Vortrag zum 400. Todestag von William Shakespeare: „War Shakespeare katholisch?“
England um 1600: Das Land ist wegen der unter Elisabeth I. erlassenen, drakonischen antikatholischen Strafgesetze zu einem Spitzelstaat geworden, in dem katholische Priester und Ordensgeistliche sowie Anhänger des alten Glaubens aufgespürt, abgeurteilt und als Hochverräter besonders grausam hingerichtet werden. Unter Führung des zu Macht und Ansehen gelangten Günstlings der Königin kommt es zu einem erbitterten bewaffneten Aufstand – mit atemberaubendem Ausgang!
Auf welcher Seite dieser extrem polarisierten Politik stand William Shakespeare? Bekannte er sich heimlich zum katholischen Glauben? Wer waren seine Lehrer? Wo hat er studiert, wo das Rüstzeug als Bühnenautor erworben und wo hat er sich in seinen sieben, sogenannten ‚verlorenen‘ Jahren aufgehalten? In ihrem Vortrag unter dem Titel „War Shakespeare katholisch?“ analysiert die Autorin Prof. Dr. Hildegard Hammerschmidt-Hummel Hamlet, Shakespeares faszinierendes und meistgespieltes Meisterwerk, vor dem Hintergrund der Katholikenverfolgung unter Elisabeth I. Das Akademische Forum Albertus Magnus, unter der Leitung von Dr. Sigmund Bonk, veranstaltet den Vortragsabend.
WANN? Dienstag, 25.10.16, um 19.30 Uhr
WO? Diözesanzentrum, Obermünsterplatz 7 in Regensburg
Teilnehmergebühr: 5,00 €. Anmeldung nicht erforderlich!
Weitere Informationen: Akademisches Forum Albertus Magnus, Telefon 0941/597-1612 oder <link http: www.albertus-magnus-forum.de>www.albertus-magnus-forum.de
Die Referentin
Professor Hildegard Hammerschmidt-Hummel ist Anglistin, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin und Schriftstellerin. Sie studierte Anglistik, Amerikanistik, Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Marburg und schloss ihr Studium 1972 mit der Promotion ab. Sie habilitierte sich 1977 an der Universität in Mainz, wo ihr die venia legendi für „Englische Philologie“ verliehen wurde. Hammerschmidt-Hummel lehrte von 1977 bis 2005 in Mainz. Von 1979 bis 1982 war sie beurlaubt und leitete in dieser Zeit das Kulturreferat am Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Toronto. 1982 nahm Hammerschmidt-Hummel ihre Lehr- und Forschungstätigkeit an der Universität Mainz wieder auf und wurde Leitende wissenschaftliche Mitarbeiterin des DFG-Forschungsprojekts „Die Shakespeare-Illustration“ am Shakespeare-Bildarchiv an der Universität Mainz und an der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur.
Sie war verantwortlich für den Auf- und Ausbau der Sammlung des 1946 von Professor Horst Oppel gegründeten Archivs. 2003 publizierte sie das dreibändige Werk Die Shakespeare-Illustration (1594-2000) mit über 3000 bildkünstlerischen Darstellungen zu den Dramen William Shakespeares. Zu den weiteren Beiträgen Hammerschmidt-Hummels zur Shakespeare-Forschung gehören Echtheitsnachweise für vier Shakespeare-Bildnisse, die Identifizierung der „Dark Lady“ der Shakespeareschen Sonette und der Nachweis, welcher Religion Shakespeare angehört hat. Die Autorin verfasste eine bebilderte Shakespeare-Biographie, die 2003 in deutscher und 2007 in englischer Sprache erschien. In ihr werden viele offene Fragen zu Shakespeares Leben und seiner literarischen Karriere in religionspolitisch gefährlicher Zeit beantwortet.