"Vergelts Gott für Ihren täglichen Dienst" - Bischof Rudolf Voderholzer feiert Pontifikalamt mit niederbayerischem Polizeipräsidium
Den niederbayerischen Polizeibeamten und Beschäftigten hat Bischof Rudolf Voderholzer am Donnerstagnachmittag mit einem herzlichen "Vergelts Gott" für ihre Arbeit gedankt. Das gesamte niederbayerische Polizeipräsidium feierte dabei den traditionellen Jahresabschlussgottesdienst erstmals in der Straubinger Basilika Sankt Jakob. Die Polizeiseelsorger aus Passau und Regensburg sowie der Polizeidekan aus München konzelebrierten. Herzliche Dankesworte sprach auch Polizeipräsident Josef Rückl und sowohl die liturgischen Dienste, als auch die musikalische Gestaltung lag fest in Polizeihänden.
Bischof Rudolf betonte, dass für alle, die für die Sicherheit und Flüchtlingspolitik zuständig sind, ein bewegtes Jahr zu Ende geht. Er nannte es ein kleines Zeichen der Wertschätzung und Dankeschön, dass heute dieser Gottesdienst gemeinsam gefeiert werden kann. Immer wieder gebe es Schnittmengen zwischen Polizei und Kirche bei der Begleitung und Sicherung von Wallfahrten, bei Verkehrsregelungen aber auch, wenn sich die Abgründe des Lebens auftun und Polizeiarbeit und Seelsorge gleichermaßen gefordert sind. In seiner Predigt erinnerte der Bischof an die Mühen und Hektik rund um Weihnachten. "Wichtig ist, dass man die Mitte im Blick behält" resümierte er und schaute auf die Texte der Adventszeit, in denen es beileibe nicht ruhig, gemütlich und stressfrei zuging. So könne man als "von Gott Beschenkte" auch frohen Herzens an Weihnachten weiterschenken.
Polizeiarbeit und Seelsorge haben Gemeinsamkeiten
Gerade an Weihnachten erfahre man eine ganz neue Sensibilität für alle, die Hilfe brauchen. Vielleicht sei sogar die Willkommenskultur für die Flüchtlinge in Niederbayern eine Frucht von Weihnachten. "Polizisten leben ein wunderbares Ethos" betonte der Bischof und dankte den Polizeibeamtinnen und Beamten für ihren Einsatz im täglichen Dienst, der sie oft an die physische und psychische Grenze bringt bei der Bewältigung von Gefahren- und Notsituationen. Oftmals seien barmherzige Taten gegenüber denen, die Hilfe brauchen gefordert. So haben Polizeiarbeit und Seelsorge auch Gemeinsamkeiten, die zum Stabilisieren des Zusammenlebens beitragen. Der Dank des Bischofs ging dabei auch an die Polizeiseelsorger. Zum Weihnachtsfest wünschte Bischof Rudolf allen Gottesdienstteilnehmern eine Zeit zum Innehalten und schöne Stunden mit der Pflege des christlichen Brauchtums ins der Familie.
Der Mensch steht im Mittelpunkt
Im Anschluss fand eine Begegnung aller Gottesdienstteilnehmer statt. Polizeipräsident Josef Rückl dankte dem Bischof für sein Kommen und den Polizeiseelsorgern für die stets hervorragende Zusammenarbeit auch mit den Notfallseelsorgern. Gerne nutzen die Polizeibeamten die Einkehrtage, die Rüsttage. Hinter allen liege ein anstrengendes, ereignisreiches Jahr und die niederbayerische Polizei habe die übertragenen Aufgaben, zu denen auch der Dienst am Menschen gehört, bestens gemeistert. Neue Herausforderungen hätten dabei die Flüchtlingsströme an der oberösterreichischen Grenze gebracht. Nicht so sehr polizeiliche Taktik, sondern das Menschliche sei hier gefragt. "Der Mensch steht im Mittelpunkt", so Rückl, der an traumatisierte Flüchtlinge aus Ländern wo Krieg und Gewalt herrschen, erinnerte. Hier gelte es die erschöpften Leute mit hoher Angst in Empfang zu nehmen, human mit ihnen umzugehen, sie versorgen, registrieren und schließlich in die Flüchtlingsunterkünfte in Bayern und Deutschland zu bringen.
Am Altar feierte Bischof Rudolf gemeinsam mit den beiden bischöflich Beauftragten für die Polizeiseelsorge Domkapitular Prälat Peter Hubbauer (Regensburg) und Domprobst Monsignore Dr. Michael Bär (Passau), Polizeidekan Monsignore Andreas Simbeck (München), Prälat Max Huber i.R. (Passau) und Dekan Johannes Plank (Sankt Elisabeth Straubing) unter der Assistenz von Diakon Wolfgang Sattich-Jaklin die Eucharistie.