„Sein Mund ist zwar verstummt, aber seine Tat und sein Tod werden weiterpredigen“
(pdr) Am Dienstag, den 24. April 2007 gedachten die Regensburger Gläubigen in einer feierlichen Messe im hohen Dom St. Peter dem vor 62 Jahren hingerichteten Domprediger Dr. Johann Maier.
Stadtdekan Alois Möstl erinnerte die Gläubigen daran, dass jedes Sterben für andere seinen Ursprung im Opfer Jesu Christi habe, der sich selbst hingegeben hat, damit die Menschen leben. Gerade in Zeiten von Gleichgültigkeit, falscher Toleranz und Trägheit müssen sich die Menschen des Appells Dr. Johann Maiers an die Menschlichkeit bewusst werden. Auch erinnerte der Stadtdekan im Gebet an die zahlreichen Frauen und Männer, die dem Nationalsozialismus zum Opfer vielen und deren Taten zwar nicht in den Geschichtsbüchern stehen, aber dennoch in die heutige Zeit hineinleuchten.
Dem anschließenden Schweigemarsch zum Dachauplatz schlossen sich viele Regensburger an, darunter auch Katholische Verbände und Geistliche Gemeinschaften mit Fahnendelegationen.
Am Mahnmal erinnerten Vertreter der verschiedenen Religionen in kurzen Gedenkworten an den Domprediger, wie Hans Rosengold und Rabbiner Dannyel Morag von der jüdischen Gemeinde Regensburg sowie Dekanin Dr. Bärbel Mayer-Schärtel stellvertretend für die Evangelische Kirche. Der Regensburger Professor Dr. Eberhard Dünninger gedachte mit einer sehr persönlichen Rede Domprediger Maier.
Dr. Johann Maier wurde in der Nacht zum 24. April 1945 zusammen mit Michael Lottner, Josef Zirkl und Johann Igl im Einsatz für die Rettung der Stadt Regensburg von den Nationalsozialisten hingerichtet. In der Krypta des Regensburger Doms St. Peter ist neben dem Grab des Dompredigers ein Buch aufgestellt, in das sich die Regensburger eintragen können um für eine rasche Einleitung des Seligsprechungsverfahrens zu bitten.