Deutschsprachige Regentenkonferenz tagt in Regensburg
Viele Teilnehmer aus dem In- und Ausland waren da
Regensburg, 8. März 2024
Vom 4. bis zum 8. März trafen sich in Regensburg knapp 50 Regenten und Ausbildungsverantwortliche für die Priesterausbildung, Gäste aus anderen pastoralen Berufsgruppen und Vertreter der Priesterkandidaten selbst aus dem gesamten deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande).
Neben einem Austausch über die aktuellen Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft in den teilnehmenden Ländern wurde ein Blick auf das Spannungsfeld von Individualität und Gemeinschaft in der Priesterausbildung und damit auf die Möglichkeiten und Grenzen von Persönlichkeitsentwicklung und Gemeinschaftsbildung geworfen. In einer interdisziplinären Zusammenschau wurde die Thematik individualpsychologisch von Professor Dr. Klaus Baumann aus Freiburg, soziologisch und pastoraltheologisch von Professorin Dr. Regina Polak aus Wien sowie praktisch-konkret aus der verdichteten Perspektive eines Klosters von Abt Michael Reepen und Novizenmeister Pater Frank Möhler aus der Benediktinerabtei Münsterschwarzach in Impulsvorträgen aufbereitet. Anschließend wurde sie in Kleingruppen und im Plenum lebhaft diskutiert. Professor Baumann deutete Priesterausbildung wesentlich als Erfahrungslernen, Professorin Polak hob soziologische und theologische Grundlagen und Wege zur Gemeinschaftsbefähigung hervor, Abt Reepen und Pater Möhler zeigten auf Grundlage der Benediktsregel und konkreten Beispielen auf, wie gelungene Individuation im Sinne der Entwicklung einer unverwechselbaren Persönlichkeit und Integration im Sinne der Verantwortungsübernahme für die Gemeinschaft sowohl den Einzelnen wie auch die Gemeinschaft voranbringen.
Gemeinsame Ausbildungsstandards, Implementierung von Ratio nationalis
Einzelthemen in den Länderkonferenzen waren u.a. Fragen zu gemeinsamen Ausbildungsstandards und zum aktuellen Stand der neuen nationalen Ausbildungsordnung (Ratio nationalis) und ein abgestimmtes Vorgehen bei deren Implementierung in den lokalen Ausbildungsordnungen. Ein wichtiges Thema der deutschen Länderkonferenz war der Deutsche Seminaristentag, der im Mai 2024 in Speyer stattfinden soll. Dr. Dirk Gärtner (Fulda) und Matthias Goy (Berlin) wurden in ihren Aufgaben als Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Regentenkonferenz bestätigt, Michael Leja (Mainz) übernimmt die Aufgabe des Protokollführers, die Dr. Ewald Sauer (Bamberg) nach vier Jahren abgegeben hat. Die nächste länderübergreifende Konferenz wird 2026 in Salzburg stattfinden; thematisch soll es dann um die Frage gehen: „Welche gemeinsame Mission haben wir als verschiedene Berufsgruppen in der einen Kirche?“
Zum Tagungsprogramm, das neben der gemeinsamen Weiterqualifizierung der Teilnehmenden durch die Studienteile auch der kollegialen Vernetzung untereinander dient, gehört immer auch ein halbtägiges Kulturprogramm, in dessen Rahmen eine Stadt- und Domführung angeboten wurde. Höhepunkt des Treffens war eine gemeinsame Eucharistiefeier in der „Alten Kapelle“ mit dem Regensburger Bischof Dr. Rudolf Voderholzer und die anschließende Begegnung im „Bischofshof“.
Text und Foto: Regens Dirk Gärtner
(SSC)