News Bild St. Jakob in Straubing feiert Abschluss der großen Kirchenrenovierung

St. Jakob in Straubing feiert Abschluss der großen Kirchenrenovierung

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Nach fast zwei Jahrzehnten mit verschiedenen Bauabschnitten, mit Renovierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen, mit Schließung und Wiedereröffnung und doch noch andauernden Arbeiten konnten sich am Sonntag die katholische Kirchenstiftung Sankt Jakob, die Diözese Regensburg, die Stadt Straubing und ganz viele beteiligte Menschen freuen: Die päpstliche Basilika minor und Stadtpfarrkirche  Sankt Jakobus und Sankt Tiburtius erstrahlt wieder in  faszinierender Schönheit und Größe. Und mit einem "Te Deum" an Gott und einem großen Dank an alle Beteiligten konnte nun endlich pünktlich zum Patrozinium mit Weihbischof Dr. Josef Graf das Fest zum Abschluss der Renovierung gefeiert werden. Bereits bei der Wiedereröffnung am Gaudete-Sonntag im Advent 2013 war die Basilika durch Bischof Dr. Rudolf Voderholzer feierlich wieder eröffnet worden. Der weitere Bauabschnitt verlief in den vergangenen 2 1/2 Jahren bei laufendem Betrieb, überwiegend wurden abschnittsweise all 20 Seitenkapellen saniert.

"Wir alle sind der lebendige Bau der Kirche“

Ein wunderbarer Anblick, bei dem automatisch der Blick nach oben ging, entbot sich nun am Sonntag der großen Schar der Konzelebranten beim Einzug in die Basilika durch den Haupteingang. "Es mutet fast wie eine biblische Zeit an, die hier gebaut und renoviert wurde: 18 Jahre lang" erinnerte Weihbischof Dr. Josef Graf in seiner Predigt. Es sei eine beachtliche Leistung mit langwierigen Arbeiten und gewaltigen Aufwendungen vollbracht worden. Die Basilika Sankt Jakob zu Straubing sei ja nicht irgend eine kleine Kirche, sondern ein bedeutender Kirchenraum. Der Weihbischof lud ein, vom steinernen Kirchengebäude wegzudenken  und die tiefere innere Wirklichkeit der Kirche zu begreifen. "Wir alle sind der lebendige Bau der Kirche, der nicht aus Steinen, sondern aus Menschen erreichtet sein will" resümierte Graf.

 

Kirche werde häufig im sozialen Bereich, bei der Denkmal -und Brauchtumspflege oder auf dem Freizeit- und Bildungssektor betrachtet. Aber der Sinn der Kirche müsse tiefer greifen und damit schlug der Prediger die Brücke zum Evangelium von der Heilsmission am Festtag des Apostels Jakobus. "Der Menschensohn ist nicht gekommen, sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele" habe es dort geheißen. Damit hielt der Weihbischof ein starkes Plädoyer für die Feier des Gottesdienstes, insbesondere der Eucharistie und schärfte darüber hinaus den Blick hin zum Ewigen Leben. Dabei könne auch der Heilige Jakobus ein Vorbild sein, der die Nachfolge Jesu angetreten hat, sein Herz drangegeben und den Kopf hingehalten hat für Jesus Christus und schließlich als erster der Apostel durch das Schwert hingerichtet wurde. Abschließend rief der Weihbischof den Gläubigen zu "Steht zum Glauben und zur Kirche. Möge das kirchliche Leben hier bei Ihnen, hier in dieser Pfarrgemeinde und in der Stadt Straubing eine große und gute Zukunft haben.

 

Beim anschließenden Festakt im Pfarrsaal meinte Oberbürgermeister Markus Pannermayr, dass die 18jährige Renovierungszeit der Volljährigkeit junger Heranwachsender gleichzusetzen sei. Eine gewaltige Aufgabe sei gestemmt worden und Pfarrer Hofmann dürfe gemeinsam mit Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat stolz sein. Die Stadt Straubing - dies drückte auch die Anwesenheit von Bürgermeisterin Maria Stelzl und Bürgermeister Hans Lohmeier sowie den beiden Altoberbürgermeistern Reinhold Perlak und Fritz Geisperger aus - habe die "Bürgerkirche" unter Ausschöpfung verschiedener Zuwendungen mit insgesamt rund 2 Millionen Euro unterstützt. Ausdrücklich betonte Pannermayr das gute Miteinander von Stadt, Kirche und Bürgerschaft.

