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Zur Neuigkeit
Heilig im Alltag: Die Heiligen drei Könige
Regensburg, 6. Januar 2025
Nur wenige Worte aus der Heiligen Schrift haben die „heiligen drei Könige“ zu festen Größen in der Überlieferung der Weihnachtsgeschichte gemacht. Der Evangelist Matthäus berichtet, dass nach der Geburt des Jesuskindes Sterndeuter nach Jerusalem kommen. Wo genau sie herkommen, bleibt indessen unbestimmt. Diese offenkundig weisen Männer fragen: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.“ (Mt 2,2). König Herodes erfährt das und bekommt Furcht: Ein neugeborener König könnte ihm zur Konkurrenz werden. Er befragt seine Ratgeber, die der Ansicht sind, ein solcher König müsse in Betlehem geboren worden sein – daraufhin lässt Herodes alle Erstgeborenen Jungen in Betlehem töten. Die Heilige Familie kann nach Ägypten entfliehen, die Sterndeuter werden durch Gottes Rat von einem engel auf einem anderen Weg in ihre Heimat zurückgeleitet (Mt 2,1-12).
Die Heilige Schrift berichtet also weder, dass es sich um Könige gehandelt habe, noch dass sie zu dritt gewesen seien. „Magoi“ heißen sie im Griechischen; damit kann sehr viel gemeint sein, von Sterndeutern über Universalgelehrte bis hin zu Männern, die in ihrer Religion vielleicht eine priesterliche Rolle übernommen haben. Da sie offenbar mit dem Beobachten der Sterne beschäftigt waren, heißen sie in der Einheitsübersetzung der Bibel „Sterndeuter“. Dass sie zu dritt gewesen sein müssen, erschließt sich aus den Gaben, die sie dem neugeborenen Jesus bringen: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Drei Geschenke – drei Sterndeuter.
Die Geschichte dieser drei weisen Männer ist indessen eine Chiffre. Die Deutung liegt nahe, dass jeder der drei für einen der damals bekannten Erdteile stehen: Europa, Afrika und Asien. Damals waren die beiden amerikanischen Teilkontinente ebenso unbekannt wie Australien und die Antarktis. Jerusalem, auch das spielt hier gewiss eine Rolle, liegt auf der schmalen Landbrücke, die diese drei Kontinente verbindet. Und auf der sich die Weltgegend befindet, das uns auch heute als das Heilige Land bekannt ist.
(sig)

Mosaik: die Heiligen Drei Könige mit bunten Brokatstoffen, Bortenhosen, spitzen Schühchen und phrygischen Zipfelmützen als Zeichen ihrer Herkunft aus dem Osten, 5./6. Jahrhundert, in der Basilika Sant'Apollinare Nuovo in Ravenna. (c) Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon