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Verschmelzungsvertrag: Katholische Erwachsenenbildung stellt sich neu auf

Anecken und Veränderung bringen

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Regensburg, 22. November 2023.

„In diesen historischen Räumlichkeiten des Leeren Beutels darf ich sie alle heute zu einem historischen Ereignis für die Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Regensburg willkommen heißen.“ Mit diesen Worten hat Wolfgang Stöckl, 1. Vorsitzender der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) im Bistum Regensburg und Bischöflicher Beauftragter für die Erwachsenenbildung im Bistum Regensburg, die zahlreich erschienenen Vertreterinnen und Vertreter der regionalen KEBs begrüßt. Die Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Regensburg hatte am vergangenen Freitagnachmittag zur zweiten außerordentlichen Mitgliederversammlung sowie zur ersten Delegiertenversammlung 2023 in das Restaurant „Leerer Beutel“ in Regensburg eingeladen. Diese Versammlung bildete den Abschluss eines vierjährigen Prozesses der Strukturreform.

Geistliche Gabe bewahren

Bei einem kirchlich-religiös orientierten Bildungsträger verwunderte es natürlich nicht, das die Versammlung mit einem Geistlichen Wort eröffnet wurde: „Bewahrt euch die Gabe, nicht ins System zu passen“, zitierte der Geistliche Beirat Diakon Edwin Berner ein Wort aus der Anglikanischen Kirche. Diese Gabe Gottes, wusste Berner, ist eine Gabe, die sehr oft dazu beitrage, dass Veränderungen auf den Weg kommen können. Nicht anecken zu wollen, das sei heutzutage oft gang und gäbe. Jesus selbst habe es uns aber vorgemacht, anzuecken und damit Veränderung zu bringen.

Aus zwölf mach eins

Bisher gab es auf dem Gebiet der Diözese Regensburg elf regionale KEBs in den Landkreisen und Kreisfreien Städten und eine KEB mit Sitz in Regensburg. Jede dieser zwölf KEBs hatte ihr eigenes Programm, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hauptamt wie auch im Ehrenamt. Dazu kamen dann allerdings zwölfmal Jahresabschlüsse, Zuschussanträge, Qualitätssicherung oder Datenschutz. Da jede KEB ein eigener eingetragener Verein („e.V.“) war, brauchte es gemäß weltlichem Vereinsrecht jeweils eine eigene Vereinssatzung. An dem berichteten Freitagnachmittag unterschrieben nun die zwölf 1. und 2. Vorstände der betroffenen KEBs den „Verschmelzungsvertrag“ unter Aufsicht des Regensburger Notars Norbert Mayer. Dann tagte zuerst die Versammlung der Mitgliedergruppe „Diözesane Arbeitsgemeinschaft“ und anschließend erstmals die Gründungs- / Delegiertenversammlung der KEB im Bistum Regensburg e.V. nach neuer Satzung.

Was ist neu, was anders?

Bei der Delegiertenversammlung wurde ein neuer Vorstand gewählt: Wolfgang Stöckl und Gerhard Haller wurden als 1. bzw. 2. Vorsitzender in ihren Ämtern bestätigt. Prof. Dr. Klaus Unterburger wurde als neuer 3. Vorsitzender in den geschäftsführenden Vorstand gewählt. Ebenso wurden die Positionen des erweiterten Vorstands, des Vermittlungsausschusses und der Rechnungsprüfer besetzt. Als Geistlicher Beirat wurde Diakon Edwin Berner berufen, der zuvor bereits in Regensburg dieser Aufgabe nachgegangen war. Durch seine vielfältigen Kontakte zu den anderen 11 regionalen KEBs kann er nun bistumsweit entsprechend wirken, eine Arbeit, bei der er einen Schwerpunkt in der Begleitung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sieht.

Größere Freiheit für Bildung

Diese Verschmelzung, die am 1. Januar 2024 rechtlich in Kraft treten wird, wenn die einzelnen KEBs sich vereinsrechtlich aufgelöst haben werden, bringe viele Vorteile mit sich, wusste 1. Vorsitzender Wolfgang Stöckl: „Mit diesen Änderungen wollen wir in die Zukunft der Katholischen Erwachsenenbildung in unserem Bistum investieren.“ Heißt konkret, dass „bei den steigenden rechtlichen, administrativen und finanziellen Anforderungen wieder ein größerer Freiraum für die konkrete Bildungsarbeit ermöglicht wird“ (Verschmelzungsvertrag). Auch für die Betreuung und Begleitung der Ehrenamtlichen in den Pfarreien und Verbänden bleibt jetzt mehr Zeit. „Für einen Neustart nach Corona brauchen wir vor allem auch das ehrenamtliche Engagement in jeder einzelnen Pfarrei im Bistum. Ich hoffe, dass wir mit dem neuen Modell, das von Verwaltungsverantwortung entlastet und zu inhaltlicher Mitarbeit ermutigen und diese konkret unterstützen soll, einen wichtigen Baustein geschaffen haben“, stellte Wolfgang Stöckl fest. Die KEB gilt zukünftig kirchlich gesehen auch als kanonischer Verein mit rechtlicher Anerkennung durch den Bischof von Regensburg.

Text und Fotos: Carl B. Prämaßing (ven), Header-Bild: KEB



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