Friedrich von Regensburg – ein Seliger, besonderer Verehrer der heiligen Eucharistie
Am 29. November feiert die katholische Kirche den Gedenktag des seligen Friedrich von Regensburg. Das Grab des Augustinerbruders findet man heute in der Kirche St. Cäcilia am östlichen Rand der Regensburger Altstadt. Diesen Tag begehen die Gläubigen mit einem feierlichen Hochamt zu Ehren des Seligen Bruders Friedrich. Das Gedenken gilt außerdem des verstorbenen Pfarrers Martin Särve. Beginn ist um 18:30 Uhr, die Gestaltung obliegt dem Augustinuskreis. Alle sind recht herzlich zur Mitfeier eingeladen!
Über das Leben des Laienbruders Friedrich von Regensburg gibt es nur wenige gesicherte Daten. Friedrich wurde demnach in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in Regensburg geboren und starb dort auch am 29. November 1329. Hieronymus Streittel, der von 1515 bis 1518 als Prior des Regensburger Augustinerklosters wirkte, verfasste die "Vita Beati Friderici". Darin schildert er die Herkunft des Seligen, seinen Weg zum Ordensbruder und sein heilsames Wirken als Diener Gottes.
Reliquienschrein mit den sterblichen Überresten des seligen Friedrich vo Regensburg in der Kirche St. Cäcilia am östlichen Rande der Regensburger Altstadt.
Ein Gemälde von 1699 zeigt die Tugenden des Seligen.
Der Weg zum Augustiner-Eremit
Friedrich stammt wohl aus einer Regensburger Bürgerfamilie. Obwohl zu damaliger Zeit Orden wie die Dominikaner oder Franziskaner zahlreiche junge Menschen anzogen, entschied er sich für die Augustiner-Eremiten, bei denen er als Laienbruder eintrat und wo er hauptsächlich in der Schreinerwerkstatt arbeitete. Das zeigen auch heute noch die überlieferten Abbildungen. 1267 bestätigt der Regensburger Bürgermeister Albert Porta, dass die Augustiner in äußerster Armut und trotz vieler Widrigkeiten in der Stadt ausgeharrt hätten und stiftete ihnen daher die Kapelle "Unseres Herrn an der Judenbrücke" sowie ein dazugehöriges Grundstück für den Bau eines Klosters. Diese Kapelle wurde von ihrer Gründung her insbesondere der eucharistischen Verehrung zugeschrieben, die von den Augustinern in besonderer Weise praktiziert wurde. Dieser Aspekt mag für Friedrich bei seinem Ordenseintritt auch bestimmend gewesen sein, da ihn die spätere Legende als "besonderen Verehrer des eucharistischen Herrn" bezeichnet.
Gebet und Nächstenliebe
In der Regensburger Kirche St. Cäcilia findet sich heute noch neben dem Reliquienschrein des Seligen ein Gemälde aus dem Jahr 1699, das anlässlich der Übertragung der Gebeine von Friedrich, aus der Kreuzkapelle (an der oberen Bachgasse) in die alte Augustinerkirche, angefertigt wurde. Das Gebäude des ehemaligen Augustinerklosters befindet sich übrigens am Augustinerplatz und dürfte so manchem Regensburger bekannt sein, denn im Keller residiert heute eine Diskothek. Das Gemälde zeigt den seligen Friedrich als Augustiner-Eremit, eingerahmt von 12 Medaillons, die das wunderbare Wirken des Laienbruders widerspiegeln. Beispiele dafür sind: Friedrich als besonderer Verehrer der heiligen Eucharistie, als Mensch, der immer ein offenes Ohr für die Armen an der Klosterpforte hatte und denen er Lebensmittel aus der Klosterküche zukommen ließ; Bruder Friedrich, der mit großer Hingabe und Ausdauer Kranke pflegte. Friedrich als Fürbitter in allen Anliegen des Leibes und der Seele oder auch als hingebungsvoller und demütiger Beter. Auch heute noch kann der selige Friedrich den Menschen ein großes Vorbild sein, wenn es um Bescheidenheit und christliche Nächstenliebe geht.
Titelfoto von © Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon