Vollversammlung des Diözesanpastoralrats spricht über kirchliches Eheverständnis

Home / News

Mit dem Themenschwerpunkt „Aktuelle Herausforderungen der Ehe- und Familienpastoral“ fand die Frühjahrsvollversammlung des Diözesanpastoralrats am 17. April 2015 in Regensburg statt. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer erinnerte an die Zeit vor zehn Jahren, als Benedikt XVI. zum Papst gewählt wurde. Dessen Pontifikat habe viele Höhepunkte gehabt, man habe aber auch schwere Zeiten erfahren müssen. Besonders hob er die drei Besuche in der Heimat hervor, die Akzente setzten. Sicher werde von diesem Pontifikat bleiben, dass Benedikt als „Theologen-Papst“ geschätzt werde.

 

Josef Kratschmann von der Arbeitsstelle Ehe und Familie berichtete über die Rückmeldungen zu den Lineamenta der Bischofssynode zur Ehe- und Familienpastoral. Es seien zwar nur 28 Rückmeldungen eingegangen, da im Allgemeinen die Fragestellung als sehr schwer empfunden worden sei, dennoch sei die Möglichkeit, sich zur Thematik „Ehe und Familie“ äußern zu dürfen, durchwegs als positiv wahrgenommen worden. In den Fragebögen sei unter anderem angeregt worden, den Seelsorgern mehr individuelle Spielräume zu geben und die entferntere Ehevorbereitung zu verstärken, die bereits vor dem eigentlichen Heiratsalter beginne. Ebenso solle mehr Wertorientierung in der Bildungsarbeit geschehen.

 

Kirchliche Hochzeit vermittelt Verständnis für Werte

Josef Kratschmann skizzierte auch die Idee eines Ehekatechumenats. Er berief sich dabei auf das apostolische Schreiben „Familiaris consortio“ von Papst Johannes Paul II., der einen dem Katechumenat vergleichbaren Glaubensweg gefordert habe. In den vergangenen Jahren habe man schon intensive Ehevorbereitung gemacht, man müsse sie aber heute anders gewichten. Das besondere am katechumenalen Charakter sei, dass man sowohl alle elementaren Schlüsselsätze zum Ehesakrament thematisiere, als auch die existentielle Entlastungsfunktion im Beziehungsalltag aufzeige sowie die Integration der Paare in die Gemeinschaft der Glaubenden ausbaue. Beispielsweise sei auch „Trauerarbeit“ in einer Ehe wichtig, aber nicht wegen einer gescheiterten Beziehung, sondern damit man bei Kränkungen und Verletzungen konstruktiv damit umgehen lerne.

 

Anhand von praktischen Beispielen zeigte der Referent die Möglichkeiten solcher Elemente auf. Der Schlüssel liege in kleinen Ritualen, die in den Alltag eingebaut werden müssten, ebenso seinen bindungsstabilisierende Angebote wichtig. Wenn die Paare merkten, dass sie gut tun, dann würden sie diese auch machen. In der Diskussion kristallisierte sich heraus, dass man nur in kleinen Schritten diese Angebote einführen könne. Viele Paare hätten eine hohe Vorstellung von der Ehe, aber die Dimensionen der Paarbeziehung, deren Entwicklungen sowie die Sakramentalität seien vielen nicht bekannt. Es würden zwar bei der kirchlichen Ehevorbereitung die Werte thematisiert, aber bei einer standesamtlichen Trauung gebe es keine Voraussetzungen für die Wertehaltung. Aus Sorge, überhaupt mit der Botschaft anzukommen, solle es auch niederschwellige Angebote geben.

 

Bistum Regensburg unterstützt Neubau der Synagoge

Generalvikar Michael Fuchs berichtete dem Diözesanpastoralrat, dass in Regensburg eine jüdische Synagoge neu gebaut werden solle. Es sei ein Bau-Unterstützungsverein gegründet worden, in den der Bischof Domkapitular Peter Hubbauer und Regionaldekan Alois Möstl entsandt habe. Ausgehend von den geschichtlichen Hintergründen, beginnend mit dem Pogrom von 1519 in Regensburg bis zur Zerstörung der Synagoge 1938, sowie den gemeinsamen Wurzeln im Alten Testament regte er an, das Jahr 2019 bewusst herzunehmen, um den christlich-jüdischen Dialog zu stärken. Das Gremium sprach sich auch einhellig dafür aus, den Bau der Synagoge durch das Bistum zu unterstützen.

 

Stadtdekan Roman Gerl lud zum Gedenkweg für die Opfer des Nationalsozialismus ein, der am 23. April 2015 mit der Stadt Regensburg als Veranstalter stattfinde und vom Colosseum über Dom, Neupfarrplatz, Synagoge, Minoritenweg zum Dachauplatz. Dabei werde Bischof Dr. Rudolf Voderholzer an der Westfassade des Doms sprechen. Es gehe dabei um ein gutes Erinnern an die vielen Opfer anlässlich des Jahrestags des Kriegsendes in Regensburg. Von katholischer Seite werde besonders Domprediger Dr. Johann Meier gedacht.

 



Nachrichten