München / Regensburg, 31. Juli 2024
Nach verheerenden Erdrutschen in Südäthiopien ist die Lage in einer ganzen Region katastrophal, und neue Unwetter drohen. Missio München hat für die Menschen vor Ort eine Soforthilfe von 30.000 Euro bereitgestellt. Mit dem Geld werden Lebensmittel, Trinkwasser, Matratzen, Seife und Hygieneartikel finanziert.
Zu Beginn vergangener Woche verzeichnete Äthiopien die tödlichsten Erdrutsche in seiner Geschichte: Im Südwesten des Landes war es am 21. Juli infolge heftiger Regenfälle zu einem ersten Erdrutsch gekommen, bei dem etwa 50 Menschen verschüttet wurden. Am Folgetag verschütteten weitere Erdmassen, die sich unerwartet in Bewegung setzten, auch viele der Helfer aus umliegenden Dörfern, die ihren Nachbarn zu Hilfe geeilt waren. Derzeit gehen örtliche Behörden von rund 500 Toten aus sowie von mehr als 15.000 betroffenen Menschen.
Unter den Betroffenen sind mehr als 1.300 Kleinkinder und über 5.000 schwangere oder stillende Frauen. „Die Schulen sind jetzt zu Notunterkünften geworden, und Familien nehmen Einzelne auf. Es fehlt aber an Matratzen und Decken“, schreibt Mammo Beriso, der die Spiritan Community Outreach Ethiopia (SCORE) leitet, die Akuthilfe der Ordensgemeinschaft der Spiritaner. Die Projektpartner des katholischen Hilfswerks Missio München rechnen vor Ort mit weiteren starken Regenfällen, weshalb neue Erdrutsche befürchtet werden.
Familien stehen vor dem Nichts
Missio München unterstützt mit den Spiritanern kirchliche Kräfte vor Ort, die für ihre humanitäre Hilfe seit Jahrzehnten hoch angesehen sind – aufgrund effizienter Hilfe in der Hungersnot in den 70er Jahren, den Dürren, Überschwemmungen, Epidemien oder der Heuschreckenplage. Mammo Berisco bittet indessen um Hilfe: „Nach wie vor ist die Lage entsetzlich: Die Region ist extrem schwer zugänglich, die Straßen sind unbefestigt und von den Wassermassen überspült. Die Menschen, die die Katastrophe trifft, sind bitterarm. Nicht einmal jede fünfte Familie hier wird täglich satt. Nun stehen sie vor dem Nichts.“
Missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber hatte noch im Mai Äthiopien bereist.„Gerade die Ärmsten sind den immer häufiger auftretenden Naturkatastrophen nahezu schutzlos ausgeliefert. Hier zeigt sich, dass die Strukturen der Kirche tragen: Unsere Projektpartner sind als Teil der Gemeinschaft vor Ort und können angesichts der Katastrophe schnell helfen – wie jetzt, wo die verheerenden Erdrutsche Leid und Zerstörung bringen. Bitte stehen Sie Ihnen bei und setzen Sie mit uns ein Zeichen gelebter christlicher Solidarität!“
Text: missio München
(sig)