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Zur Neuigkeit
Tag der Ehejubilare: Bischof Rudolf Voderholzer segnet über 250 Jubelpaare
Ermutigendes Zeichen für die ganze Kirche
Regensburg, 29. Juni 2025
Am Hochfest der Apostel Petrus und Paulus füllten Hunderte Ehepaare den Regensburger Dom. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer nahm sich beim Pontifikalamt Zeit, um die mehr als 250 Ehejubilare aus dem ganzen Bistum zu segnen und ihnen für ihr lebenslanges Zeugnis der Treue zu danken. Schon in der Woche zuvor hatte er vielen Jubelpaaren seinen persönlichen Segen gespendet.
Grundverschieden, aber dennoch auf Gott zentriert
In seiner Predigt erläuterte Bischof Voderholzer, warum man eigentlich Petrus und Paulus am gleichen Tag verehrt, obwohl sie so unterschiedlich in Herkunft, Bildung, Temperament und Theologie sind. „Ein größerer Gegensatz ist – zunächst einmal – kaum denkbar als der zwischen Petrus und Paulus“, begann Bischof Voderholzer. Petrus sei „der einfache Fischer, ein Handwerker, vom See Genezaret“. Man müsse sich vorstellen, dass Petrus zeitlebens seinen ländlichen Dialekt nicht hat verbergen können. „Er brauchte in Jerusalem nur den Mund aufzumachen, und alle wussten, dass er einer von oben ist, einer aus Galiläa, einer aus dem Grenzgebiet zu den Heiden hin …“ Paulus war das komplette Gegenteil. Er war „der ‚Theologieprofessor‘, wie wir heute sagen würden, Schüler des berühmten Rabbi Gamaliel, ein Intellektueller also“, so der Bischof. Ein Weltenbürger, im Besitz des römischen Bürgerrechts und vermutlich in drei Sprachen bewandert: Hebräisch, Griechisch und Latein. Während Petrus eher konservativ und bodenständig war und darauf achtete, dass die junge Gemeinde den Kontakt zum Judentum nicht verlor, war Paulus von der Gnade und Freiheit Gottes überwältigt, zugleich beschämt und hingerissen von Christus, der ihn – obwohl er anfangs zu den schärfsten Gegnern der Jünger gehörte und die Kirche „bis aufs Blut verfolgt“ hatte – nachträglich noch als „Missgeburt“, wie er selbst sagte, zum Apostel berufen habe. Beide waren so verschieden, dass es in Antiochia sogar zu einer öffentlichen Konfrontation kam, als Paulus Petrus vorwarf, aus Angst die Gemeinschaft mit den Heiden zu meiden. Dennoch haben die beiden Großes vollbracht, gemeinsam: „Es war für die Kirche an ihrem Ursprung von kaum zu überschätzender Bedeutung, dass die beiden, Petrus und Paulus, ihre unterschiedlichen Begabungen, Interessen und Temperamente nicht gegeneinander gestellt haben, sondern dass sie ihre Verantwortlichkeiten so eingeteilt haben, dass es für den Aufbau und die Zukunft der Kirche zum Besten wurde“, erklärte Bischof Voderholzer.

Die Einheit im Glauben ist entscheidend
Petrus, der Erste der Apostel, sammelt und leitet die Kirche aus den Judenchristen, während Paulus als Missionar das Evangelium unter den Heiden verkündet und die Völker in die eine Kirche führt. Ihr Beispiel zeigt: „Spannungen, Meinungsverschiedenheiten, verschiedene Originale, verschiedene Berufungen – das hat es in der Kirche immer gegeben, und es wird sie immer geben. Eine Vielfalt an Stilen ist nicht verwerflich, sondern Ausdruck des Reichtums der Begabungen. Entscheidend ist die Einheit im Glauben, der Glaube, die Herzensbeziehung zu Jesus.“ Und genau darin waren Petrus und Paulus sich einig, so verschieden sie ansonsten gewesen seien. „Beide haben ihren Glauben mit ihrem ganzen Leben bezeugt, bis zum Märtyrertod“, so der Diözesanbischof.
Doch was verbindet Ehepaare mit Petrus und Paulus? Beide Apostel lebten aus einer tiefen Beziehung zu Christus und aus der Erfahrung der Vergebung, die auch für jede Partnerschaft grundlegend ist. Bischof Voderholzer erinnerte in diesem Zusammenhang an Worte des verstorbenen Papstes Franziskus, der riet: „Die kleinen, kurzen, aber doch so wirkmächtigen Worte nicht vergessen, die da lauten: Danke, Bitte und, immer wichtiger werdend, Verzeih!“
Der Bischof sprach den Ehejubilaren seinen tiefen Dank für ihr beeindruckendes und öffentliches Zeugnis einer treuen und langjährigen Partnerschaft aus. Sie geben „mit Ihrer ganzen Existenz in der Herzmitte unserer Kirche“ ein ermutigendes Zeichen, das nicht nur für junge Menschen eine wichtige Orientierung ist. „Auch für uns Bischöfe und Priester, ich darf das offen bekennen, sind die Tage der Ehejubilare im Dom Tage großer Freude und Ermutigung.“ Zum Abschluss verband Bischof Rudolf seinen Segen mit einem klaren Wunsch: „Auf noch viele Jubiläen!“
Nach dem Pontifikalsegen wurden alle Jubelpaare eingeladen, nach vorne zu kommen, um sich von Bischof Rudolf oder den beiden Weihbischöfen Reinhard und Josef den persönlichen Segen geben zu lassen. Als Erinnerung erhielten sie ein Kreuz aus Olivenholz, das Christen aus Bethlehem geschnitzt hatten und das sie während der Segnung gemeinsam in den Händen hielten. Anschließend waren alle zum Mittagessen und zu Begegnungen ins Kolpinghaus eingeladen. Dort nutzten viele die Gelegenheit, miteinander und mit Bischof Rudolf Voderholzer ins Gespräch zu kommen.
Text und Fotos: Simon Doering
(jas und SG)







