MARIÄ HIMMELFAHRT – ein weitverbreitetes Patrozinium im Bistum
Unzählige Kirchen in Bayern und im Bistum (z. B. die Stadtpfarrkirchen in Deggendorf, Kelheim, Tirschenreuth und Vilsbiburg) sind der Gottesmutter geweiht. Doch warum ist gerade „Mariä Himmelfahrt“ so verbreitet? Diese Frage haben wir dem Vorsitzenden des Institutum Marianum Prof. Dr. Josef Kreiml gestellt.
Geburtstag für den Himmel
„Der tiefste Grund besteht wohl darin, dass die Gläubigen früherer Generationen in der Aufnahme der Gottesmutter in den Himmel ‚mit Leib und Seele‘ die größte Hoffnung für ihre eigene Zukunft gesehen haben“, sagt Professor Kreiml: „Es gibt das schöne Wort, der Sterbetag eines Menschen sei sein Geburtstag für den Himmel. Das trifft besonders für die Heiligen zu, deren liturgischer Gedenktag in der Regel auf ihren Sterbetag gelegt wurde. Die Auferstehung des Leibes ist ‚für die erlöste Menschheit der eigentliche Geburtstag‘, so schrieb es Hugo Rahner in seinem Buch ‚Maria und die Kirche‘. An Maria hat sich dies schon endgültig vollzogen.“
„Ein unglaublich starkes Hoffnungsbild“
Die Kunst in vielen „Mariä Himmelfahrt“-Kirchen macht das deutlich, erzählt Josef Kreiml: „In der Klosterkirche Rohr im Landkreis Kelheim beispielsweise befindet sich – als kunsthistorisch herausragendes Werk – die plastische Hochaltarkomposition von Egid Quirin Asam, die die Aufnahme der Gottesmutter in den Himmel darstellt. Maria schwebt, von Engeln getragen, dem göttlichen Licht entgegen“. Deshalb sei „Mariä Himmelfahrt“ ein „unglaublich starkes“ Hoffnungsbild: „In einer Zeit, in der viele Menschen von Zweifeln und Zukunftsängsten geplagt werden, zeigt uns Maria durch ihr unerschütterliches Gottvertrauen den Weg, der in eine gute Zukunft führt.“
Titelfoto von © Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon
"Mariä Himmelfahrt"-Darstellung in der Klosterkirche Rohr