„Wir müssen den Jugendlichen Mut machen“ - Bischof Gerhard Ludwig Müller feiert mit der Marianischen Männerkongregation einen Festgottesdienst im St. Martins-Münster
Mit mehr als 2000 Gläubigen feierte Bischof Gerhard Ludwig Müller am Sonntag einen Festgottesdienst im St. Martins-Münster in Landshut.
In der vollbesetzten Kirche waren zu ihrem Hauptfest auch die Jubilare versammelt, die seit 50 oder 25 Jahren bei der Marianischen Männerkongregation sind. Die Kongregation zählt im Landshuter Raum mehr als 3000 Mitglieder.
Nach dem feierlichen Einzug mit den Fahnenabordnungen sprach Bischof Gerhard Ludwig Müller in seiner Predigt den Amoklauf von Winnenden an. „Wir sind alle bestürzt, wenn ein 17jähriger Mann, der sein Leben noch vor sich hat, die Pistole zieht und seine Mitschüler der Reihe nach ermordet,“ drückte der Regensburger Oberhirte seine Betroffenheit aus. Dies sei ein Ausdruck dafür, dass sich unsere Gesellschaft in einer tiefen Krise befinde, folgerte er. Die Gesetze gegen brutale Killerspiele müssten verschärft werden, forderte Bischof Gerhard Ludwig, dies greife aber noch nicht tief genug. „Vielen jungen Menschen wird der Gottesglaube ausgeredet“, stellte der Regensburger Oberhirte fest.
Gerade gegen die Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche und des Heiligen Vaters sei in letzter Zeit eine üble Propaganda in Gang gesetzt worden. Dabei zeige gerade der Besuch des Papstes in Afrika, dass die katholische Kirche dort die Institution ist, die den jungen Leuten tatkräftig hilft. Die Gläubigen sollten daher nicht „die Nase rümpfen, sondern ihre Verantwortung als Christen wahrnehmen und am Aufbau einer gerechten Gesellschaft mitwirken“, betonte der Regensburger Oberhirte.
Dazu gehöre auch, dass Kinder und Jugendliche willkommen seien. „Wir müssen den Jugendlichen Mut machen“, rief der Bischof seine Zuhörer auf.
Statt eine düstere Zukunft vorherzusagen, müsse man zu ihnen „hoffnungsvoll reden“, dass es mit der Kraft unseres Glaubens gut vorwärts gehe. Kinder und Jugendliche dürften nicht als Belastung gesehen werden, die Geld koste. „Dieses Geld geben wir gerne aus“, meinte der Bischof und wies darauf hin, dass die Diözese Regensburg in den letzten 10 Jahren über 700 Millionen Euro für Schulen, Kindergärten und Hochschulen ausgegeben habe. Der Sinn jeder personalen Existenz sei, seine Selbstbezogenheit zu überwinden und in Liebe für Gott und den Nächsten da zu sein. Die Jugend helfe dabei, über die Selbstbezogenheit hinauszuwachsen.
Am Ende wies der Bischof auf die Gottesmutter hin, der gegenüber jedes Mitglied beim Eintritt in die Kongregation ein Treueversprechen abgibt. Dieses wird am Hauptfest jährlich erneuert. „Nehmen wir uns Maria als Vorbild“, ermutigte der Regensburger Oberhirte die Gläubigen. „Maria steht beim Kreuz, wir werden ihr anvertraut, dass sie uns stärkt, wenn die Kirche bekämpft und mit Worten und Taten verfolgt wird“, sprach er den Gottesdienstbesuchern zu.