Kirche ist Ort der Liturgie

Als Architekt des letzten Bauabschnittes sprach Michael Nadler. Er sei vor 8 Jahre gefragt worden "Trauen Sie sich dieses Projekt zu" und seine Antwort sei gewesen: "Ich würde es gern versuchen". Und es sei ein guter Weg gewesen, ein stetes Ringen um die beste Lösung. Intensivst sei die Begleitung dieses Projekts durch das Amt für Denkmalpflege gewesen und stets sei "Kirche als Ort der Liturgie" im Blickpunkt gestanden. Detailliert ging Nadler auf so manche Umbaumaßnahme ein und dankte allen Mitwirkenden der rund 70 am Bau beteiligten Firmen. Vor allem Stadtpfarrer Monsignore Jakob Hofmann und Baudirektor Paul Höschl vom Bischöflichen Baureferat dankte Nadler für die hervorragende Zusammenarbeit.

 

Diesen Dank untermauerte Stadtpfarrer Hofmann, der dem Architekten "Glauben, Sachverstand und Esprit" ins Zeugnis schrieb. Ihm falle ein großer Stein vom Herzen, denn bei der Unterzeichnung der Kostenberechnung des rund 10 Millionen teuren Riesenprojektes habe seine Hand schon gezittert. Aber es habe sich rundherum gelohnt und man sehe überdeutlich, welche Aufwertung die Pfarrkirche durch die Renovierung erfahren habe. Das Schlusswort hatte Peter Mittermeier in seiner Funktion als Kirchenbaufördervereinsvorsitzender. Unter widrigen Umständen sei der Verein 1997 gegründet worden, viele seien von der ersten Stunde an dabei gewesen und insgesamt konnten beinahe 300.000 Euro gespendet werden. Anlässlich des wunderbaren Renovierungsabschlusses übergab Mittermeier einen Scheck in Höhe von 50.000,-- Euro für die Renovierung der Portale.

"Königin unter den Kirchen Niederbayerns"

Durch den Hauptkonservator  Dr. Michael Schmidt vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege wurde die Straubinger Basilika Sankt Jakob vor kurzem als "Königin unter den Kirchen Niederbayerns gewürdigt".  Im Jahr 1996 hatte die Kirchenverwaltung eine umfassende Sanierung und Restaurierung der Straubinger Stadtpfarrkirche beschlossen. 1998 begannen die Arbeiten und der 89,5 Meter hohe Turm erhielt ein gewaltiges Baugerüst aus über 21.000 Einzelteilen. 2001 wurden die restaurierten Glocken neu geweiht und der erste Bauabschnitt galt als beendet.

 

Die nächsten fünf Jahre wurden das Kirchenschiff und die Außenfassaden saniert und in diesem Zeitraum auch die Instandsetzung der Fenster begonnen. 2011 folgte dann die Inneninstandsetzung des gewaltigen Kirchenraums mit seinem Kapellenkranz, mit barockem Freskenzyklus, Hochaltar und Kanzel. Die Sanierung kostete rund zehn Millionen Euro. 45 Prozent der Kosten übernimmt die bischöfliche Finanzkammer, 20 Prozent der Entschädigungsfonds des Kultusministeriums, die Stadt Straubing beteiligt sich mit rund 2 Millionen Euro, weitere Zuschüsse gab es durch die Bayerische Landesstiftung für Denkmalpflege, der "Deutschen Stiftung Denkmalschutz" und dem Bezirk Niederbayern.  Dank all dieser großzügigen Förderungen trägt die Kirchenstiftung Sankt Jakob schlussendlich einen Eigenanteil von etwa 20%.



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