Regensburg, 9. Juni 2024
35 Unterzeichner aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft – vom Großkonzern bis zum kleinen Betrieb – fordern in einem Offenen Brief an die Bundesregierung: „Bringen Sie die angekündigte Familienstartzeit endlich auf den Weg, damit diese wichtige gleichstellungs- und familienpolitische Maßnahme noch in diesem Jahr in Kraft treten kann!“
Die zweiwöchige vergütete Freistellung nach der Geburt eines Kindes – für Väter, Mütter oder Vertrauenspersonen Alleinerziehender – ist im Koalitionsvertrag vereinbart und für 2024 angekündigt. „Wenn Väter gemeinsam mit den Müttern nach der Geburt intensiv die ersten Tage mit dem Säugling erleben und beide gemeinsam den Säugling betreuen können, stärkt das den Familienzusammenhalt und die Chancen auf eine gerechte Verteilung der Sorgearbeit auch für die kommende Zeit“, so Yvonne Fritz, Vorstand des SkF Gesamtverein e.V.
Nicht nur gleichstellungspolitische Aspekte sprechen für die Familienstartzeit. Im Offenen Brief heißt es: „Auch aus Sicht von Unternehmen ist die Einführung der Familienstartzeit zur Sicherung des Arbeits- und Fachkräftebedarfs sinnvoll: Erwerbstätige Elternteile erwarten von ihren Arbeitgebern zunehmend unabhängig von ihrem Geschlecht, dass diese ihren Bedarfen nach besserer Vereinbarkeit nachkommen.“ In den Reihen der Unterstützer sind Unternehmen jeder Größe und aus den verschiedensten Branchen vertreten, darunter Großunternehmen, kleinere Handwerksbetriebe, Tech-Unternehmen, Betriebe der Gesundheitswirtschaft und zivilgesellschaftliche Verbände.
Beschäftigte kleinerer Unternehmen sollen profitieren
Einige Unterstützer – dazu zählen Henkel, Funke Medien oder Comspace – bieten bereits Programme der bezahlten Freistellung rund um die Geburt an, die teils noch über die geplanten zwei Wochen der Familienstartzeit hinausgehen. Im Offenen Brief heißt es weiter: „Das Wochenbett ist für viele Mütter eine körperlich und emotional anstrengende Zeit. Die gemeinsame Versorgung des Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt schafft hier Entlastung. So ist es aus unserer Sicht folgerichtig, die Familienstartzeit im Mutterschutzgesetz zu verankern.“ Die damit verbundene Finanzierung über die U2-Umlage ermögliche auch, dass auch Beschäftigte kleinerer Unternehmen von einer Familienstartzeit profitieren.
Die Liste der Unterzeichner: Zukunftsforum Familie e.V., Bundesforum Männer – Interessenverband für Jungen, Männer & Väter e.V., evangelische arbeitsgemeinschaft familie e. V., SKM Bundesverband e.V., Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V., Adacor Hosting GmbH, AWO Bundesverband e.V., BNP Paribas S.A. Niederlassung Deutschland, Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauenbüros- und Gleichstellungsstellen, Business and Professional Women (BPW) Germany e.V., comspace GmbH & Co. KG, Deutscher Juristinnenbund e.V., Elektro Ernst GmbH & Co. KG, Evertzberg Holding GmbH & Co. KG, Familienbund der Katholiken – Bundesverband, famPlus GmbH, Funke Mediengruppe GmbH & Co. KGaA, Henkel AG & Co. KGaA, Kath. Bundesarbeitsgemeinschaft Familienbildung Deutschland, Katholischer Deutscher Frauenbund e.V., Kommunix GmbH, NAK Seniorenzentrum Oberhausen „Gute Hoffnung leben“, Netzwerk Gesundheitswirtschaft Münsterland e.V., Pflegekammer Nordrhein-Westfalen, Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V., Sozialdienst muslimischer Frauen e.V., Sozialverband Deutschland SoVD e.V., Stadt Ratingen, Union deutscher Zonta Clubs, Vamed Rehaklinik Bad Berleburg GmbH, Verband berufstätiger Mütter e. V., Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V., Volkssolidarität Bundesverband e.V., Von der Heydt GmbH, Zauberfrau – Hilfe im Haushalt für Familien, Singles und Senioren.
Text: SkF Gesamtverein e. V.
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