Vollversammlung des Diözesankomitees tagt als Online-Seminar
Die ursprünglich als Präsenzveranstaltung geplante Herbstvollversammlung des Diözesankomitees wurde am vergangenen Freitag, 30.10.2020, wegen der stark gestiegenen Corona-Fallzahlen als Online-Seminar durchgeführt. Dabei konzentrierte man sich auf den Studienteil, der sich passenderweise mit dem Thema "Digitale Glaubenskommunikation" beschäftigte. Auch Bischof Rudolf Voderholzer schaltete sich dazu und ermutigte in seinem Grußwort, auch in Corona-Zeiten das zu tun, was möglich sei und nicht ängstlich zu Hause zu sitzen. Als Christen habe man auch einen gesellschaftlichen Auftrag. Er dankte den Mitgliedern für die konstruktive Mitarbeit und den Einsatz.
Als Referenten für den Studienteil konnte man Walter Lang, Diözesanbeauftragter für die Internetseelsorge im Bistum Würzburg, von der "Netzgemeinde dazwischen" gewinnen, der ebenso per Video zugeschaltet wurde. Er berichtete von den Anfängen der "Netzgemeinde dazwischen", die 2016 gegründet wurde und von vier Diözesen getragen werde. Ausgangspunkt sei das Handy, da dies ein Alltagsgerät sei und man die Leute dort abholen wolle, wo sie ohnehin seien. Inhaltlich habe man mit spirituellen Impulsen und Anregungen für geistliche Übungen begonnen, die zwei Mal pro Woche verschickt werden. Dazu habe man auch "Messenger-Gottesdienste" entwickelt, die mit Interaktionen arbeiten. Dabei werde zeitlich und örtlich flexibel ein Gottesdienst gefeiert. Die Teilnehmer können dabei mit dem Team, aber nicht untereinander kommunizieren. Man stehe für Rückmeldungen und auch für das seelsorgliche Gespräch zur Verfügung. In einem Videoclip stellte er den digitalen Friedhofgang an Allerheiligen mit Whatsapp vor, der von den Teilnehmern nach eigener Geschwindigkeit gesteuert werden könne.
Der Referent berichtete außerdem, dass die meisten Mitglieder der "Netzgemeinde dazwischen" zwischen 30 und 50 Jahre alt und über ganz Deutschland verteilt seien. Meist hätten die Mitglieder von Freunden oder über Online-Recherche davon erfahren. Als Vorteil sei genannt worden, dass man flexibel und unabhängig die spirituellen Impulse erhalte und auch meist einen aktuellen Bezug erfahre. Als Nachteil der Messenger-Gottesdienste werde genannt, dass die persönliche Gemeinschaft und die Musik fehle. Walter Lang stellte auch kurz die Internetseelsorge vor, die es seit 1998 gebe und nun von der Kath. Arbeitsstelle für Missionarische Pastoral (KAMP) in Erfurt betrieben werde. Dort sei, ähnlich wie bei der Telefonseelsorge, auch anonyme Kommunikation möglich, das für manche wichtig sei, wenn sie Beratung in Anspruch nehmen. Dabei werde sowohl Begleitung über eine kurze Zeit als auch die Geistliche Begleitung über einen längeren Zeitraum angeboten. Er lud die Mitglieder des Diözesankomitees ein, die digitalen Varianten der Glaubenskommunikation auszuprobieren und die Scheu, damit zu arbeiten, zu überwinden (<link http: www.netzgemeinde-dazwischen.de>www.netzgemeinde-dazwischen.de).
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Online-Seminars tauschen sich im Anschluss über de Möglichkeiten für Verbände und Geistliche Gemeinschaften aus, über digitale Medien mit den Mitgliedern in Kontakt zu treten.
Manfred Fürnrohr, PastoralreferenGeschäftsführer Diözesane Räte