Weihbischof Laun: „In der Eucharistie eröffnet sich uns der Himmel“
(pdr) Über 1300 Gläubige waren zum zweiten großen Gebetstag für die Seligsprechung von Therese Neumann nach Konnersreuth gekommen. Seit Bischof Gerhard Ludwig am 13. Februar 2005 die Einleitung des Seligsprechungsprozesses verkündet hat, treffen sich monatlich viele hundert Beter. Einmal jährlich, am Todestag der Konnersreuther Resl, findet ein großer Gebetstag mit Anbetungsstunden, Pontifikalamt, Lichterprozession und Gebet am Grab statt.
„Gott liebt jeden Einzelnen von uns, auch die Moslems“, sagte Weihbischof Dr. Andreas Laun aus Salzburg in seiner Predigt beim diesjährigen großen Gebetstag am Montagabend. Er verteidigte die Äußerungen des Heiligen Vaters an der Regensburger Universität und nannte den muslimischen Zorn unerklärlich. Weihbischof Laun betonte, dass er die Rede genau gelesen und studiert habe: „Papst Benedikt wollte sich mit diesem Zitat eine Vorlage geben, damit er über Gott sprechen und an die Vernunft der Menschen appellieren kann.“ Es sei doch Gott, der mit uns mitgehe und umgehe wie ein guter Vater, wie ein zutiefst menschlicher Gott. Diesen Gott zu begreifen sei nur mit unserem Glauben möglich. „In der Eucharistie eröffnet sich uns der Himmel“, so Dr. Laun. Hier dürften wir Christus selber aufnehmen und damit würden alle anderen Gottesvorstellungen im abgeschlagenen Feld liegen. Das strahlende Geheimnis, das uns in der Eucharistie geschenkt werde, müsse der Dialog zwischen den Religionen bleiben. „Und die Eucharistie verbindet uns auch mit den Seligen und Heiligen und auch mit Therese Neumann, um deren Seligsprechung wir vertrauensvoll beten“, so Weihbischof Laun abschließend.
Vorausgegangen waren dem Pontifikalamt bereits seit dem Nachmittag Betstunden verschiedener Gruppen in der Pfarrkirche Konnersreuth. Auf dem Therese-Neumann-Platz feierten am Abend über 1300 Gläubige den Gottesdienst am Freialtar der Pfarrkirche Sankt Laurentius mit. Hier wurde am 44. Sterbetag der stigmatisierten Therese Neumann gedacht. Als Vertreter der Diözese Regensburg nahm Domvikar Georg Schwager gemeinsam mit Ortspfarrer Dr. Wolfgang Vogl und zahlreichen Geistlichen teil. Eine Lichterprozession führte die gläubige Gemeinde zum Friedhof Konnersreuth. Hier wurde die neu errichtete Votivtafelkapelle gesegnet, die in Zukunft zum stillen Gebet einlädt. Der 25 Quadratmeter große Holzpavillon befindet sich in Sichtweite zum Resl-Grab. Dort sind inzwischen alle Votivtäfelchen und Danksagungen, die früher am Grab abgelegt wurden, an den Innenwänden angebracht. Aus aller Welt stammen die 400 Täfelchen, die Gläubige gestiftet haben, um der „Resl“ Vergelt´s Gott zu sagen. Es finden sich brasilianische Texte ebenso wie englische, niederländische, tschechische, polnische und deutsche.
Mit dieser neu erbauten Kapelle erfüllt die Pfarrgemeinde Konnersreuth einen Wunsch der römischen Seligsprechungskongregation. Die Verantwortlichen verlangten, dass sich das Grab der stigmatisierten Therese Neumann nicht wesentlich von den anderen Grabstellen auf dem Konnersreuther Friedhof unterscheiden darf. Der gesungene „Engel des Herrn“ und das gemeinsame Gebet um die Seligsprechung von Therese Neumann beendete die Feierstunde an ihrem Grab.