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Durch das Kirchenjahr

Abschied

  • 25.
    Mai
    2035
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… mit Benedikt

Sechster Sonntag der Osterzeit C – Johannes 14,23-29

„In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jünger: 23Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen. 24Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. 25Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. 26Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. 27Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. 28Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch. Wenn ihr mich liebtet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. 29Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt.“ – Johannes 14,23-29

In den Abschiedsreden, die Jesus zwischen dem letzten Abendmahl und seiner Gefangennahme hält, hinterlässt Jesus seinen Jüngern ein Testament. Und er bereitet sie auf die kommende Zeit vor, in der sich die Jünger nicht mehr so einfach um den Herrn werden versammeln können. Das Ziel hat Jesus vor Augen: „Ich gehe fort und komme wieder.“ Diese Worte richtet Jesu an Christen aller Generationen. Es stehen ja alle in derselben Situation wie die ersten Jünger, die ersten Christen: Sie müssen an einen Herrn glauben, der fortgegangen ist, der nicht mehr in dieser Welt lebt.

Jesus scheint zu wissen, dass das nicht immer einfach ist. Er verspricht den Jüngern auf zwei Weisen seine Gegenwart. „Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen.“ Es ist also eine Möglichkeit, Jesus gegenwärtig werden zu lassen, wenn man auf seine Worte hört. In der Nachfolge Jesu kann man ihn für sich selbst und für andere gegenwärtig werden lassen. Gott nimmt „Wohnung“ bei denen, die ihn lieben und ihm folgen.

Es gibt aber noch eine zweite Art der Gegenwart Gottes in dieser Welt. Jesus verspricht seinen Jüngern den „Beistand“, den Heiligen Geist: „der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ Der Geist Gottes kommt auf die Gemeinde herab und verlässt sie nicht mehr. Jesus lässt also die seinen nicht einfach zurück, vergisst sie, übergibt sie der Verlorenheit. Vielmehr verspricht er göttlichen Beistand, der nur kurz nach der Himmelfahrt auf die Jünger herabkommt.

In seinem Abschied hat Jesus noch die Kraft, den Jüngern Trost zu spenden. Jesus verspricht seinen Jünger einen Frieden, den die Welt nicht geben kann: „Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.“ Die erste Phase würde für die frühen Christen nicht einfach werden – die Apostel sollten allesamt als Märtyrer sterben. Doch Jesus schenkt Zuversicht. Die glaubende Christenheit ist nicht alleine, in allen Schwierigkeiten ist sie begleitet vom Herrn – vor zweitausend Jahren, aber auch heute. Der Abschied von Jesus ist keiner für immer: „Ich gehe fort und komme wieder zu euch.“