Schwandorf / Regensburg, 2. August 2024
Ekin Deligöz MdB, Parlamentarische Staatsekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und Tina Winklmann MdB, Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales, haben den Jugendmigrationsdienst (JMD) in Schwandorf besucht. Träger dieser Einrichtung ist die Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. (KJF).
Die beiden Bundestagsabgeordneten sprachen mit KJF-Direktor Michael Eibl und Mitarbeiterinnen des JMD über aktuelle Themen und Herausforderungen in deren täglichen Arbeit. Anja Arndt-Grundei, Leiterin des Referats Migration und Integration der KJF, stellte den Jugendmigrationsdienst Schwandorf vor. Tina WinklmannMdB dankte ausdrücklich den Mitarbeiterinnen des JMD: „Sie haben eine Aufgabe, die sehr wichtig für unsere Gesellschaft ist. Ohne ihre wertvolle Arbeit würde es nicht funktionieren.“
Rund 500 JMD bundesweit unterstützen junge Menschen mit Migrationshintergrund im Alter zwischen zwölf und 27 Jahren durch Beratung, Bildungs- und Freizeitangebote. Einen Schwerpunkt bildet die langfristige, individuelle Begleitung Jugendlicher auf ihrem schulischen und beruflichen Weg. Ziel ist es, die soziale Teilhabe der jungen Menschen zu fördern und ihre Perspektiven zu verbessern. Die JMD sind Teil der Initiative JUGEND STÄRKEN, mit der sich das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für eine bessere Integration junger Menschen einsetzt.
Große Herausforderungen für Jugendmigrationsdienste
Beim Besuch der Abgeordneten wurden aktuelle Herausforderungen, mit denen sich die Klientinnen und Klienten der Jugendmigrationsdienste konfrontiert sehen, besprochen. „Wir wünschen uns eine reibungslose Zusammenarbeit mit allen beteiligten Behörden zum Wohl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen“, sagte Michael Eibl. „Die Allermeisten wollen arbeiten und die Sprache lernen – unsere Aufgabe ist, sie dabei zu unterstützen. Das machen die Mitarbeiterinnen hier großartig.“ Er betonte, dass sich die KJF Regensburg auch als Arbeitgeberin ihrer Verantwortung bewusst ist, und über 100 Menschen aus außereuropäischen Ländern eingestellt hat: „Diese Menschen leisten ihren Beitrag und erfüllen ihre Aufgaben – sie helfen uns!“
Anja Arndt-Grundei machte sich für eine Aufstockung des Personals im JMD stark, um den jungen Menschen eine umfassendere Beratung anbieten zu können und die ganzheitliche Integration bestmöglich zu begleiten. Sie schilderte die Situation der JMD in Tirschenreuth, Cham, Schwandorf und Regensburg: Dort haben sieben Mitarbeiterinnen, die 5,5 Vollzeitstellen besetzen, im ersten Halbjahr 2024 bereits über 1.000 Klientinnen und Klienten betreut.
Wohnsitzauflage als Problem
Die JMD-Beraterinnen Uschi Maxim und Tamara Kneißl berichteten von der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt, die gerade junge Migrantinnen und Migranten sehr stark trifft – immer mehr Ratsuchende sind obdach- oder wohnungslos. Kritisch sehen die beiden auch die sogenannte Wohnsitzauflage: Sie untersagt jungen Menschen einen Umzug, selbst wenn ihre Familie in einer anderen Stadt lebt. Unbestritten ist, dass Sprache ein entscheidender Faktor für Integration ist – gerade auf dem Arbeitsmarkt. Dennoch sind Sprachkurse aus Sicht der JMD nicht ausreichend vorhanden, was zu langen Wartezeiten führt.
Weil die Jugendmigrationsdienste als Projekt geführt werden, muss die personelle und finanzielle Ausstattung jedes Jahr immer wieder neu beantragt werden. „Dieses Projekt hat eine gesetzliche Regelfinanzierung und damit eine Verstetigung verdient. Wir müssen auch in harten Zeiten diesen Standard halten“, so Michael Eibl. Unser Bild zeigt v.l.n.r. Ina Felsner, Landesreferentin für die Jugendmigrationsdienste, Tamara Kneißl, JMD-Beraterin, Anja Arndt-Grundei, Leiterin Referat Migration und Integration der KJF, Ekin Deligöz MdB, Parlamentarische Staatssekretärin, Uschi Maxim, JMD-Beraterin, Tina Winklmann MdB sowie Michael Eibl, Direktor der KJF.
Text: Anja Arndt-Grund / Sebastian Schmid
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