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Zur Neuigkeit
Serie: Wie schaut's aus im Vatikan?
Dikasterium für den interreligiösen Dialog
Rom / Regensburg, 14. Oktober 2025
Das Dikasterium für den Interreligiösen Dialog fördert und regelt das gegenseitige Verständnis, die Beziehungen und Zusammenarbeit zwischen Katholiken und Anhängern anderer nichtchristlicher religiöser Traditionen; lediglich der Kontakt zu den Vertretern des Judentums ist auf einer eigenen Ebene geregelt. Seine Wurzeln hat das Dikasterium im Zweiten Vatikanischen Konzil. Unter Papst Franziskus war es für die historische Erklärung über die Geschwisterlichkeit aller Menschen mit verantwortlich, die am 4. Februar 2019 in Abu Dhabi unterzeichnet wurde.
Gegründet wurde das jetzige Dikasterium für den interreligiösen Dialog vom Konzils-Papst Paul VI. als Sekretariat für Nichtchristen. Eingerichtet wurde es am 19. Mai 1964 mit dem Konzilsbrief - noch vor der Verkündigung der Konzilserklärung Nostra Aetate (1965) und dem Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils. 1974 wurde innerhalb des Dikasteriums die Kommission für die religiösen Beziehungen zu den Muslimen eingerichtet. Mit der Apostolischen Konstitution Pastor Bonus von Johannes Paul II. wurde das Sekretariat 1988 in den Päpstlichen Rat für den interreligiösen Dialog umgewandelt, der eine umfassendere Bezeichnung erhielt. Unter Papst Franziskus erhielt es mit der Apostolischen Konstitution Praedicate Evangelium vom 19. März 2022 den Namen Dikasterium für den interreligiösen Dialog.
Dieses Dikasterium unterstützt auch Studien und Konferenzen, um gegenseitige Information und Wertschätzung zu entwickeln, so dass die menschliche Würde und der geistige und moralische Reichtum der Menschen wachsen können. Seit dem 21. Januar dieses Jahres leitet Kardinal George Jacob Koovakad das Dikasterium. Sekretär ist Monsignore Indunil Janakaratne Kodithuwakku Kankanamalage. Anfang Juli 2025 hat Papst Leo XIV. Bertram Meier, Bischof von Augsburg und Vorsitzender der Kommission Weltkirche der deutschen Bischofskonferenz, zum Mitglied des Dikasteriums für den interreligiösen Dialog ernannt.
Das Dikasterium setzt sich - so lesen wir in der Konstitution Praedicate Evangelium - dafür ein, dass der Dialog mit den Anhängern anderer Religionen in angemessener Weise und in einer Haltung des Zuhörens, der Wertschätzung und des Respekts geführt wird. Es pflegt verschiedene Formen von Beziehungen zu ihnen, damit durch den Beitrag aller Frieden, Freiheit, soziale Gerechtigkeit, Schutz und Bewahrung der Schöpfung sowie die geistigen und moralischen Werte gefördert werden können. Das Dikasterium hat auch die Aufgabe, die Diözesan-/Eparchialbischöfe bei der Ausbildung derer zu unterstützen, die sich im interreligiösen Dialog engagieren. Da es verschiedene religiöse Traditionen gibt, die aufrichtig Gott suchen, verfügt das Dikasterium über Fachpersonal für verschiedene Bereiche. Für das Judentum ist jedoch das Dikasterium für die Förderung der Einheit der Christen zuständig.
Umfassende Dialog-Mission
Im Dienst der Kirche arbeitet das Dikasterium in seiner umfassenden Mission des Dialogs mit den Bischöfen der Ortskirchen zusammen, insbesondere durch die Bischöflichen Kommissionen für den interreligiösen Dialog. Das Dikasterium unterhält auch ständige Beziehungen zum Büro für den interreligiösen Dialog des Ökumenischen Rates der Kirchen und arbeitet mit ihm bei Initiativen zur Untersuchung und Förderung des Dialogs zusammen. Es ermutigt Christen auch zum Studium der Religionen und lädt Angehörige anderer Religionen ein, ihr Studium des Christentums zu vertiefen. Das Dikasterium fördert die Ausbildung von Menschen, die sich im Dialog engagieren, sowohl intellektuell als auch im Alltag.
Vor allem unter Papst Franziskus ist die Mission des Dikasteriums für den interreligiösen Dialog zu einer der Prioritäten der Kirche geworden, wie seine internationalen Reisen zeigen, von der Reise nach Abu Dhabi im Februar 2019 über die Reise in den Irak im Jahr 2021 standen viele im Zeichen der „menschlichen Geschwisterlichkeit“. Es war ein historischer Moment, als Papst Franziskus und der Kairoer Großimam Ahmad Mohammad Al-Tayyeb am 4.2. 2019 in Abu Dhabi das „Dokument über die Geschwisterlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“ unterzeichneten. Wegweisend war auch die Sozial-Enzyklika Fratelli tutti von Papst Franziskus aus dem Jahr 2020, die er in Assisi unterzeichnete. Beide Dokumente sind Teil einer Kultur der Begegnung, die sich in den letzten Jahrzehnten seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil entwickelt hat.
Auch an Impulsen durch andere Päpste hat es gewiss nicht gefehlt. Erinnern wir uns zum Beispiel an den Gebetstag für den Frieden, der 1986 in Assisi auf Wunsch des heiligen Johannes Paul II. mit 50 Vertretern christlicher Gemeinschaften und 60 Vertretern anderer Religionen stattfand und einen Meilenstein im interreligiösen Dialog darstellte. 2011, zum 25-jährigen Jubiläum, folgte ein zweites Treffen, ebenfalls in Assisi. Papst Benedikt XVI. war es, der dieses Mal den Anstoß gab. Und ein Blick in eine beliebige Nachrichtensendung zeigt, dass dies nicht der letzte Impuls gewesen sein kann. Der interreligiöse Dialog ist wichtiger denn je. Das weiß man gerade im Vatikan ganz genau.
Text: Vatican News / Alessandro Di Bussolo und Stefanie Stahlhofen
(sig)
Weitere Infos
Unser Bild zeigt ein Gemälde im Vatikan, auf dem Papst Paul VI. mit dem Inder Mahatma Gandhi zu sehen ist, dazu weitere hohe Geistlichkeiten anderer Konfessionen und Glaubensgemeinschaften.




