Zahlreiche Gläubige feiern im Regensburger Dom die Missa Vespertina
Mehrere hundert Gläubige hatten sich am Gründonnerstag im Hohen Dom St. Peter versammelt, um gemeinsam mit Bischof Gerhard Ludwig Müller und den Mitgliedern des Domkapitels in Erinnerung an die Einsetzung der Eucharistie im Abendmahlssaal die Missa Vespertina zu feiern. Die musikalische Gestaltung hatten die Regensburger Domspatzen (Leitung Domkapellmeister Professor Roland Büchner), die Choralschola der Domspatzen (Leitung Karl-Heinz Liebl) und Domorganist Professor Franz Josef Stoiber übernommen.
In seiner Predigt erklärte Bischof Gerhard Ludwig den liturgischen Ritus der Fußwaschung, der auf das Handeln Jesu zurückgeht. Am Abend vor seinem Tod hatte dieser die zu seiner Zeit „übliche Aufgabe von Sklaven und Knechten“ übernommen und seinen Jüngern im Abendmahlssaal die Füße gewaschen. Durch dieses durch alle Zeiten anstößige Handeln zeigte Jesus auf, dass die Menschen „nicht durch das Herrschen über andere Anteil an ihm haben, sondern durch die Bereitschaft, allen zu dienen.“ Es sei „der tiefere Sinn des gemeinsamen Priestertums und des Priestertums der geweihten Hirten, der Bischöfe und Priester, dass wir begreifen: Gottes Sohn hat unsere Knechtsgestalt angenommen. Der Herr des Himmels und der Erde hat sich zum Diener aller gemacht“, sagte der Bischof. „Das Zeichen der Fußwaschung ruft uns auf, einander zu dienen und nicht um die besten Plätze zu rangeln“, appellierte der Regensburger Oberhirte an die Gläubigen. Er warnte davor, das kirchliche Amt und das Laienapostolat gegeneinander auszuspielen oder zu einem innerkirchlichen Kampf um die vordersten Plätze zu instrumentalisieren. Stets dürfe allein der Dienst am Nächsten im Mittelpunkt stehen, nicht aber Macht und Ansehen. „Indem Gott sich bis zu unseren Füßen hinunterbeugt, erhöht er uns, die Niedrigen, zu sich empor und macht uns teilhaftig an der Herrlichkeit und Macht seiner Liebe. Wenn wir uns mit dem Sohn Gottes und Hohenpriesters des Neuen Bundes zu den Ärmsten hinunterbeugen, dann vollendet Gott seine Liebe zu uns armen Sündern in unserer Liebe zu den Armen und Sündern“, schloss der Bischof seine Predigt.
Danach griff Bischof Gerhard Ludwig Müller das Handeln Jesu auf und wusch zwölf ausgewählten Personen, die im Bistum Regensburg im sozialen Bereich tätig sind, symbolisch die Füße. Es waren dies von der Katholischen Jugendfürsorge Manuela Busch (Kinderzentrum St. Vincent Regensburg), Simone Nebauer (Pater-Rupert-Mayer-Zentrum, Regensburg), Michael Federl (Pater-Rupert-Mayer-Zentrum), Brunhilde Graf-Bohmann (Haus Hemma, Regensburg); von der Klinik St. Hedwig Marianne Scheimer (Leitung des Sozialdienstes), Dr. Peter Weber (Leitender Oberarzt Kinderchirurgie, Notfallversorgung); von den Pflegestationen der Pfarreien Maria Torscht (Pflegekraft Caritas-Sozialstation Mitte-Ost), Martin Stirner (Pflegedienstleitung Caritas-Sozialstation Mitte-Ost), Jonas Ablaßmeier (Bundesfreiwilligendienst), Tamara Mäckl (Pflegekraft Caritas Sozialstation Mitte-Ost); von der Notfallseelsorge Tobias Macht (Stellvertretender Leiter Krisenintervention der Malteser Regensburg), Carsten Jakimovicz (Notfallseelsorger Amberg). Dabei wurde er vom Vorsitzenden der Katholischen Jugendfürsorge Apostolischen Protonotar Dr. Josef Schweiger und Diözesancaritasdirektor Msgr. Dr. Roland Batz begleitet.