Standing Ovations beim „Ubi Caritas“-Konzert in St. Cäcilia
Ein tief bewegendes Konzerterlebnis durften vergangenen Freitag die Zuhörinnen und Zuhörer in der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche St. Cäcilia in Regensburg erleben.
Denn unter dem Titel „Ubi Caritas – Wo die Nächstenliebe wohnt“ veranstaltete die Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik ein Konzert, bei dem der Neue Kammerchor der Hochschule und der Hochschulchor unter der Leitung von Professor Kunibert Schäfer auftraten – und begeisterten.
Das Konzert fand im Rahmen der Feierlichkeiten zum 150. Jubiläum des Allgemeinen Deutschen Cäcilienverbandes (ACV) statt.
Wie das „Ubi Caritas“-Konzert zustande kam
"Als im September 2015, auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise, die Probentage der Hochschulchöre in Brixen beendet waren und wir mit dem Zug wieder nach Regensburg fahren wollten, waren auch wir plötzlich Teil dieser dramatischen Geschehnisse. In einem völlig überfüllten Zug, in dem zahlreiche Flüchtlinge mitfuhren, waren wir ungewollt mittendrin, in den Fragen um Flucht, Asyl und Menschlichkeit", erzählte der Leiter der Chöre, Kunibert Schäfer, im Vorfeld der Veranstaltung.
Seither habe ihn und die Sängerinnen und Sänger der Hochschule das Thema nicht mehr losgelassen - ein musikalisches Statement wollten die Studierenden nun mit diesem Konzert geben.
„Ubi Caritas“-Varianten vom Gregorianischen Choral bis ins musikalische 21. Jahrhundert
Ausgehend von verschiedenen, bekannten und selten gehörten Vertonungen von "Ubi caritas" (lat.: Wo Liebe ist) richteten sowohl die Gesänge der beiden Chöre als auch die von Wolfgang Bretschneider (Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Cäcilienverband) vorgetragenen Rezitationen inhaltlich immer wieder den Blick auf die unmittelbare, aktuelle politische Gegenwart.
Zur Aufführung kamen beim Konzert Varianten des „Ubi Caritas“ unter anderem von Maurice Durufé, Ola Gjeilo und Franz Josef Stoiber. Für Gänsehaut sorgten die Interpretationen moderner Stücke wie „The Emigrant“ von Wolfgang Buchenberg sowie zwei Stücke aus dem Zyklus „Oh, Erde…“ von Peter Michael Hamel, in denen beide Chöre, meisterhaft dirigiert von Kunibald Schäfer, virtuos "Stimmschicht auf Stimmschicht" legten und hierbei vokale Klanggemälde erzeugten, die den Zuhörerinnen und Zuhörern sichtbar die Sprache verschlugen.
Am Ende des Konzerts gab es lang anhaltenden Applaus – sowie Standing Ovations aus dem Publikum. Und das vollkommen zurecht.