Service-Vertrag mit Schülern zur Pflege von Mercedes-Bus vereinbart
Gemeinsam mit seinen Schülern nahm Schulleiter Johann Listl den neuen dänisch-blauen Mercedes Bus in Empfang. Gespendet wurde dieser von der Deutschen Behindertenhilfe – Aktion Mensch e.V. an die Straubinger Bildungsstätte St. Wolfgang der Katholischen Jugendfürsorge Regensburg e.V.. Damit die Spende im doppelten Sinne genutzt werden kann, hat sich Johann Listl etwas Besonders einfallen lassen. Nicht nur fahren sollen die Schüler damit, sie sollen auch dafür sorgen, dass der Mercedes blau glänzend und allzeit bereit vor der Schule steht. Der Schulleiter hat einen Service-Vertrag mit Schülern der Werkstufe abgeschlossen. Das Service-Personal verpflichtet sich darin zur Pflege des Fahrzeugs. Das notwendige Fachwissen hierfür wurde ihnen bereits vermittelt.
Nach sechs Unterrichtsstunden über technische Daten und die Pflege ihres neuen Mercedes-Busses fühlt sich das Service-Team von St. Wolfgang allen Verpflichtungen gewachsen, die der Service-Vertrag für sie vorsieht. Die KFZ-Profis geben sachkundige Auskunft auf Fragen: Wie man die Rollstuhlrampe bedient? Das sei doch kein Problem, demonstrieren die Schüler stolz. Auf alle Fragen haben sie eine Antwort. „Der Bus hat neun Sitzplätze und zwei für Rollstuhlfahrer“, berichtet Stefanie Pritzl, Sprecherin der Werkstufe, „spezielle Sicherheitsgurte für die Rollstühle sind da angebracht.“ Gemeinsam mit Sprecher Josef Speiseder hatte sie stellvertretend für das neue Service-Team den Service-Vertrag unterzeichnet. Das neue Transportmittel lässt keine Wünsche offen. „Es ist sogar ein CD-Spieler drin“, freut sich Stefanie. Das Team kann Wasser- und Ölstand prüfen, weiß über technische Daten bestens Bescheid. Der Mercedes tankt Diesel und ist mit 175 PS unterwegs. „Drei Jahre sind es bis zum nächsten TÜV“, berichten die Schüler. Ob sie bis dahin wohl zusätzliche Bassboxen und eine Playstation in den Bus einbauen könnten, fragt Stefanie augenzwinkernd. Andere wollen das Fahrzeug gleich tiefer legen. Nun müssen die Schülerinnen und Schüler allerdings erst unter Beweis stellen, dass sie ihre neuen Aufgaben auch verantwortlich und gewissenhaft ausführen.
Praxisnahes Lernen rund um den neuen Bus
„Der Wagen gehört uns allen und deswegen tragen auch alle die Pflichten“, erklärt Schulleiter Johann Listl. Er ist stolz auf seine Schüler, die schon jetzt gezeigt haben, dass sie ihre Pflichten sehr ernst nehmen. So sorgt die Spende von Aktion Mensch auch dafür, dass die Schüler praxisnah lernen können. Durch die Umsetzung der Idee „Service-Vertrag“ erfahren sie technische Details über das Fahrzeug und lernen in Sachen Verkehrssicherheit dazu. Diesen schulischen Aspekt und die Tatsache, dass die Schüler in die Verantwortung genommen werden, erachtet Johann Listl als sehr wichtig. Sind dies doch notwendige Kompetenzen für den späteren Einstieg ins Berufsleben. Alle zwei Wochen erbringen die Schüler künftig den vereinbarten Service. Das fällt ihnen nicht schwer. Denn vertraglich ausgehandelt wurde außerdem, dass das Service-Team für die Arbeiten am Bus mit Leberkäse- oder Käsesemmeln belohnt wird. Diese können dann nach verrichteter Arbeit verzehrt werden. Alles in allem also eine „runde Sache“ dank der großzügigen Spende von Aktion Mensch.