Weihbischof Reinhard Pappenberger segnet neun neue Mannschaftstransportwagen der Freiwilligen Feuerwehren Regensburgs
In den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges sucht ein 9-jähriger Bub im Bombenhagel Zuflucht im Feuerwehrhaus seiner Heimatstadt. Aus dem brennenden Elternhaus kann er nur das Kruzifix retten. Die Treue zur Feuerwehr, dem Zufluchtsort der schrecklichen Kriegstage, bleibt sein Leben lang. Er selbst wird Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, zwei seiner Söhne werden auch aktive Feuerwehrleute und einer "nur" förderndes Mitglied. Zur Priesterweihe bekommt eben dieser eine Sohn das Kreuz aus dem im Krieg zerstörten Elternhaus geschenkt, gut dreißig Jahre später feiert er als Regensburger Weihbischof mit hunderten von Feuerwehrleuten in der Stiftsbasilika U.L.F. zur Alten Kapelle anlässlich des Florianifeier ein Pontifikalamt.
In der Predigt vergleicht Weihbischof Reinhard Pappenberger den priesterlichen Dienst mit dem der Feuerwehrleute, beide Dienste gelten Gott und dem Menschen getreu dem Wahlspruch "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!" Mit einer Frage schloss er in der Alten Kapelle seine Predigt: "Wird man im Himmel Feuerwehrleute brauchen?" - "Nein! Aber es wird ihm an Feuerwehrleuten nicht fehlen".
Auf dem Alten Kornmarkt, umrahmt vom Kollegiatstift U.L.F. zur Alten Kapelle, der Karmelitenkirche St. Joseph und der Niedermünsterkirche, fand sich ein großes Meer an Menschen zur Ökumenischen Segnungsfeier ein: Feuerwehrleute aus ganz Regensburg, Ehrengäste aus Politik und dem Feuerwehrwesen sowie die Regensburger Domspatzen, unter denen auch drei Sänger des Männerchores in Feuerwehruniform mitsangen. Stadtbrandrat Johann Schmidbauer bezeichnete diesen Tag als ganz besonders in der fast 160-jähriegn Geschichte der Freiwilligen Feuerwehren in Regensburg, noch nie seien neun Mannschaftstransportwagen gesegnet und in Dienst gestellt worden.
Pfarrer Wolfgang Lahoda vom Evangelisch-Lutherischen Dekanat der Stadt Regensburg sprach von einem Tag der Freude und des Dankes, für die selbstlose Einsatzbereitschaft der Feuerwehrleute, bis hin zum eigenen Leben. Auch Oberbürgermeister Joachim Wolbergs dankte allen für ihren Dienst, er sei richtig stolz auf sie und ihren Beitrag zur öffentlichen Sicherheit, die ein hohes Gut sei. Weihbischof Reinhard Pappenberger sprach dann das Segnungsgebet und besprengte die neuen Wägen, die einen Gesamtwert von einer halben Million Euro haben, mit Weihwasser:
"Segne +, wir bitten dich, diese neuen Mannschaftstransportwägen, die wir heute in Dienst stellen. In der Gefahr mögen sie da- zu beitragen, die zerstörerische Kraft des Feuers zu brechen, Unglück und Naturkatastrophen abzuwehren. Schütze die Menschen, die sich ihrer bedienen und als Feuerwehrleute ihren Dienst zum Wohl der Gemeinschaft verrichten. Bewahre uns vor Schaden und mache uns alle bereit zu aufrichtiger Zusammenarbeit, zu geschwisterlicher Hilfeleistung und zum Dienst am Nächsten".
Dem gemeinsamen Schlusssegen von Weihbischof Reinhard Pappenberger und Pfarrer Wolfgang Lahoda folgte die Schlüsselübergabe für die Mannschafttransportwägen durch den Oberbürgermeister an die Kommandanten der jeweiligen Feuerwehr. Die vierstimmige Feuerwehrhymne, gesungen von den Domspatzen, sowie zwei Strophen der Bayernhyme, gesungen von allen Anwesenden, schlossen die Segnungsfeier an einem sonnigen Samstagnachmittag feierlich ab.