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Durch das Kirchenjahr

Machtlos

  • 07.
    Juli
    2035
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… mit Benedikt

14. Sonntag im Jahreskreis B – Markus 6,1b-6

„In jener Zeit 1bkam Jesus in seine Heimatstadt; seine Jünger folgten ihm nach. 2Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und was sind das für Machttaten, die durch ihn geschehen? 3Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm. 4Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends ist ein Prophet ohne Ansehen außer in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie. 5Und er konnte dort keine Machttat tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie. 6Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Und Jesus zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte dort.“ – Markus 6,1b-6

 

Jesus kommt nach Hause, zu den Menschen, die ihn kennen. Zu diesem Zeitpunkt muss ihm schon ein ganz schöner Ruf vorausgeeilt sein: Er hatte schon mehrere Menschen geheilt und Dämonen ausgetrieben. Die Menschen in Nazaret müssen etwas davon gehört haben, als Jesus sich in der Synagoge erhebt und zu lehren beginnt. Man könnte jetzt Stolz erwarten: Die Bewohner von Nazaret könnten sich freuen, dass einer von ihnen derartige Machttaten vollbringen kann. Doch sie sind kritisch. Sie hören seine Predigt und scheinen zunächst seine Sendung anzuerkennen: „Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und was sind das für Machttaten, die durch ihn geschehen?“ Sie erkennen an, dass Jesus eine Weisheit gegeben ist und sie erkennen an, dass er Machttaten vollbringt. Der erste Schritt zum Glauben ist also eigentlich gegangen. Doch dann kommen weitere Fragen: „Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns?“ Ist er nicht, könnte man diesen Einwand zusammenfassen, ein ganz normaler Mann?

Ohne Glauben keine Wunder

Die Menschen in Nazaret kennen Jesus. Sie wissen, dass er keine umfassende Bildung genossen hat, sondern ein einfacher Zimmermann ist. Sie kennen auch die Familie Jesu; sie wissen also, woher er kommt. Und das bringen sie nicht zusammen mit den Machttaten Jesu, mit der ihm gegebenen Weisheit. Vielleicht könnte man zugespitzt sagen: Sie erkennen durchaus die Menschlichkeit Jesu – haben aber keinen Blick für seine Göttlichkeit, für seine Sendung. Sie sehen nur das Durchschnittliche und Gewöhnliche an ihm, nicht aber das Außergewöhnliche.

Und die Konsequenz: Jesus kann in seiner Heimat keine Wunder tun. Man darf das nicht als Rache verstehen: Jesus weigert sich nicht, Wunder zu tun, um den Menschen aus Nazaret ihre Ablehnung heimzuzahlen. Der Evangelist Markus versucht hier, etwas Grundsätzliches gerade zu rücken: Jesus ist nicht ein Wunderheiler. Er ist kein Automat, der ständig Wunder tut und Kranke heilt. Sie Wunder stehen in engem Zusammenhang mit dem Glauben an Jesus. Wunder sind Zeichen: Sie zeigen, dass Jesus wirklich die Vollmacht des Vaters hat. Immer wieder betont er, dass es der Glaube der Menschen ist, der ihre Heilung bewirkte. Ohne diesen Glauben kann es keine Wundertaten Jesu geben – weil er eben kein Zauberer ist, kein Heiler, kein Mediziner. Die Menschen aus Nazaret haben das nicht begriffen.