„Ziegelsteine sind wichtig, lebendige Steine sind wichtiger“ - Bischof Dr. Rudolf Voderholzer besucht die Pfarrei St. Anton in Regensburg

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Er ist der Schutzpatron aller Suchenden, speziell derer, die etwas verloren haben, der Heilige Antonius von Padua. Unter seinem Patronat steht seit der Abtrennung von der Dompfarrei im Jahre 1921 die Pfarrei St. Anton in Regensburg. Die Pfarrkirche wurde 1928 von Bischof Michael Buchberger konsekriert. Am Sonntag, dem 22. September, hatten zahlreiche Gemeindemitglieder den Weg in die Pfarrkirche gesucht und gefunden, um mit Bischof Rudolf Voderholzer dessen erste Heilige Messe in St. Anton zu feiern. Mit einem eigenen Festabzeichen in den Kirchenfarben gelb-weiß und der Aufschrift „St. Anton Regensburg - 22.09.2013 - Bischof Rudolf besucht unsere Pfarrei“ hießen die Pfarrgemeindemitglieder ihn willkommen.

 

Der festliche Einzug durch das Mittelschiff, mit Bischof und Konzelebranten, einer großen Ministrantenschar und fünf Fahnenabordnungen, machte aber noch vor den Altarstufen noch einmal halt. Dort hatten sich nämlich schon die Buben und Mädchen aus dem Pfarrkindergarten St. Anton aufgestellt, um dem Bischof ein Willkommensständchen zu bringen. Bereits vor der Messe standen sie ungeduldig wartend auf den hohen Besuch am Seiteneingang und wussten auch ganz genau zu beschreiben, woran man den Bischof erkennen kann: „Der hat einen großen Stab und so einen Hut auf dem Kopf“, erzählte ganz stolz ein kleines Mädchen mit Zöpfen, „der Hut heißt Mitra“, warf dann noch ein kleiner Bub von der Seite ein. Nach dem Willkommenslied, der Übergabe eines Blumenstrauß und eines selbstgemalten Bildes von der Pfarrkirche an den Bischof, begrüßte der Hausherr, BGR Pfarrer Dr. Anton Hierl, Bischof Rudolf aufs herzlichste. Er vergewisserte ihn des Gebetes der Pfarrei für ihn und begrüßte auch die zahlreichen Konzelebranten, allesamt Priester, die in St. Anton wohnen und dort Dienst am Altar tun. In Anbetracht der Größe und der wunderschönen Wandmalereien sprach der Bischof vom „Vorstadtdomes St. Anton“, dessen aussagekräftiges Bildprogramm er sich schon in Vorbereitung auf den Besuch im Internet angeschaut hätte. Dies nun alles persönlich zu sehen, beeindrucke ihn sehr. Auch wenn es an diesem Sonntag kein kirchengeschichtliches Ereignis zu feiern gebe, wie z.B. vergangenen Woche die Goldene Kirchweih der Tochter-Pfarrei Albertus Magnus, so sei es doch das heilsgeschichtliche Ereignis, das wir an einem jeden Sonntag feiern.

 

In der Predigt legte Bischof Rudolf Voderholzer der Gemeinde, die die Antonius-Kirche bald bis auf den letzten Platz gefüllt hatte, das Lukas-Evangelium mit dem Gleichnis vom untreuen Verwalter aus. Besonders griff er den biblischen Begriff der „Kinder des Lichtes“ auf, den Jesus selbst nur hier ein einziges Mal gebraucht. Im Gleichnis würden die „Kinder der Welt“ wegen ihrer Klugheit im Vergleich zu der der „Kinder des Lichtes“ gelobt. Dieser Vergleich werfe Fragen auf, die zur Gewissenserforschung dienen könnten: „Wie viel Zeit und Kraft verwende ich auf mein Aussehen, meine Kleidung u.s.w., was aber tue ich für meine innere Schönheit?“ - „Wie viel tue ich für meinen Glauben, für das Gebet oder meine Fortbildung, so wie es oft die Kinder der Welt tun?“ - „Wie viele begeistern sich für einen Fußball- oder Sportverein, bekennen sich unermüdlich dazu, tun wir das aber auch für unseren Glauben? “ - „Die Kinder dieser Welt sind oft klüger als die Kinder des Lichts.“ Christus nennt uns deshalb „Kinder des Lichtes“, so führte Bischof Rudolf aus, weil wir das Licht des Glaubens in Taufe und Firmung empfangen hätten und aufgefordert seien, dieses weiter zu geben und nicht „unter den Scheffel zu stellen“. Er bedankte sich in herzlichen Worten bei allen Anwesenden, die alleine schon durch ihren Meßbesuch dazu schon beitragen würden. Er dankte den anwesenden Priestern und Katecheten, den Eltern und Paten, der Jugend, den Verbänden und allen Betern, die tagein tagaus durch ihr Gebet das Feuer des Glaubens wach halten würden.

 

Stimmgewaltig hatte der Kirchenchor von St. Anton zum Lobe Gottes und zur Erbauung der Gläubigen gesungen. Stellvertretend für den erkrankten Organisten und Chorleiter hatte Max Deml aus Deggendorf an diesem Sonntagvormittag die Leitung übernommen. In den Dankesworten griff Pfarrer Dr. Hierl die Formulierung des Bischofs von „St. Anton, als dem Vorstadtdom“ noch einmal auf, und verglich dessen Chor dann gerne mit dem des Domes, den Domspatzen. Mit dem „Te Deum“ zogen Zelebranten und Liturgischer Dienst wieder aus der Kirche aus, gefolgt von den Fahnenabordnungen der Kolpingfamilie, des Frauen- und Müttervereines sowie der Pfadfinderschaft St. Georg und von DJK-Sportbund Regensburg und der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB). Im neuen Pfarrzentrum nutzen die Gemeindemitglieder dann reichlich die Gelegenheit zur Begegnung und dem Gespräch mit Bischof Rudolf. Dass es sich bei St. Anton auch im wahrsten Sinne des Wortes um eine „blühenden Pfarrgemeinde“ handelt, konnte eine junge Mutter vom Frauentreff unter Beweis stellen. Stolz präsentierte sie direkt neben dem Pfarrzentrum einen Heilkräutergarten, der nach den Leitsätzen der Heiligen Hildegard von Bingen im April dieses Jahres angelegt worden war. Bei schönstem Sonntagswetter und vielen Gesprächen klang der erste Pastoralbesuch von Bischof Voderholzer in der Pfarrei St. Anton in Regensburg aus. Wenn er sich auch noch auf eine Führung durch Kirche und Gemeindezentrum freute, so betonte er doch wieder einmal eindrücklich, „Wichtiger als die Ziegelsteine in einer Gemeinde sind die lebendigen Steine“, eben die Pfarrmitglieder.

 



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