In allen Kontinenten steigt die Zahl der Katholiken – nur in Europa sinkt sie, berichtet der vatikanische Informationsdienst fides, der die Kirchenstatistik für 2019 veröffentlicht hat. Vor allem in Amerika, Asien und Afrika wächst die Kirche. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der römisch-katholischen Christen auf diesen drei Kontinenten in Millionenhöhe. Europa weist als einziger Kontinent rückläufige Zahlen auf. Weltweit gab es Ende 2019 15,4 Millionen mehr Katholiken, insgesamt 1,34 Milliarden.
In Europa ist die Zahl der katholischen Kirchenmitglieder um 292.000 zurückgegangen. In Deutschland wurden im Erhebungszeitraum insgesamt 22.600.371 Katholiken erfasst; das ist knapp ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Die Kirchenaustrittszahl war hier in dem Jahr mit 272.771 so hoch wie nie zuvor.
Die Zahl der Priester stieg im Vorjahrsvergleich weltweit um 271 auf insgesamt 414.336 Priester. Das größte Plus hat Asien zu verzeichnen (+1.989), während Europa auch hier deutlich im Minus liegt (-2.608). Insgesamt betrachtet ist die Anzahl der Priester im Verhältnis zu den Katholikenzahlen relativ klein, so dass ein Priester für mehr Gläubige zuständig ist als noch im Jahr davor; auf einen Priester kommen im Schnitt 3.245 Katholiken. In Amerika und Afrika liegt das Betreuungsverhältnis sogar bei über 5.000 Katholiken pro Priester, in Asien und Ozeanien haben wir ein Verhältnis von rund 2.500:1, während auf einen Priester in Europa 1.697 Katholiken entfallen.
Das Amt des Ständigen Diakons erfreut sich weltweit einer besonderen Beliebtheit. Hier ist ein Zuwachs an 734 auf insgesamt 48.238 zu verzeichnen. Den größten Zuwachs gibt es in Amerika (+562). In Europa gab es ein Plus von 177. In Deutschland ist die Zahl der Ständigen Diakone seit 1996 stetig gewachsen; im Untersuchungszeitraum um 8 auf insgesamt 3.325.
Dagegen ist die Zahl der Bischöfe minimal gesunken: im Vergleich zum Vorjahr um 13, womit der Weltkirche insgesamt 5.364 Bischöfe zur Verfügung stehen. Zum Vergleich: Die Deutsche Bischofskonferenz zählt 69 Bischöfe.
Auffällig ist, dass der Nachwuchs in Orden fehlt. Hier gehen die Zahlen insgesamt betrachtet zurück (weltweit -646 Männer und -11.562 Frauen), das gilt ebenso für Ordensdiakone (-56) und -bischöfe (-25). Dagegen steigt die Zahl der Laienmissionare: 2019 wurden weltweit 34.252 mehr gezählt als im Vorjahr, weltweit insgesamt 410.440. Besonderen Zuwachs hatte Amerika mit 33.930.