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AUGUSTINUS: Gott suchen

  • 28.
    August
    2035

Gerade war der Weg des heiligen Augustinus nun sicher nicht. Alles andere als das. Wenn es einen Menschen gibt, der im Leben wirklich alles gesehen hat, dann war das Augustinus. Seine Biographie liest sich beinahe märchenhaft, sein Werk erscheint übermenschlich. Kaum ein Denker hat die christliche Theologie so geprägt wie der nordafrikanische Kirchenvater.

Augustinus wurde in eine gespaltene Familie geboren. Der Vater war Heide, die Mutter begeisterte Christin. Es muss schwer für Monika gewesen sein, zu sehen, wie der Sohn den Glauben nicht nur ablehnte, sondern sich sogar über ihn lächerlich machte. Augustinus hatte für das Christentum nichts übrig. Er wolle die weite Welt sehen und die beste Bildung genießen. Augustinus wurde zu einem begnadeten Redner, der sogar am Kaiserhof in Mailand sprechen durfte. Nebenbei führte er viele zügellose Partnerschaften – aus einer von ihnen ist sogar ein Kind entstanden: „Adeodatus“, der von Gott gegebene.

 

Suche bei den Gnostikern

All das genügte Augustinus aber nicht. Er war auf der Suche nach mehr und begeisterte sich für die antike Philosophie. Danach schloss er sich der vielleicht einflussreichsten Sekte der Christentumsgeschichte an: den Gnostikern. Die Gnostiker waren davon überzeugt, Leib und Seele müssten streng voneinander getrennt werden. Während die Seele von einem guten Schöpfergott stammt, ist der Leib wie alles Materielle das Werk eines bösen Gottes. Dieser strenge Dualismus durchzieht das Denken der Gnosis. Letztlich geht es darum, das Materielle hinter sich zu lassen. Die Seele soll aus dem „Kerker“ des Leibes befreit werden.