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Zur Neuigkeit
Syrien: Alawiten und Drusen in ständiger Lebensgefahr
Täglich tödliche Attacken
Göttingen / Regensburg, 21. August 2025
„Seit dem Sturz des Assad-Regimes im Dezember 2024 vergeht kein Tag, an dem Angehörige der alawitischen und der drusischen Minderheit nicht Opfer blinder, religiös motivierter Gewalt werden.“ Das sagt der Nahostverantwortliche der „Gesellschaft für bedrohte Völker“ (GfbV), Kamal Sido.
Gebiete, in denen die Minderheiten der Drusen und der Alawiten leben, werden seit wochen unvermindert und sehr gezielt angegriffen. Im vergangenen März seien Tausende unschuldige Alawiten von den „Sicherheitskräften“ des neuen, dogmatisch sunnitischen Regimes und islamistischen Milizen gezielt getötet worden, teilt die GfbV mit. So sei das Dorf Qaniyat al-Asi nördlich von Homs in Zentralsyrien am Abend des 4. August 2025 angegriffen worden. Als er im April dieses Jahres Syrien bereiste, habe er selbst erlebt, dass kein Mensch ohne die Kenntnis der ‚Sicherheitskräfte‘ des Regimes auch nur von einem Dorf zum nächsten fahren könne, so Sido: „Dennoch behauptet das Informationsministerium in Damaskus nach jedem Angriff auf Angehörige von Minderheiten, die Täter seien unbekannt. Diese Aussage wird von ausländischen Regierungen und Medien nicht ausreichend hinterfragt.“
Auch die drusische Bevölkerung werde immer wieder gezielt angegriffen. Ende Juli seien zwei junge Männer vor ihrem Geschäft in Barzeh in Damaskus ermordet worden. „Die öffentliche Tötung von Drusen ist im Süden von Damaskus an der Tagesordnung. Nachts verlässt niemand das Haus“, so der Nahostreferent. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) mit Sitz in Großbritannien wurden seit Beginn des Massakers von al-Suwaida am 13. Juli 2025 mindestens 1.520 Menschen getötet. Mindestens 300 Mitglieder der drusischen Gemeinschaft wurden demnach öffentlich von Regierungstruppen und ihren Hilfstruppen hingerichtet.
Die Massaker seitens Vertretern der sunnitischen Mehrheit in Syrien werden von Alawiten und Drusen als versuchter Völkermord bezeichnet, denn diesen Massenmorden gingen Aufrufe zur Ausrottung dieser Minderheiten und ihre Klassifizierung als „Assad-Anhänger“ oder „Agenten der Juden und Israels“ voraus, sie werden also willkürlich stigmatisiert. Weltweit gibt es schätzungsweise eine Million Drusen, von denen die Mehrheit in Syrien, dem Libanon, Israel und Jordanien lebt. Arabischsprachige Alawiten leben vor allem in Syrien, wo sie 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung ausmachen, sowie in der Türkei und im Libanon.
Text: GfbV
(sig)




