Bild Nur den Saum deines Gewandes

Durch das Kirchenjahr

Nur den Saum deines Gewandes

  • 30.
    Juni
    2034
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… mit Benedikt

13. Sonntag im Jahreskreis B – Markus 5,21-43

„In jener Zeit 21fuhr Jesus im Boot an das andere Ufer des Sees von Galiläa hinüber und eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn. Während er noch am See war, 22kam einer der Synagogenvorsteher namens Jairus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen 23und flehte ihn um Hilfe an; er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie geheilt wird und am Leben bleibt! 24Da ging Jesus mit ihm. Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn. 25Darunter war eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutfluss litt. 26Sie war von vielen Ärzten behandelt worden und hatte dabei sehr zu leiden; ihr ganzes Vermögen hatte sie ausgegeben, aber es hatte ihr nichts genutzt, sondern ihr Zustand war immer schlimmer geworden. 27Sie hatte von Jesus gehört. Nun drängte sie sich in der Menge von hinten heran – und berührte sein Gewand. 28Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. 29Und sofort versiegte die Quelle des Blutes und sie spürte in ihrem Leib, dass sie von ihrem Leiden geheilt war. 30Im selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausströmte, und er wandte sich in dem Gedränge um und fragte: Wer hat mein Gewand berührt? 31Seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst doch, wie sich die Leute um dich drängen, und da fragst du: Wer hat mich berührt? 32Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte. 33Da kam die Frau, zitternd vor Furcht, weil sie wusste, was mit ihr geschehen war; sie fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. 34Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein. (…)“ – Markus 5,21-34

Die Szene hat beinahe etwas Magisches: Eine Frau berührt heimlich die Kleidung Jesu und wird alleine aufgrund dieser kurzen Berührung geheilt. Jesus selbst spürt die Berührung; nicht, weil er die Hand der Frau spürt, sondern weil er die Kraft bemerkt, die von ihm ausgeht. Eine einzelne Berührung genügt, und die Frau ist gesund. Ein langes Leiden findet ein Ende: Zwölf Jahre lang litt sie am Blutfluss und konnte von keinem Arzt geheilt werden. Mit der Krankheit geht neben dem körperlichen Leiden zugleich soziale Isolation einher: Die Frau galt als unrein und musste sich von anderen fernhalten. Möglicherweise deshalb legt sie Wert darauf, nur das Gewand Jesu zu berühren und so die Reinheitsvorschriften gerade noch einzuhalten.

Die Begegnung mit Christus verändert

Es bleibt aber nicht bei dieser vielleicht magisch anmutenden Begebenheit. Es kommt vielmehr zu einer wirklichen Begegnung: Jesus will wissen, wer ihn berührt hat, wer so viel Vertrauen in seine Kraft hat. Und die Frau hat doch den Mut, obwohl sie Angst hat und zittert, sich dem Herrn zu stellen. Jesus sagt: „Meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet.“ Es war eben doch nicht nur die reine Berührung, durch die die Frau gesund wurde. Wie auch in vielen anderen Heilungsgeschichten geht es um die Begegnung mit Christus, die etwas ändert. Die Begegnung mit dem Herrn beendet das Leiden der Frau und setzt ihrer Isolation durch die Reinheitsvorschriften ein Ende. Es ist der Glaube der Frau, der sie überhaupt zu Jesus kommen und auf eine Berührung hoffen ließ. Es ist der Glaube der Frau, der zu dieser beinahe schon erzwungenen Berührung und der Heilung führte. Dieser Glaube erkennt bereits, vielleicht noch bruchstückhaft und nur anfänglich, wer dieser Jesus ist: Der Retter der Welt, dem die Macht über alles Irdische gegeben ist.