischöfen zu verstehen. Das ist aber nicht wahr. Das Evangelium zu verkünden ist eine Aufgabe für jeden Christen. Das kann ganz unterschiedlich aussehen, je nach Familienstand oder Beruf. „Denn alle Christgläubigen, wo immer sie leben, müssen durch das Beispiel ihres Lebens und durch das Zeugnis des Wortes den neuen Menschen (….) so offenbaren, dass die anderen Menschen ihre gute Werke sehen“, sagt das Zweite Vatikanische Konzil (AG 11). Die Aufgabe der Apostel trifft also auch uns heute. Und sie hat etwas Rastloses: Nicht zu lange an einem Ort verweilen, das Evangelium weitertragen und immer noch weiter.