„Wir stellen die Zeichen nicht nach unten, sondern nach vorne“
(pdr) Bischof Gerhard Ludwig Müller hat am vergangenen Samstag in der Seminarkirche St. Jakob in Regensburg anlässlich der Eröffnung des Bischöflichen Studiums Rudolphinum ein Pontifikalamt gefeiert. Aus pastoralen Überlegungen heraus ist das Collegium Rudolphinum nun als „Studium Rudolphinum“ aus Österreich nach Regensburg zurückgekehrt. Dies war ein lange gehegter Wunsch von Bischof Dr. Rudolf Graber, der den „Dritten Bildungsweg“ für die Diözese ins Leben gerufen hat. Dabei wird als Ausnahmefall Priesteramtskandidaten ohne Abitur der Weg zum Priestertum eröffnet.
In seiner Predigt in der Seminarkirche sagte der Bischof, Theologie zu studieren bedeute das Wort Gottes zu studieren. „Gottes Wort ist Jesus Christus. Er stellt sich nicht in gelehrter Weisheit vor, er ist nicht die Macht, die alles überrumpelt“, sagte Bischof Gerhard Ludwig. Den Zugang zum Wort Gottes finde man nur, „wenn uns der Heilige Geist geschenkt wird“. Der Bischof appellierte, sich dazu ganz der Führung des Heiligen Geistes anzuvertrauen. „Der Geist gibt uns Menschen Kraft, so kann Gott Großes durch uns wirken. Durch die Gnade Gottes sind wir stark“, so Bischof Gerhard Ludwig. „Wir stellen die Zeichen nicht nach unten, sondern nach vorne“, erklärte der Bischof. Man bete um viele junge Menschen, die eintreten, um sich auf das katholische Priestertum vorzubereiten.
Derzeit folgen 15 Studierende dem Studium Rudolphinum, darunter ein vormaliger Koch, ein Personalchef und ein Feldwebel. Das Studium steht offen für Seminaristen aus den Bistümern Regensburg und Passau sowie, bei Anfrage, auch für Ordensangehörige. Alle Dozenten haben Lehrerfahrung und sind, von einer Ausnahme abgesehen, habilitiert. Regens Martin Priller sprach von einem „Tag des Anfangs für viele von uns“. Er dankte der Bayerischen Staatsregierung für die „sehr gute Zusammenarbeit, das große Wohlwollen und das Entgegenkommen“.
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